Vor Kurzem erreichte uns eine Gesprächsanfrage des polnischen Szturm! Magazins. Bei Szturm! – http://szturm.com.pl/– handelt es sich um eine seit einiger Zeit erscheinende, parteiunabhängige Theoriezeitschrift, die als reine Internet-Ausgaben inzwischen monatlich erscheint. Laut eigener Aussage hat das Magazin einige tausend regelmäßige Leser aus allen bestehenden nationalen Gruppen und Parteien in Polen. Die Ausrichtung ist national und sozialistisch und, entgegen vielen sonstigen polnischen nationalen Projekten, sehr europäisch und anti-chauvinistisch. Auch bei unserem östlichen Nachbarn verfolgt man aufmerksam die Entwicklung in Deutschland und wie in vielen anderen Ländern wächst das Interesse an unserer Bewegung. In der neusten Ausgabe findet sich darum neben Abhandlungen über Otto Strasser und einer Betrachtung der Wahl von Donald Trump auch ein Gespräch mit Matthias Fischer, unserem Leiter des Gebietsverbands Mitte, der Rede und Antwort steht. Wir veröffentlichen hiermit das Gespräch auf Deutsch…
Szturm-Magazin: Kannst du dich vielleicht zum Beginn kurz vorstellen, wo du herkommst, was du beruflich machst und was deine Position im III.Weg ist?
Matthias Fischer: Mein Name ist Matthias Fischer, ich bin 39 Jahre alt und komme aus der Uckermark (Land Brandenburg) und bin Handwerker.
In unserer Partei bin ich Gebietsverbandsleiter von „Mitte“, das umfasst die Bundesländer Brandenburg,Berlin,Sachsen-Anhalt,Sachsen und Thüringen.
Szturm-Magazin: Wie kamst du dazu, Nationalist zu werden? Warst du von der Familie oder Umgebung geprägt oder war es eine bewusste Rebellion gegen die Pathologie der modernen westlichen Gesellschaft?
Matthias Fischer: Schon in meiner frühen Jugend interessierte ich mich sehr für die Geschichte meines Landes und nach der „Wende“ 1989 prägte sich in mir ein immer stärker werdendes nationalistisches Weltbild. Mit 14 knüpfte ich erste Kontakte zu organisierten Nationalisten und im Laufe der Zeit übernahm ich viele Aufgaben in verschiedenen Organisationen und Zusammenschlüssen. Durch meine Kindheit in der DDR habe ich auch noch eine andere Erziehung erlebt und war es gewohnt meine Freunde eher nach dem Charakter zu wählen, als nach Äußerlichkeiten zu gehen so wie es in der BRD üblich war und ist. Die westliche Konsum- und Wegwerfgesellschaft, der herrschende Liberalkapitalismus, waren mir immer fremd und zuwider.
Szturm-Magazin: Kannst du den polnischen Lesern eure Organisation (ihre Geschichte, Größe, Struktur, Einfluss, etc) vorstellen, ist es z. B. eine Jugendorganisation oder für alle?
Matthias Fischer: Am 28. September 2013 gründete sich unsere Partei „Der III. Weg“ in Heidelberg. Der Grund war die Unzufriedenheit vieler nationaler Aktivisten bundesweit, die den sogenannten „Nationalen Widerstand“ in all seinen Facetten in Deutschland als gescheitert angesehen hatten. Freie. ungebundene Kameradschaftsstrukturen, die wie Pilze aus dem Boden überall in Deutschland Ende der 1990 Jahre sprossen, hatten das Problem, auf einem unterschiedlichen weltanschaulichen (sofern überhaupt vorhanden) oder aktionistischen Niveau zu basieren. Das heißt, dass sich aus diesen vielen kleinen Gruppen keine homogene, kampagnenfähige Masse bilden ließ, die in der Lage gewesen wäre, die Verhältnisse in der BRD ernsthaft zu verändern. Staatliche Repression und dutzende Verbote von Kleinstgruppen ließen die Situation nicht besser aussehen.
Sogenannte nationale Parteien waren und sind in Deutschland eher mit sich selbst beschäftigt und besitzen ebenfalls keine ganzheitliche Weltanschauung. Das führte immer wieder zu internen Flügelkämpfen und endlosen Auseinandersetzungen, um Mehrheiten für die ein oder andere Seite zu erlangen. Kleinere parlamentarische Erfolge wurden regelmäßig selbst zerstört, entweder scheiterte es an unfähigem Personal, oder einige Charakterschweine bereicherten sich finanziell.
Für viele Idealisten war dieser Zustand nicht mehr tragbar und in Anbetracht der Tatsache, dass unser Land von einer extremen Überfremdung bedroht ist, musste hier im Interesse unseres Volkes und unserer Weltanschauung gehandelt werden. Unsere Partei war geboren.
