Die malerische Landschaft war in der Vergangenheit bisweilen ein gefährliches und gefürchtetes Terrain. Die dichten Wälder boten allerlei lichtscheuen Gestalten Unterschlupf. Wichtige Handelsstraßen durchquerten den Spessart und die Grenzen mehrerer Staaten, die das Gebiet unterteilten, schränkten die Bewegungsfreiheit von Ordnungskräften ein. So waren die Vorrausetzungen für das Entstehen vieler Räuberbanden gelegt. Bald war das Gebiet bei den Handelsmännern berüchtigt. Die Furcht spiegelt sich auch in einem bekannten Stoßgebet eines Nürnberger Kaufmannes wieder: „Lieber Gott, du hast mir aus dem Mutterleib geholfen, du wirst mir auch über den Spessart helfen!“ (mehr Infos zu den Spessarträubern: http://www.mike-rupprecht.de/wp/raeuber/raubgesindel-in-aschaffenburg-und-spessart-im-18-jahrhundert/ ).
Die Wandergruppe unserer Partei hatte am Morgen des 24. August 2019 natürlich nur lautere Absichten, als sie sich gut ausgerüstet, bepackt mit Schlafsack, Verpflegung und voller Motivation zu der Tour durch das einstige Räubergebiet aufmachte. In Lohr am Main ging es los, über das sogenannte Steinerne Haus, eine Felsformation, welche früher als Wohnstätte und Unterschlupf diente. Während des Laufens tauschten sich die Teilnehmer über verschiedene Themen aus. So wurde die heimische Flora und Fauna behandelt, ein ortskundiger Kamerad wusste auch so manche Anekdote und historischen Hintergrund zu erklären und das Wissen über Navigation mit Karte und Kompass konnte in den dichten Wäldern auch gleich etwas aufgefrischt werden. Gegen Mittag erreichte die kleine Gruppe das malerische Hafenlohrtal. Während die Sonne auf den Freiflächen kräftig herunterbrannte, war das Klima auf den Waldwegen äußerst angenehm.
Das Tagesziel war am Nachmittag nur noch wenige Kilometer entfernt. Die Karte sagte den Wandersleuten allerdings einen steilen Aufstieg bevor. Das letzte Gasthaus auf dem Weg wurde für eine kurze Erfrischung und zum Auffüllen aller Wasserflaschen für den bevorstehenden Aufstieg und die Übernachtung genutzt. Gestärkt konnte der kurze, aber äußerst steile Anstieg gemeistert werden.
Am Biwakplatz angekommen wurde sogleich mit dem Aufbau der Schlafstätten begonnen. Hier kamen sowohl Zelte als auch Hängematten-Konstruktionen verschiedener Bauweisen zum Einsatz. Gemeinsam konnte man hier noch seine Techniken zum Lagerbau verfeinern und sich die ein oder andere Feinheit abgucken. Die warme Abendmalzeit war schnell erhitzt und verzehrt. Mit Brennnesseltee und weiteren kleinen Leckereien ließ man den Tag gemeinsam ausklingen.
Nachdem die Nacht unbehelligt von Räubern und Tieren gut verbracht wurde, genehmigte sich die Gruppe ein ausgiebiges Frühstück mit frischem Kaffee, Müsli und Brot. Danach wurden die Lagerstätten abgebaut und der Biwakplatz gesäubert, um diesen so zu hinterlassen, wie er vorgefunden wurde.
Durch den Fürstlich Löwenstein’schen Park ging es in Richtung Osten wieder in das Hafenlohrtal hinab. Hier wurde ein kurzer Weg zurückgelegt, bevor es wieder steil bergauf über die Turmsteinhöhe hinweg nach Neustadt am Main ging.
Hier wurde der landschaftsprägende Strom überquert und die letzten achteinhalb Kilometer nach Lohr wurden trotz prallen Sonnenscheins zackigen Schrittes zurückgelegt. In Lohr angekommen, wartete auf die Wanderer die verdiente Abkühlung in Form eines Bades im Main. Den zweitätigen Ausflug ließ man sodann gemütlich beim Grillen ausklingen. Zurückblicken können alle Teilnehmer auf zwei erlebnisreiche Tage in schöner Landschaft und guter Kameradschaft.
Prima Aktions WE ?
Im Berliner&Brandenburger Landen zur
Nachfolge empfohlen .
Im Berliner Raum , im Brandenburger
Land giebt’s auch viele Wälder, Seen ,
Auen und vereinzelt „Berge“.
Das Aktions WE im Spessart sollte Nachahmung finden.
Da bekommt man gleich Lust die Sachen zu packen und loszuziehen.