Neujahrswanderung im Bamberger Land

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Die Giechburg ist vom Umland aus weithin sichtbar und thront erhaben über der kleinen Stadt Scheßlitz im Bamberger Landkreis. Schon vor weit über 2.500 Jahren siedelten dort auf dem Hügelplateau Kelten, des Weiteren ist eine Nutzung auch während der Völkerwanderungszeit belegt. Es wird angenommen, dass im 10. Jahrhundert während der Ungarneinfälle die Burganlage von den Schweinfurter Grafen errichtet wurde, erste urkundliche Erwähnungen stammen aus dem frühen 12. Jahrhundert. Später dann als Verwaltungssitz des Bistums Bamberg konnte die Burg im Dreißigjährigen Krieg nicht von den Schweden eingenommen werden. Heute im Besitz des Freistaates Bayern befindlich, dient die Halbruine als beliebtes Ausflugsziel auch über die Grenzen Oberfrankens hinaus.

Ausblick von der Giechburg Richtung Bamberg

So fanden sich am 6. Januar Freunde und Förderer des oberfränkischen Stützpunktes zusammen, um, zwar bei klirrender Kälte, jedoch bei schönstem Sonnenschein gemeinsam ein Stück unserer fränkischen Heimat- und Kulturgeschichte zu erfahren. Der kurze, aber steile Anstieg hinauf zur Giechburg wurde rasch genommen. Oben angekommen wurde von einem ortsansässigen und geschichtlich bewanderten Mitglied des Stützpunktes in einem kurzen Vortrag die historische Werdung der Befestigungsanlage über die letzten zweieinhalb Jahrtausende nahegebracht, ehe es durch die malerische Winterlandschaft zu unserem nächsten, nicht minder bekannten Ziel ging – nämlich dem „Gügel“.

Bei Hochzeiten ein beliebtes Motiv – die Kapelle auf dem „Gügel“

Auch auf dem „Gügel“ befand sich über viele Jahrhunderte hinweg eine Burganlage aus dem späteren 12. Jahrhundert, welche jedoch ebenso wie die dort nahe gelegene Kapelle mehrfach zerstört wurde, letztmalig im Bauernkrieg 1525. Als Gegenmaßnahme zur Reformation beschlossen 1610 mit dem Konzil von Trient die Kirchenoberen die Instandsetzung kirchlicher Infrastruktur. So gab der Bamberger Fürstbischof Johann Gottfried I. von Aschhausen den Befehl, die zerstörte Kapelle als Neubau im spätgotischen Stil wiederaufzurichten. Durch den „Geheimgang“ von der Mariengrotte aus gelangte man in den malerischen Kirchenraum, welcher mit gotischer/barocker Innenausstattung versehen ist.

Der Altarraum der Kapelle

Durch einen verschneiten Buchenwald gelangte man zum Fuße der Giechburg, dem Ausgangspunkt der Wanderung zurück. Den Wandertag durch einen wunderschön gelegenen Teil der oberfränkischen Heimat beschloss man bei Kraft gebender Brotzeit und regional gebrautem Bier, in einer kleinen Wirtsstube in Scheßlitz selbst. Nicht nur der gemeinschaftsbildende Faktor, der neben dem politischen Alltagsgeschehen so wichtig für das starke Zusammenwirken einer Gemeinschaft ist, macht solche Ausflüge und Wanderungen interessant. Auch das Erleben und Erfahren der eigenen Kultur und Geschichte, das Kennenlernen der eigenen Heimat ist von unschätzbarem Wert für jeden Menschen. So wird die Neujahreswanderung zur Giechburg und dem „Gügel“ nicht die letzte Wanderung gewesen sein und jeder ist herzlichst dazu eingeladen, sich uns anzuschließen. So kann man selbst nicht nur dem Alltagstrott entkommen, sondern erfrischt zugleich Körper und Geist.
 

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