Die Weggefährtin #036: Die Rauhnächte – Brauch und Mythos

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Rauhnächte – die „Zwölften“ – „Wolfsnächte“ – „Losnächte“ oder „Raubnächte“ genannt, sind die Nächte zwischen Weihnachten und den heiligen drei Königen. Eine dunkle, furchteinflößende, magische, aber auch märchenhafte und geheimnisvolle Zeit. Es ist eine Zeit der Vergangenheit und der Zukunft – eine Zeit der Neuanfänge. Das Rad des Jahres steht still, die Arbeit ruht und die Dunkelheit führt uns zu unserem inneren Licht zurück. Für einige Menschen der traditionelle Höhepunkt des Jahres, vor allem im europäischen Brauchtum wird diesen Nächten eine besondere Bedeutung zugemessen. Man sagt außerdem, der germanische Kriegsgott Wotan soll mit seinen Geistern durchs Land ziehen und Unheil verbreiten. Die genaue Bedeutung der Rauhnächte ist umstritten, man leitet aber das mittelhochdeutsche Wort „ruch“ – „haarig, pelzig“ ab. Hinter dem Ursprung vermutet man aber den germanischen Mondkalender, mit 12 Mondmonaten und 354 Tagen.

Die Thomasnacht- die Nacht der Wintersonnenwende am 21. Dezember, leitet die Rauhnachtszeit ein und die Dämonen und Geister versammeln sich.

Dies orientiert sich am Julfest, das nach der Wintersonnenwende gefeiert wird. Die Dreikönigsnacht ist jedoch die stärkste und schlimmste Nacht, da der Abschied nahe ist und die Dämonen und Geister wieder in die Dunkelheit zurück müssen. Allerdings können die Tage und die Anzahl der Nächte, je nach Region und Brauchtum variieren.

Außerdem sollte noch erwähnt werden, dass in manchen Regionen nur vier Nächte als die „echten“ Rauhnächte bezeichnet werden. Die Nacht der Wintersonnenwende/Thomasnacht 20./21.Dezember, Weihnachten 24./25. Dezember, Jahreswechsel 31.Dezember/1.Januar und die Nacht auf Heilig Drei Könige 5. Januar- endet um Mitternacht. Diesen Nächten wird die meiste Energie zugesprochen, deswegen haben diese auch die meisten Rituale. Bereits die Germanen kamen den Ritualen nach und räucherten an diesen Tagen ausgiebig.

Gute und böse Geister spielen gewiss das ganze Jahr eine Rolle, aber in dieser Zeit werden sie besonders belohnt, bestraft, ausgetrieben oder befragt.

Für einige von uns, vor allem in der heutigen Zeit, wo Geister und Dämonen nur in Geschichten vorkommen, klingt das alles sehr befremdlich. Doch für unsere Ahnen und Vorfahren dienten gewisse Bräuche, Rituale, vorranging im Bereich Fruchtbarkeit von Mensch und Tier, Wetter, Ernte usw. als Prophezeiung für das kommende Jahr.

Andere, um Dämonen zu vertreiben, Haus und Hof zu schützen, die Seelen der Verstorbenen gnädig zu stimmen oder einfach nur Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen. Viele dieser Rituale basieren auf spirituellen Schwingungen oder auf eine tiefe symbolische Kraft. Geräuchert wurde in diesen stillen, ruhigen Tagen auch oft. Früher gehörte dies alles zum Alltag, vordergründig aber auf dem Land. Somit pflegte jede Region bestimmte Bräuche – allerdings nur die eigenen traditionellen. Bräuche fremder Kulturen – und diese konnten schon im Nachbardorf beginnen – wurden abgelehnt.

Nachfolgend möchten wir in diesem Artikel genauer auf die Mythen und Bräuche innerhalb der Rauhnächte eingehen.

 

 

Allgemeine Regeln und Sagen in den Rauhnächten:

-Lärm und Streit sind im Haus streng verboten. Auch das Knallen von Türen gehört dazu.

-Scherben bringen Glück, aber nicht in den Rauhnächten. Zerbricht ein Gegenstand im Haus oder fällt zu Boden, steht eine Trennung bevor.

-Es folgt der Tod, wenn in den „Rauhnächten“ gesponnen, gewaschen oder gemahlen wird.

-Frauen und Kinder sollen nach Einbruch der Dunkelheit das Haus nicht mehr verlassen.

-Spinnräder, Mühlenräder und alle anderen Räder mussten in dieser Zeit stillstehen. Erst am letzten Tag der Rauhnächte, setzt der Eber, Tier des altgermanischen Gottes der Fruchtbarkeit, die Räder wieder in Bewegung.

-Im Volksglauben symbolisieren Spinnräder das Weben von Zukunftsfäden. Überlässt man das Spinnen in den Rauhnächten den höheren Mächten, wird die Zukunft positiv beeinflusst.

-Wäsche darf nicht nach draußen gehangen werden, Dämonen oder Geister könnten sie beschmutzen oder sich an sie kleben.