Mit einem 10. Punkteprogramm und einer flachen Hierarchie, die nur einen Gesamtvorstand, 4 Gebietsverbände und Stützpunkte zum Aufbau der Partei vorsieht, versuchen wir den bürokratischen Apparat so schmal wie möglich zu halten. Unsere Aufmerksamkeit liegt in der tatsächlichen Arbeit am Volk, nicht an uns selber. Wir sehen unsere Organisation als Werkzeug, dass unsere Aktivisten nutzen können, um bundesweit einheitlich auftreten zu können, nach innen wie nach außen.
Derzeit sind dem Gesamtvorstand drei Gebietsverbände untergliedert, „Mitte“, „Süd“, „West“, der Gebietsverband „Nord“ befindet sich noch im Aufbau. In diesen Gebietsverbänden sind momentan 21 Stützpunkte organisiert, die regional die Parteistruktur aufbauen.
Um unsere Partei gesund wachsen zu lassen, haben wir für Interessenten die Fördermitgliedschaft, hier kann der Interessent für sich selbst herausfinden ob unsere Organisation die richtige für ihn ist. Gleichzeitig nutzt die Partei die Möglichkeit zu prüfen, ob man charakterlich und politisch zusammen passt. Wenn beide Seiten sich einig sind, steht einer aktiven Mitgliedschaft mit allen Rechten und Pflichten nichts mehr im Wege. Mit dieser Handhabung halten wir uns Egozentriker, Selbstdarsteller oder den einfachen politischen Schädling fern und haben somit wieder mehr Zeit für die eigentliche politische Arbeit und verkommen nicht zum Selbstzweck.
Mit unseren derzeit 500 Mitgliedern befindet sich unsere Partei auf dem richtigem Weg, eine Jugendorganisation ist momentan nicht nötig, da sich in unserer jungen Partei Jung und Alt voll einbringen können und jeder seinen Platz sinnvoll ausfüllt. Bisher haben wir an zwei Wahlen mit keinem nennenswerten Erfolg teilgenommen, unser Hauptaugenmerk liegt zurzeit auch eher an der inneren Aufbauarbeit unserer Organisation, um sie für die Zukunft gefestigt und wahlkampffähig zu präsentieren.
Matthias Fischer bei dem Heldengedenken in Ungarn
Szturm-Magazin: Wie sehen eure Aktivitäten aus, was sind die Hauptziele eurer Bewegung? Eure Mitglieder reisen beispielsweise oft durch Europa und knüpfen Kontakte mit den Nationalisten anderer Länder. Was bezweckt ihr damit?
Matthias Fischer: Ein Großteil unserer Arbeit liegt im Kampf gegen den Kapitalismus mit all seinen negativen Auswüchsen, wie der Armut von erheblichen Teilen des Volkes – 16,5 Millionen Deutsche leben in Armut, 2,5 Millionen Kinder leben an oder unterhalb der Armutsgrenze, 300.000 sind Obdachlos – und der ungebremsten Überfremdung, mit derzeit ca. 20 Millionen Menschen im Land mit ausländischen Wurzeln. Die Verrohung der Gesellschaft und das Etablieren immer weiterer Angstzonen für deutsche Bürger in Großstädten durch eben diese Ausländer gilt es zu bekämpfen. Die Entwurzelung der heimischen Menschen durch die Wirtschaft und die westliche Zivilisationskrankheit der Kinderlosigkeit, gepaart mit genmanipulierter Nahrung, Massentierhaltung, Drogen, Egoismus und der Zerstörung unserer Natur sind alles Punkte, auf die wir unsere Aufmerksamkeit richten.
Da wir wissen, dass diese Probleme ausgelöst durch den Kapitalismus nicht nur unser Land betreffen, sind wir selbstverständlich daran interessiert, Gleichgesinnte auf der ganzen Welt zu finden, die wie wir ein Interesse am Überleben ihres eigenen Volkes besitzen. Diese Kontakte sind somit unsere natürlichen Verbündeten in diesem Kampf.
Szturm-Magazin: Wie versteht ihr den Deutschen Sozialismus? Ist eure Vision von Sozialismus identisch mit der der Straßer-Brüder?
Matthias Fischer: In Punkt 1. und 2. unseres Parteiprogrammes setzen wir unsere Idee vom Deutschen Sozialismus dem ausbeuterischen Kapitalismus entgegen. Der Begriff „ Deutscher Sozialismus“ wird von uns verwendet, weil wir unser Wirtschaftssystem vorrangig auf die Bedürfnisse unseres Volkes beziehen. Dazu kommt noch unsere Forderung nach der Verstaatlichung sämtlicher Schlüsselindustrien, Betrieben der Daseinsfürsorge, Banken, Versicherungen sowie aller Großbetriebe. Konservative Kreise werden diese Forderungen eher im linken Lager verorten, dem ist aber nicht so, und nur weil wir Nationalisten und antikapitalistisch sind, muss man uns nicht gleich mit den Strasser Brüdern in Verbindung bringen. Diese Herrschaften interessieren uns nicht.
Fortsetzung folgt…