Am Mittwoch den 22. April 2015 fand zeitgleich mit einer Asylinfoveranstaltung in Ludwigshafen, im vorderpfälzischen Waldsee eine Veranstaltung unter dem gleichen Thema statt. Auch hier ließen es sich Vertreter des „III. Weg“ nicht nehmen, an dieser Asyl-Werbeveranstaltung teilzunehmen und sich einzumischen. Im Vorfeld zu diesem Infoabend wurden 1.500 Haushalte mit unseren Flugblättern „Asylflut stoppen“ eingedeckt.
Leider war an diesem Abend kaum einer der Anwohner vor Ort, die sich die letzten Wochen immer wieder über die schwierigere Sicherheitslage, über die steigenden Kosten und den Lärm in und um die Asylbehausungen beschwert haben. Es machte fast den Eindruck einer geschlossenen Pro-Asyl Veranstaltung, an dem jegliche kritische Stimme unerwünscht war.
Der Raum war mit ca. 130 Teilnehmern gut gefüllt. Die meisten Anwesenden schienen zwischen 50 und 70 Jahren alt zu sein und finanzielle Probleme nicht zu kennen. Die Vertreter der Verbandsgemeinde gingen mit den Zahlen und den damit verbundenen Schwierigkeiten für die Verbandsgemeinde relativ offen um. So hieß es, in der Verbandsgemeinde Waldsee seien derzeit etwa 170 Asylanten untergebracht, davon der größte Teil in Waldsee selbst. Es wurde zugegeben, dass diese unerwartete Flut von Asylanten die Gemeinden vor Probleme stellt, die sie kaum mehr lösen können.
Dann aber glitt die entstehende Diskussion ins Absurde ab. Im Hotel Oberst in Waldsee sind zwischen 70-75 Asylanten untergebracht. Ein älteres Ehepaar, welches ihren Unmut über den vielen Lärm zum Besten gab, wurde sofort von den anwesenden Gutmenschen ins Lächerliche gezogen und angefeindet. Eine Frage zu den Kosten der Unterbringung im Hotel Oberst wurde damit begründet, dass es ja keine anderen Möglichkeiten der Unterbringung gäbe. Es war die Zahl von 43 Euro pro Nacht im Raum. Bei nur 70 Asylbewerbern macht das bei 30 Übernachtungen im Monat 43x30x70 Euro = 90.300 Euro im Monat. Bei 75 Asylanten steigen die Kosten allein für die Hotelübernachtungen auf 96.750 Euro pro Monat an. Welcher Sozialhilfeempfänger kann denn von sich behaupten, dass er einmal für mehrere Monate ein Hotelzimmer bezahlt bekommen hat, nur weil gerade keine passende Wohnung frei war? Der Gipfel der Ironie war dann, dass der Hotelbesitzer als großer sozialer Wohltäter dargestellt wurde, weil er so gnädig ist, die Asylanten auf zu nehmen. Bei mehr als einer Million Euro die er anscheinend dadurch bekommt, erscheint das sehr heuchlerisch.
Ein Vertreter des“ III. Weg“ stellte die Frage, wenn die Unterbringung der Asylbewerber die Verbandsgemeinde jetzt schon vor solche Probleme stellt und die Zahlen dafür sprechen, dass dieses und nächstes Jahr noch mehr Fremde zu uns kommen werden, wann wird einer der verantwortlichen Politiker das Rückgrat haben zu sagen, wir können nicht mehr – es sind einfach zu viele? Ein Raunen des Entsetzens traf die sichtbar schockierten „Pro Asyl Tanten“! Ein halben Herzinfarkt bekamen sie dann, als der Lösungsvorschlag kam, das Sterben im Mittelmeer zu beenden, indem man den Leuten klar macht, dass hier niemand mehr aufgenommen wird. Bei einem monatlichen Einkommen von 50 Euro in ihrer Heimat, da ist es doch klar, dass sich Millionen Menschen auf den Weg machen, um sich im „Paradies Deutschland“ nieder zu lassen, wo sie als Asylbewerber eine Regelleistung von 359 Euro im Monat haben. Für diese Vision eines scheinbar besseren Lebens fernab der Heimat, sterben jedes Jahr Tausende Menschen durch kriminelle Schlepperbanden auf dem Meer. Sie glauben, wenn sie es irgendwie schaffen nach Europa zu gelangen, dann blüht ihnen der Himmel auf Erden. Wenn es aber in ihren Heimatländern bekannt wäre, dass niemand, der illegal nach Europa einreist, dort bleiben dürfte, dann würden sie nicht ihr Leben riskieren und nicht Tausende Euro für die Überfahrt bezahlen.
Ein paar Lichtblicke in Form von positiven Zusprüchen gab es an diesem Abend auch. So kam u.a. die Anfrage eines Mannes, ob und wie man uns denn unterstützen könnte. Mit diesen wenigen Vernünftigen gilt es jetzt vor Ort zu arbeiten. Die ganzen asylkritischen Anwohner, die es in sehr großer Zahl in der Verbandsgemeinde gibt, gilt es zu motivieren und für die Aktivisten gilt es, ihren Mut und ihre Einsatzbereitschaft bei zu behalten.