-Glücksspiele sind verboten

-Haare und Nägel dürfen nicht geschnitten werden, sonst folgen im kommenden Jahr Haarausfall, Kopfschmerzen und Nagelentzündungen.

-Fehlende Knöpfe sollten sofort angenäht werden, sonst wird das kommende Jahr Armut zur Folge haben.

-Gaben wie Brot, Kuchen, Fleisch und Milch, aber auch Tabak, Bohnen und Münzen werden vor die Fenster oder unter die Obstbäume gelegt. Das verspricht eine gute Ernte für das nächste Jahr.

-Hühner mit Erbsen zu füttern bringt doppelt so viele Eier.

-Fällt Hagel, toben die Hexen sehr ausgelassen im Himmel umher.

-Treffen sich Liebespaare in den Rauhnächten, verstärkt es das Liebesband.

-Das Bellen von Hunden in einer Rauhnacht bestätigt den zu der Zeit gedachten Gedanken oder eine Ahnung erfüllt sich. Bellt ein Hund aber um Mitternacht, verstirbt bald ein Familienmitglied.

-In den Rauhnächten geborene Kinder sind mit einem „zweiten Gesicht“ gesegnet. Dies solle bedeuten, dass diese Kinder besonders sensibel, bedacht und feinfühlig seien – besonders auf alles Übernatürliche. Sie würden die Zukunft voraussagen können.

-Wichtig ist es auch auf seine Träume zu achten, denn sie geben Hinweise auf das nächste Jahr. Jede Nacht steht mit einem Monat des nächsten Jahres in Verbindung. Die erste Rauhnacht für den Januar, die zweite Rauhnacht für den Februar usw.

-Ein Zwiebelorakel soll Auskunft über das Wetter im kommenden Jahr geben.

Dazu zerschneidet man eine Zwiebel in der Mitte und schneidet die jeweiligen Hälften in 6 Stückchen. Diese nimmt man sich der Reihe nach in ein Schälchen und streut Salz drauf. Das erste Schälchen steht für den Monat Januar, das zweite für den Februar und so weiter. Je nachdem wie das Salz in den Schälchen jetzt beschaffen ist, ob nass, trocken etc. so wird das Wetter im kommenden Jahr.

 

Mythos und Riten – das Geheimnis der Rauhnächte

 

Um euch dies etwas näherzubringen, einiges Wissenswertes, Rituale und Bräuche zu den verschiedenen Nächten.

 

 

21. Dezember Thomasnacht – die Nacht der Wintersonnenwende

-Wegkreuzungen gelten als die magischsten Plätze in den Rauhnächten.

Hexen, Geister, Dämonen und Teufel treffen sich dort zum Tanz. Ist man besonders mutig und hat eine wichtige Frage für sein zukünftiges Leben, geht man in dieser Nacht, nach Einbruch der Dunkelheit, an eine Kreuzung. Mit Salz und Kreide zieht man einen Kreis um sich und ist somit vor Geistern und Hexen geschützt. Dann kann mit den Geistern und Hexen kommuniziert werden.

-Leinensamen unterm Kopfkissen verstärken die prophetischen Träume.

-Pflückt man in dieser Nacht einen Zweig vom Holunderstrauch und stellt ihn ins Wasser, erkennt man anhand der Triebe wie viele Kinder man haben wird.

-Die Weihnachtsbäckerei sollte bis zur Thomasnacht abgeschlossen sein, sonst holt man sich die „wilde Jagd“ ins Haus.

-Räucherung mit Salbei und Holunderrinde

Bauernregel: „Wenn Sankt Thomas dunkel war, gibt’s ein schönes neues Jahr.“

 

25. Dezember – 1. Rauhnacht „Altes abschließen“

Steht für den Monat Januar

-Märchen „Der Geizige und der Geist.“

– In dieser Nacht beginnen alle Tiere zu sprechen und verraten, wie sie im letzten Jahr behandelt wurden. Sie erzählen dem Lauschenden aber auch seinen Todestag. Deshalb sollte man die Tiere beim Reden nicht belauschen. Fremden Tieren sollte man nicht trauen, weil Dämonen und Hexen sich in Tiere verwandeln, um in Haus und Hof zu gelangen. Bekreuzigt man sich vor ihnen, ist man geschützt.

-Eine klare helle Nacht bedeutet eine reiche Ernte.

-Die Stuben und Ställe wurden mit Weihrauch geräuchert um Geister auszutreiben.

Bauernregel: „Scheint am 25. 12. die Sonne, bringt sie fürs neue Jahr Glück und Wonne.“

„Ist es Weihnachten kalt, ist kurz der Winter, das Frühjahr kommt bald.“

 

Kehr raus Ritual:

Mit einem alten Besen werden alle Zimmer im Haus gekehrt. Alle dunklen und negativen Energien werden somit aus dem Haus „gekehrt“. Dazu spricht man: “Glück zieh her rein, Pech zieh heraus“

 

26. Dezember – 2. Rauhnacht „still werden“

Steht für den Monat Februar im neuen Jahr.

-Märchen: „Frau Holle“

-Trinkt man an diesem Tag Branntwein, wird man das ganze Jahr gesund sein.

