Auf den Straßen in unserem Land wird es immer unsicherer. Ein Grund dafür dürfte die ungezügelte Einwanderung sein. Die polizeilichen Kriminalstatistiken sprechen hier eine eindeutige Sprache. Die Fähigkeit, mögliche Konfliktsituationen frühzeitig zu erkennen, ihnen aus dem Weg zu gehen oder in letzter Instanz sich effektiv zur Wehr zu setzen, wird aus diesem Grund immer wichtiger.
Um die Fähigkeiten in Konflikterkennung, Konfliktvermeidung und Abwehr von Angriffen zu schulen und zu verbessern lud der Stützpunkt Oberfranken Ende Juni zu einem Selbstverteidigungskurs ein. Ausgerichtet wurde der Kurs von Sportlern der parteieigenen Arbeitsgruppe „Körper und Geist“. Das Angebot richtete sich an Fortgeschrittene und Anfänger auf diesem Gebiet und wurde von einigen Interessierten dankend angenommen. Nachdem die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt worden waren, ging es los. Die eine Gruppe der Fortgeschrittenen vertiefte in einem durchaus harten Training ihre Kenntnisse in verschiedenen Selbstverteidigungstechniken.
Bei der Gruppe der Einsteiger stand in erster Linie Theorie an. Wie erkennt man brenzlige Situationen, bevor sie zum Problem werden. Wie geht man möglichen Konflikten aus dem Weg. Welche Möglichkeiten hat man als Opfer von Angriffen auf sich aufmerksam zu machen und Umstehende zum Eingreifen zu animieren? Diese Fragen wurden eingehend erläutert. In kleinen Rollenspielen wurden verschiedene Szenarien anschaulich vorgeführt.
Nach der Theorie folgte die Praxis. Wenn alle Vorkehrungen nicht fruchten und sich Deeskalationsstrategien als unwirksam erweisen, heißt es Angriffe abwehren. Wie das auch ohne tiefergehende Kampfsportkenntnisse und ohne viel Muskelkraft geht, wurde eingehend geschult. Besonders den weiblichen Teilnehmerinnen wurden einfache Möglichkeiten aufgezeigt, wie sie den Fängen eines Übeltäters entkommen können. Sich zu wehren ist ungemein wichtig, dies bestätigt auch eine Studie der Polizei Hannover. Dort fand man heraus, dass 68,4 % der Täter ihre Übergriffe abgebrochen haben, nur, weil die Frauen leichte, konsequente Gegenwehr übten. Bei massiver Gegenwehr brachen sogar 84,3 % der Täter ihr Vorhaben ab.
Neben der Abwehr eines Angriffes ist es auch wichtig, Beweise für die folgende Strafverfolgung des Täters zu sammeln. Hierbei wurde den Teilnehmern der Rat gegeben, sich das Gegenüber genau einzuprägen und – um einiges effektiver – so viel DNS vom Täter wie nur möglich zu sammeln. Das heißt, wenn gar nichts mehr hilft, Beweise sammeln durch: Kratzen, Beißen, Haare ausreißen. Nach anfänglicher Scheu und Zurückhaltung entwickelten die Mädels hierbei einiges an Geschick. Miese Gestalten sollten sich also in Acht nehmen.
Bei der Gruppe der Fortgeschrittenen ging es zeitgleich noch härter zu. Hier wurde zum Beispiel auch geübt, wie man mehrere Angreifer möglichst effektiv abwehrt oder wie man Übeltäter überwältigt und bis zum Eintreffen der Polizei festhält.
Nach den beiden Kursen bot sich noch die Möglichkeit unter der Anleitung der anwesenden erfahrenen Kampfsportler etwas in die Disziplinen des Boxens, Kickboxens und MMA (Mixed Martial Arts) reinzuschnuppern. In kleinen Sparrings (Trainingskämpfe) ging es deutlich zur Sache. Den sportlichen Tag ließ man gemeinsam am Grill ausklingen.
Eine kleine Bildergalerie des Kurses findet man hier.