Ein Zeitzeuge berichtete beim „III. Weg“-Stützpunkt München/Oberbayern über seine Erlebnisse gegen Kriegsende und seine anschließenden Jahre in sowjetischer Gefangenschaft. Der damals 15-Jährige wurde gegen Kriegsende zum Volkssturm eingezogen, jedoch nicht mehr in Gefechte verwickelt. Er wurde, mutmaßlich aufgrund seiner Zeit als lokaler Führer der Hitlerjugend, von den Sowjets nach Kriegsende interniert. In seinem ergreifenden Vortrag schilderte er von der grausamen Behandlung, die ihm in den Speziallagern auf deutschem Boden widerfahren ist. Außerdem erzählte er von seiner anschließenden Gefangenschaft in Sibirien und fesselte damit sein Publikum.
Der Zeitzeuge stammt aus dem südbrandenburgischen Großräschen, wo er lange Zeit vom Kriegsgeschehen verschont blieb. Sein Vater wurde erst 1944 zur Wehrmacht eingezogen, da er aufgrund einer Verletzung eigentlich bereits Invalide war. Anschließend wurde er seit einem Fronteinsatz Anfang 1945 in Ostbrandenburg als vermisst geführt. Sein Schicksal konnte bis heute nicht aufgeklärt werden, ebenso wie die genauen Ereignisse, die sich damals abgespielt hatten. Bei den Luftangriffen auf das nahegelegene Dresden, flüchtete sich der Zeitzeuge auf ein Feld. Dort wurde er Zeuge, wie ein deutscher Jäger einen amerikanischen Bomber abschoss. Anschließend fand er den abgeschossenen amerikanischen Flieger in ein Haus gestürzt vor. Bei der anschließenden Explosion der Munition wurde der Junge verletzt. Seine Mutter erfuhr erst nach drei Tagen von seinem Aufenthalt im Krankenhaus.
Als die Front näher rückte, wurde auch der damals 15-Jährige zum Volkssturm eingezogen. Er wurde ohne Ausbildung mit Panzerfäusten und Handgranaten ausgestattet und zum Führer eines „Panzerknackersturmtrupps“ ernannt. Mit Fahrrädern radelten die Jungen orientierungslos in die Richtung, in der sie den Feind vermuteten. Sie blieben jedoch ohne Feindkontakt und durchquerten nur durch Zufall die Linien der bereits tief auf deutschem Boden stehenden feindlichen Truppen. In den letzten Tagen wurden sie kreuz und quer verschoben und erlebten das Kriegsende schließlich in der Nähe von Aussig an der Elbe in Nordböhmen. Von dort aus kehrten sie zurück in ihren Heimatort.
Dort war nichts mehr, wie es war. Die örtliche Schule war von den Sowjets zerstört worden. Zum Unterricht begab sich der damals Jugendliche in einen Nachbarort. Vieles war chaotisch und niemand wusste, wie es weitergehen würde. Ein Freund des Zeitzeugen hatte Eltern, die Kader in der NSDAP gewesen waren. Eines Tages erfuhren die Jungen bei den Eltern des Freundes, dass sie verhaftet werden sollten. Der Zeitzeuge ging nach Hause, doch er versprach seinem Freund mit ihm zusammenzubleiben. Seine Mutter flehte ihn an zu fliehen, doch ein Manneswort galt zu der Zeit noch viel und so ließ er seinen Kameraden nicht im Stich. Ruhig ließen sich die beiden abführen, ohne zu wissen, wessen sie eigentlich verdächtigt wurden.
