Am Abend des 31. Oktober 2015 lud „Der III. Weg“-Stützpunkt München zu einer Konferenz über die aktuelle Lage in der Ukraine. Dieser Krieg in Europa ist durch die ständige Berichterstattung über die Asylflut und den Bürgerkrieg in Syrien immer mehr in Vergessenheit geraten. Ein Konflikt, nur unwesentlich von Deutschland entfernt, wo zwei Supermächte die Fäden ziehen. Ein Krieg, der schon Tausende Opfer gefordert hat.
Ende des Jahres 2013 hatte, mit Massendemonstrationen gegen die korrupte Regierung um Janukowytsch, alles begonnen. Schnell eskalierte der Protest in blutige Straßenschlachten auf dem Maidan. Hier zeigte sich, dass es vor allem nationale Kräfte waren, die den ins Rollen gekommenen Stein der Revolution antrieben. Der Maidan endete vorläufig mit der Flucht Janukowytsch nach Russland. An seine Stelle trat mit dem aktuellen Präsidenten Poroschenko, gelinde gesagt eine West-Marionette. Gleichzeitig annektierte Russland unter Präsident Putin die Krim. In den östlichen Gebieten Donezk und Luhansk brach ein bewaffneter Konflikt mit russischen Separatisten aus, der bis heute anhält.
An diesem Abend wurden die Zusammenhänge näher beleuchtet und die interessierten Besucher der Veranstaltung konnten drei verschiedenen Referenten mit unterschiedlichen Ansichten gespannt lauschen, welche anschließend auch offene Fragen der Zuhörer beantworteten.
Prof. Alexander Suchanow: Deutschland uns Russland müssen sich vereinen
Als erster Redner der Konferenz konnte der extra aus St. Petersburg angereiste Prof. Alexander Suchanow begrüßt werden. Professor Suchanow ist unter anderem Vorsitzender der „russisch sozialistischen Volksbewegung“ in St. Petersburg. In seinen Ausführungen ging er zunächst auf die komplexe Lage in Russland ein. Hier sieht er nach wie vor einen großen zionistischen Einfluss, der sich gegen das russische Volk, aber auch gegen Präsident Putin richtet. Dieser wird von Oligarchen und Wirtschaftsliberalen immer wieder zu Kompromissen genötigt und laut Aussage des Professors handeln bis zu 80 % des russischen Parlaments gegen die Interessen des eigenen Volkes. Im Konflikt mit diesen inneren Kräften versuche Putin zwar den bestmöglichen Weg für Russland zu gehen, in der Ukraine trägt er aber Mitschuld am Blutvergießen.
Entfesselt wurde der Krieg aber, genau wie in Syrien, vom amerikanischen Geheimdienst, zur Schwächung Europas und Russlands, so Suchanow. Gleichzeitig macht eine gezielte Lügenpresse, ganz im Sinne und Auftrag der USA, Stimmung gegen Russland und Präsident Putin. Die einzige Lösung, so der Professor, hätte bereits Bismarck erkannt. Ein starkes Bündnis von Deutschland und Russland würde den äußeren Einflüssen trotzen. Der Professor beendete seine Rede mit einem starken Appell für den Frieden in Europa, da jedes weitere Opfer in einem Bruderkrieg eines zu viel ist. Deutschland und Russland müssen sich für Europa gegen Zionisten und Oligarchen vereinen, die im Leid und Krieg ihren Vorteil sehen.
Peter Weiß: „Erst Kiew, dann Moskau“
Als zweiter Redner folgte mit Peter Weiß ebenfalls ein Referent aus Russland. Er entstammt dem Umfeld der „Misanttropic Division“, die dadurch bekannt wurde, da mit ihr russische Nationalisten in der Ost-Ukraine aufseiten der Ukraine kämpfen. Häufig hört man dort den Spruch: „erst Kiew, dann Moskau“, der den nationalen Revolutionswillen in Ukraine und Russland verdeutlichen soll.
Peter Weiß begann seinen Vortrag mit einem Bericht über den Maidan sowie die daraus entstandenen Vor- und Nachteile für die Ukraine und die nationalen Kräfte im Land. Er beleuchtete, dass die nationalen Kräfte zwar parlamentarisch nicht vertreten sind, jedoch über eine kraftvolle Lobby verfügen und so zahlreiche Forderungen durchsetzen konnten. Unter anderem erwähnte er hier die Entlassung von politischen Gefangenen, wie dem Kommandeur des Regiments Azov, Andriy Biletsky. Weiter berichtete er von der Krimbesetzung sowie vom Terror und zahlreichen Kriegsverbrechen durch die Separatisten in der Ost-Ukraine.
