Stützpunkt München / Oberbayern besucht Ostwestfalen – Lippe

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Wenn ein dem Zeitgeist verschriebener Bundesrepublikaner Urlaub macht, dann darf es nicht weit weg genug gehen. Ob nun in die Vereinigten Staaten, nach Südostasien oder Australien: man möchte heutzutage „weltoffen“ sein und ist Kosmopolit. Vergessen darf man hierbei auch nicht die Zigtausende, welche jedes Jahr nach Mallorca fliegen, um dort am Ballermann sprichwörtlich die Sau rauszulassen.

Für heimattreue Deutsche gilt jedoch: „Warum in der Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Deshalb machten sich Aktivisten des Stützpunktes München / Oberbayern am Vatertag auf den Weg in eine Gegend, die für viele Zeitgenossen Neuland darstellt: nach Ostwestfalen-Lippe.  Mit einem bunten Programm war für jeden etwas dabei.

Das erste Ziel der Reise war die Möhnetalsperre. Das imposante Bauwerk wurde 1913 errichtet.  Es dient einerseits der Sicherung des Trinkwasserbedarfs der lokalen Bevölkerung und soll andererseits die Stromversorgung unterstützen. Hier ereignete sich am 17. Mai 1943 ein großes alliiertes Kriegsverbrechen im Rahmen der sogenannten „Operation Chastise“ (Züchtigung).

Bereits 1938 ließen die Briten Pläne ausarbeiten, wie man in Deutschland gezielt Staudämme zum Bersten bringen könnte. Barnes Neville Wallis entwickelte hierfür spezielle Bomben. Die Rollbomben sollten gleich einem Kieselstein mehrfach über die Wasseroberfläche hüpfen, um anschließend auf Höhe der Mauer hinab zu sinken. An der statisch schwächsten Stelle sollte die Bombe dann detonieren. Durch die Hüpfbewegungen der Rollbomben wurden die Torpedonetze, welche den Damm vor derartigen Angriffen schützen sollten, umgangen.

1943 sollte die heimtückische Technik zum Angriff kommen, als ein paralleler Angriff auf Möhnetalsperre, Edertalsperre, Sorpetalsperre und Ennepetalsperre geflogen wurde. Die deutsche Luftabwehr leistete heldenhaften Widerstand und konnte einige Flieger bereits auf der Anreise vom Himmel holen. Doch als die letzte Munition der Flak verschossen war, gelang es der britischen Todesschwadron um 00:49 Uhr eine Bombe an ihr Ziel zu bringen.

Die folgende Explosion riss die Mauer auf etwa 30 Meter ein, der Schaden vergrößerte sich schnell auf 76 Meter. Eine gigantische Flutwelle forderte zahllose Opfer. Viele Zivilisten hatten sich in Luftschutzkeller begeben, da aufgrund des Luftangriffs Bombenalarm gegeben worden war. Dort ertranken viele chancenlos. Die Schätzungen der Opferzahl schwanken zwischen 1.348 und 1.579. Das Ziel, die deutsche Kriegswirtschaft zu schwächen, gelang den Luftgangstern jedoch nicht.

Heute gibt es eine Gedenktafel für die Opfer. Ansonsten wirkte der Möhnesee auf die Besucher so friedlich ruhend, dass man die Gewalt des Wassers fast vergessen könnte. Doch nach einem Vortrag eines Aktivisten über den Angriff herrschte Schweigen. Nach einem Spaziergang um den See wurde noch ein Landschafts-Informationszentrum im Nachbarort besucht, welches Aufschluss über die Naturgegebenheiten in der Region gab.

Der nächste Programmpunkt war der Besuch der Wewelsburg, die besonders für geschichtsinteressierte Nationalisten ein Muss ist. Leider wird die Burg heute von links-grünen Betreibern kontrolliert. Die Burg wurde 1934 von Heinrich Himmler für die SS gepachtet. Zunächst wurde das Gebäude als Reichsführerschule genutzt. Schnell lag der Schwerpunkt der dortigen Aktivitäten jedoch auf archäologischen Ausgrabungen in der Region zur germanischen Frühgeschichte. Besucher müssen heute auf opportune Kleidung achten, da bereits eine falsche Marke zum Hausverbot führen kann. Es gibt eine Sonderausstellung zur Geschichte der SS, die über viele interessante Artefakte verfügt. Berühmt ist die Burg für die „schwarze Sonne“ die im Marmorboden des Obergruppenführersaals eingearbeitet ist. An bestimmten Stellen der Burg herrscht ein Fotoverbot. Die Gesinnung des betreibenden Vereins zeigt sich unter anderem an den zahlreichen Büchern von teils gut bekannten Antideutschen über „Rechte“ die im Burgladen teuer erworben werden können.

Es gibt auch eine Ausstellung über die Wewelsburg im Laufe der Zeit, das Leben im Mittelalter und die religiösen Spannungen, die auch Westfalen zerrütteten. Die Burg bietet somit ein sehr breites Angebot und könnte daher auch als Ganztagsausflug besichtigt werden.