Der Zeitzeuge wurde von seinem Kameraden getrennt und in einen Keller gesperrt. Anschließend wurde er zum Verhör zitiert. Der Vorwurf: Er hätte im Krieg mit anderen Soldaten einen sowjetischen Lkw-Konvoi in Brand geschossen. Zunächst hielt er den Vorwurf für eine Verwechslung und lehnte die Vorwürfe entrüstet ab. Denn der junge „Panzerknacker“ hatte schließlich nie seine Waffen eingesetzt. Das hinderte die sowjetischen Offiziere jedoch nicht daran, ihn mit einem Eisenrohr zu schlagen. Trotz dieser Erpressungsversuche unterzeichnete der standhafte Junge das vorgefertigte Geständnis nicht, was den Ärger der Siegermächte nur mehr erzürnte. Auch nach den Schlägen mit einer Kabelrolle sah der Zeitzeuge nicht ein, zu unterzeichnen. Die Gräuel hielten dennoch oder gerade deswegen weiter an. Seine Hand wurde schließlich in einen Türrahmen gehalten und mit der Tür dermaßen gequetscht, dass die Fingerkuppen platzten. Doch standhaft und trotzig verweigerte er weiterhin die Unterzeichnung. Anstatt den Jugendlichen in Ruhe zu lassen und seine Entschlossenheit anzuerkennen, kannten die kommunistischen „Befreier“ keinerlei Gnade und Anstand. Barbarisch setzten sie ihn auf eine Flasche, die schließlich in seinem Mastdarm platzte – er verlor das Bewusstsein. Mit diesen Methoden haben sie ihn schließlich gebrochen und als er wieder aufgeweckt wurde, unterschrieb er, damit das Martyrium endlich ein Ende hatte. Was ihm noch alles bevorstand, daran wollte er noch gar nicht denken.
Nun wurde er nach Cottbus gebracht. Als ihn Soldaten vom Lkw stießen und in ein Gemäuer unter dem Amtsgericht brachten, sah er, wie zwei Sowjetsoldaten einen Sack schleppten. Beim Vorbeigehen erkannte er, dass sich in dem Sack eine übel zugerichtete Leiche befand. Nun musste er mit dem Schlimmsten rechnen. In seiner Zelle wurde er unter Schlafentzug gesetzt. Irgendwann wurde er ohne Rechtsbeistand und Möglichkeiten der Verteidigung vor eine Art Gericht gezerrt. Als er dort aussagte, er bekenne sich nicht schuldig, wurde er mit seinem „Geständnis“ konfrontiert. Da widerrief er sein Geständnis und betonte, dass dieses unter Folter erzwungen wurde. Die sogenannten „Zeugen“ des Siegergerichts schlugen ihn daraufhin nieder. Viel später in seinem Leben erfuhr er, dass seine Hartnäckigkeit ihn vor einer Verurteilung bewahrte, was leider damals nicht zur Folge hatte, dass der schuldlose Jugendliche laufen gelassen wurde.
Denn auch ohne Urteil wurde er in ein sowjetisches Speziallager in Ketschendorf bei Fürstenwalde gebracht. Das Lager befand sich in einer noch während des Krieges erbauten Arbeitersiedlung. Es war hoffnungslos überbelegt. Zeitweise waren hier bis zu 18.000 internierte Zivilisten, darunter mehr als 1.600 Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren. Diesen wurde, wie auch dem Zeitzeugen, vorgeworfen, als Partisanen gegen die Sowjets gekämpft zu haben. Tausende Menschen starben an Unterernährung und an Krankheiten wie der Tuberkulose. Massengräber waren das Ende vieler Gefangener. Heute erinnert eine Gedenkstätte an die 4.722 bisher namentlich bekannten Opfer des bolschewistischen Terrors.
Der Zeitzeuge musste in dem Lager auf einer Treppenstufe hausen. Durch Zufall traf er seinen alten Weggefährten wieder und sie versprachen sich, wer immer auch von ihnen zuerst nach Hause kommen würde, von ihrer Begegnung zu berichten. Denn die Eltern der immer noch Jugendlichen wussten ja nichts vom Verbleib ihrer Kinder.
Doch sein Weggefährte sollte nie mehr nach Hause kommen, denn er wurde bei Auflösung des Lagers 1947 nach Fünfeichen bei Neubrandenburg verlegt. Auch in diesem Lager wurden zwischen 1945 und 1948 15.400 Menschen inhaftiert. Davon starben mindestens 4.900 Menschen und auch der junge Freund krepierte elendig an den unmenschlichen Haftbedingungen im Lager der Siegermacht.