Zur Lage in Russland zeichnete er ein weit weniger positives Bild von Putin als sein Vorredner. Dort herrsche laut Weiß eine scharfe Repression gegen nationale Sozialisten. Mit alten und neuen Paragrafen wird gegen jede Opposition vorgegangen, was er Anhang einer Reihe an Beispielen verdeutlichte.
Als Fazit seiner Rede lobte Peter Weiß das Erstarken des Nationalismus und vor allem des Antikommunismus in der Ukraine, während es in Russland leider zu einer weiteren Sowjetisierung gekommen sei. Tragisch an der Entwicklung ist hierbei vor allem der entfachte slawische Bruderkrieg.
Wasilij Krukow: Für eine europaweite Zusammenarbeit nationaler Kräfte
Als letzter Redner des Abends trat nun Wasilij Krukow auf. Krukow ist ein ehemaliger Regionalabgeordneter der verbotenen nationalen russischen Partei „Rodina“ (Heimat) und einstmaliger Herausgeber einer oppositionellen Zeitung. Da ihm in Russland für seine politischen Aktivitäten eine langjährige Haftstrafe droht, war er gezwungen aus seinem Vaterland auszureisen und nach Deutschland zu fliehen. Auch hier ist er nach Kräften politisch tätig.
Seinen Vortrag begann er mit einer kurzen Darstellung seiner Verfolgung und der herrschenden Repression in Putins Russland. Dabei widersprach er sehr deutlich dem ersten Referenten und bezeichnete Putin als antinational und postsowjetisch. Zum Thema kommend zeichnete er die lange Historie des Russland-Ukraine-Konfliktes, als slawischen Bruderkrieg nach und machte den Zuhörern verständlich, dass es sich bei Russen und Ukrainern im Wesentlichen um ein Volk handelt.
Ausgelöst wurde der Konflikt laut Krukow vor allem durch ausländische Einflüsse. Angefangen bei der willkürlichen Grenzziehung, besonders in der Ost-Ukraine, nach dem 1. Weltkrieg. Weiter über die sowjetische Zeit welche bewusst diese Grenzen beibehielt, bis hin zum heutigen Konflikt der maßgeblich durch amerikanische Geheimdienste inszeniert wurde. Die Antwort auf diesen Zustand, mahnte der Referent, kann deshalb auch nicht in militärischen Aktionen liegen, sondern in einem Dialog und einer Versöhnung. Heute werde vor allem auch von Putin eine nationale Rhetorik missbraucht, um die slawische Jugend in diesem Konflikt zu verheizen und die nationalen Kräfte beider Staaten gegeneinander auszuspielen. Das Resultat daraus ist die Schwächung dieser. Nutznießer dieser Entwicklung sind Putin auf der einen, die NATO mit den USA und der EU auf der anderen Seite. Nur eine europaweite Zusammenarbeit nationaler Kräfte kann sich gegen diese Hetze und einen entflammenden Bruderkrieg stellen, gab der Redner zu bedenken.
Der slawische Bruderkrieg muss beendet werden
Nach den Ausführungen der Referenten, die an diesem Abend Einblick in drei verschiedene Positionen gewährten, standen auch noch einige Fragen aus dem Publikum offen, welche die Redner geduldig beantworteten. So konnten die Gäste der Veranstaltung zahlreiche neue Erkenntnisse jenseits der gleichgeschalteten westlichen Medien gewinnen und sich fernab von US-Propaganda informieren. So sind sich alle Beteiligten sicher, dass der Krieg in der Ost-Ukraine ein slawischer Bruderkrieg ist, der im Interesse der beteiligten Völker schnellstens gestoppt werden muss. Der Maidan in Kiew ist aus Sicht der nationalen Kräfte noch lange nicht erfolgreich beendet, auch wenn er derzeit noch ruht. Die Devise ist hier vor allem ein Ja zu Europa aber ein deutliches Nein zur EU. Zu der Thematik ob Ukraine zukünftig als eigener Staat auftreten soll, als Teil Russlands oder gespalten in zwei Teile, gab es verschiedene Ansichten. Letztendlich muss diese Entscheidung aber durch das Volk der Ukraine entschieden werden und dies ohne äußere Einflüsse, egal von welcher Seite.
In diesen schwierigen Zeiten gilt unser Gruß den nationalen Kräften in Russland und der Ukraine. Auf dass sie den richtigen Weg finden und ihre Kraft bald wieder gegen den wahren Feind wenden und den Maidan vollenden können. In Kiew genauso wie in Moskau.