Zum Abschluss des Tages besuchten die oberbayerischen Kameraden jedoch noch die Kriegsgräberstätte Böddeken. Hier ruhen insgesamt 473 Tote. Es handelt sich dabei überwiegend um Angehörige der SS-Panzerdivision „Westfalen“, die im März 1945 aufgestellt wurde. Zudem liegen hier Soldaten der Panzer-Abteilung 507 der Wehrmacht. Die meisten der Soldaten fielen in den Kämpfen um den Ruhrkessel Anfang April 1945. Auffallend viele der Gefallenen sind grade 18 Jahre alt geworden. Viele von ihnen hatten sich freiwillig den deutschen Verbänden zur Verteidigung der Heimat angeschlossen. Tief beeindruckt führten die Aktivisten ein kurzes Gedenken für die Gefallenen durch.

Am nächsten Tag ging es zunächst zum Hermannsdenkmal.  Hier traf man regionale Kameraden und Stützpunktleiter Karl-Heinz Statzberger hatte eine kleine Führung über das Gelände vorbereitet. Nach einem kurzen Halt an einem Denkmal für Otto von Bismarck ging es zur Bandelhütte. Ernst von Bandel war der Baumeister der monumentalen Skulptur und schuf hier in der Gegend um Detmold ein deutsches Nationalsymbol. Er wohnte äußerst spartanisch, da er sein Leben allein in den Dienst seines Werkes stellte. Das Denkmal stellt Hermann den Cherusker, auch Arminius genannt, dar. Er war der Triumphator über die römischen Legionen, die Germanien unterwerfen wollten. Es gelang ihm, die deutschen Stämme zu einen und dem Feind empfindlich in der legendären Hermannsschlacht zu treffen. Sein Sieg stellt noch heute ein Symbol deutscher Schlagkraft dar. Die Figur richtet sich in Richtung Frankreich, denn die Völkerschlacht war zur Zeit der Erbauung 1838- 1875 noch unvergessen.

Die Hermannsschlacht ist eines der größten Nationalmythen des deutschen Volkes und fand ein vielfaches Echo in der deutschen Kultur und ist so fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Die Römer hielten damals Teile Germaniens besetzt und wagten sich unter ihrem Heerführer Varus weiter nach Osten. Doch im wilden und unübersichtlichen Urwald des Teutoburger Waldes wurden sie von den germanischen Kriegern überrascht. Voller Kampfesmut attackierten die Germanen die Legionäre von allen Seiten. Die Römer konnten ihre gewohnten Militärformationen nicht einnehmen und wurden zusätzlich vom wilden Auftreten der Germanen eingeschüchtert. Die Erinnerung an die Schlacht lebt unter anderem in der Siegfried-Saga und in dem alten Volkslied „Als die Römer frech geworden“ fort.

In unmittelbarer Nähe liegt der nächste bedeutsame Ort. Die Externsteine erheben sich zerklüftet in dem alten, deutschen Wald. Die knapp 40 Meter hohen Sandsteinfelsen waren ein spiritueller Kultort in der germanischen Frühgeschichte. Rätselhaft liegen sie in einer Gegend, in der weit und breit keine weiteren Felsen zu finden sind. Hier wurden mutmaßlich schon in grauer Vorzeit Sommersonnenwenden abgehalten, worauf einige Vorrichtungen hinweisen. Im dritten Reich wurden hier intensive Ausgrabungen und Forschungen durchgeführt, um mehr über die frühen Hochkulturen unseres Volkes herauszufinden.  Teile der Forschungsergebnisse sind jedoch heute verschollen gegangen. Auch hier hielt ein Kamerad einen Vortrag direkt an den Steinen, den auch andere Besucher mit Applaus quittierten.

Das letzte Ziel der Reise war der preußische Velmerstot. Hierbei handelt es sich um einen Berg, der mit ca. 464 Metern eine der höchsten Erhebungen in Ostwestfalen-Lippe ist. Er liegt im Eggegebirge und ist von idyllischer Heidelandschaft überzogen. Die Wanderung durch den ruhigen Wald war für viele der Aktivisten ein überragender Höhepunkt der Reise. Am Gipfeldenkmal mit dem Sinnspruch „Komm gern zu mir, doch schone mich, denn alles hier geschah für dich“ wurde noch eine kurze Rast gemacht. Im Abendrot ging es dann gut gelaunt und mit einem flotten Lied auf den Lippen wieder bergab.

Die wenigen Tage der Reise haben Kraft gegeben. Unzählige fröhliche Augenblicke werden in Erinnerung bleiben. Kultur und Gemeinschaft wurden in diesen Tagen gelebt. So manches Gespräch wurde geführt und so lernte man sich erneut näher kennen, wofür im politischen Kampf oftmals keine Zeit bleibt. Mit vielen Impressionen im Gepäck ging es zurück in die bayerische Heimat.

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