Für den Zeitzeugen ging es hingegen mit dem Zug gen Osten. Er bekam das erste Mal nach knapp zwei Jahren in Gefangenschaft neue Kleidung. Bis dato trug er noch die Kleidung vom Tag seiner Verhaftung. Keiner der Gefangenen in dem Zug wusste, wohin es ging und was sie dort erwarten würde. Erste Gerüchte über den Arbeitseinsatz am Oderbruch zerschlugen sich schnell. Nach tagelanger Reise ging es schließlich nach Sibirien.
Hier mussten die gefangenen Deutschen Zwangsarbeit leisten. Der Zeitzeuge hatte Glück, da sich seine Arbeitsstelle in der Nähe seiner Unterbringung befand. Viele andere mussten weit entfernt arbeiten und wurden daher bereits auf dem Weg zu ihrer Arbeit durch Kälte und Wind auf dem planlosen Lkw entkräftet. Der Zeitzeuge konnte sich letztlich eine Stelle an einer Sägemaschine ergattern. Dort hatte er es einigermaßen warm. Die Sowjets zahlten einen kleinen Lohn für die Arbeit und es gab sogar eine Art Erfolgsprämie für ein Übererfüllen der Arbeitsnorm. Durch deutschen Fleiß und Einfallsreichtum erreichte seine Arbeitskohorte stets neue Höchstleistungen. Das ermöglichte dem Zeitzeugen ein verhältnismäßig erträgliches Leben. Dennoch hatte er eine ungewisse Zukunft, denn die Sowjets verurteilten die Gefangenen zu Haftzeiten von 15 bis 25 Jahren in den Gulags. Erst nach und nach konnten die meist unschuldig Inhaftierten heimkehren. Der Zeitzeuge wurde letztlich 1950 entlassen.
Erlebnisse wie diese sind in der BRD-Geschichtsschreibung eine Randnotiz. Obwohl unzählige unschuldige Deutsche nach Kriegsende ermordet, gefoltert und ihrer Freiheit beraubt wurden, ist ihr Schicksal kaum noch bekannt. In Film, Fernsehen und Literatur ist der Zweite Weltkrieg und das Dritte Reich oft Thema. Doch alliierte Verbrechen werden, wenn überhaupt, nur knapp abgehandelt. Erst recht in den Schulen. Der Zeitzeuge hat bereits Vorträge an Schulen gehalten und dort wussten nicht einmal die Lehrer von den Verbrechen an den Deutschen. Kein Wunder in einem System, dessen Identität sich auch aus dem Gründungsmythos der „Befreiung vom 8. Mai 1945“ speist. Jede „Relativierung“ stellt für überzeugte BRD-Bürger fast schon ein Verbrechen dar und bringt das eigene Weltbild ins Wanken. Grade deswegen ist es wichtig, dass insbesondere junge Deutsche jede Gelegenheit nutzen, um einen Zeitzeugen noch einmal zu erleben. Es liegt an unserer Generation, das Erbe unserer Großeltern und Urgroßeltern zu bewahren, damit ihr Opfer niemals in Vergessenheit gerät!
Stattdessen werden die Verbrechen an den Deutschen völlig verdreht und als deutsche Kriegsverbrechen hingestellt. Auch die extremen Zerstörungen innerhalb Deutschlands werden den sogenannten „Nazis“(übrigens ein feindpropagandistisches Wort für „Deutsche“, was einige Deutsche auch noch hirnlos nachplärren) angedichtet und nicht den feindlichen Angreifern. Die Bombardierungen Deutschlands hatten wir nicht der Hitler-Regierung zu verdanken, sondern den Regierungen aus Großbritannien, USA, Frankreich und Russland. Das scheint einfach nicht in die Köpfe von manchen Leuten zu gehen!