-Heute darf kein Fleisch gekocht werden, somit bleibt man von Magenleiden und anderen Krankheiten verschont.

-Räucherung mit Weihrauch, Myrrhe und Fichtenharz

Bauernregel: „Windstill muss Sankt Stephan sein, soll die nächste Saat gedeihen.“

Bauernweisheit: An diesem Tag werden alle Pferde gesegnet und bekommen besondere Leckereien und viel Aufmerksamkeit. Auch alle anderen Tiere sollten heut besonders verwöhnt werden.

 

27. Dezember – 3. Rauhnacht – „das Herz öffnen“

Steht für den Monat März im neuen Jahr.

-Märchen: „Die wilde Jagd und das Bierfass.“

-Bindet man in dieser Nacht einen Strauß aus 7 verschiedenen, getrockneten Kräutern oder Blumen und legt sie sich unters Kopfkissen, so hat man hellsichtige Träume im ganzen nächsten Jahr.

-Räucherung: weißer Salbei und Johanniskraut oder Salbei, Wachholderbeere und Wachholderspitzen mit Weihrauch.

Ein Ritual, um den Verstorbenen zu gedenken:

Man schmückt einen Tisch mit Äpfeln, Nüssen, Tannenzapfen, Plätzchen und einer Kerze – eingekehrt gedenkt man in Stille und Ruhe der Verstorbenen.

 

28. Dezember – 4. Rauhnacht „seiner inneren Weisheit vertrauen“

Steht für den Monat April im neuen Jahr.

-Märchen: „Der arme Tischler und der Herr des Waldes.“

-Regnet es an diesem Tag, ist das ein schlechtes Zeichen für alle Wöchnerinnen im nächsten Jahr. Bei den Geburten stehen Todesfälle bevor.

-Man sollte heute keine neuen Aufgaben beginnen, da dieser Tag zu den Unglückstagen zählt.

Räucherung: Weihrauch, Tanne und Myrrhe

Bauernregel: „Sitzen die unschuldigen Kindlein in der Kälte, vergeht Frost nicht in die Bälde.“

 

29. Dezember – 5.Rauhnacht „den Körper heilen“

Steht für den Monat Mai im neuen Jahr.

-Heilanwendungen aller Art sind heute besonders wirksam, vor allem homöopathische Mittel. Kräutertees wie Hagebutte, Brombeerblätter, Lindenblüten, Holunder oder Thymian helfen durch die dunklen Tage zu kommen.

-Stellt man seine Schuhe vor die Haustür, sind diese am nächsten Morgen sauber.

-Räucherung: Holunder und Salbei

 

30. Dezember – 6. Rauhnacht „die Gefühle umarmen“

Steht für den Monat Juni im nächsten Jahr.

„Der Abend kommt von weit gegangen durch den verschneiten, leisen Tann. Dann presst er seine Winterwangen an alle Fenster lauschend an. Und stille wird ein jedes Haus, die Alten in den Sesseln sinnen, die Mütter sind wie Königinnen, die Kinder wollen nicht beginnen mit ihrem Spiel. Die Mägde spinnen nicht mehr. Der Abend horcht nach innen, und innen horchen sie hinaus.“
                                                                                                                                                                                                                                            -Rainer Maria Rilke

 

Tag der Familie

-Unverheiratete Frauen gehen um Mitternacht an eine Wegkreuzung um dort ihrem zukünftigen Bräutigam zu begegnen.

-Wer heut gemeinsam Sauerkraut und Schwein ist, verbleibt das ganze Jahr im Guten miteinander und stärkt den Zusammenhalt.

-Heute müssen Träume ein Geheimnis bleiben, sonst gehen sie nicht in Erfüllung oder kommen doppelt so schlimm zurück.

-Geräuchert wird mit weißem Salbei, Kampfer und Kieferharz.

 

31. Dezember- 7. Rauhnacht „seine Herzensziele entdecken“

Steht für den Monat Juli im neuen Jahr.

„Der Ziellose erleidet sein Schicksal, der Zielbewusste gestaltet es.“ -Immanuel Kant

-In den Rauhnächten wird besonders auf die Stille Wert gelegt, aber nicht heute. Umso mehr Krach man heute macht, umso größer ist die Austreibung von Dämonen und Geistern. Aber nur draußen und nicht im Haus! Dazu gehört Glocken klingeln und Bretter aneinander schlagen. Je lauter es schallt, desto größer das Glück und die Fruchtbarkeit im neuen Jahr.

-Am Altjahrestag soll man Grünkohl, Fisch oder Weißkraut essen, das bringt Glück.

-Es wird ein Platz am Tische für Verstorbene freigehalten und gedeckt, so können sie mit teilnehmen. Wenn abgeräumt wird, kommen Teller und Glas mit einer brennenden Kerze ans Fenster oder bleiben bis zum nächsten Morgen auf dem Tisch stehen.

-Trinken alle Mitfeiernden um Mitternacht ihr Getränk in einem Zug aus und werfen dann ihr Glas aus dem Fenster, wird Unglück vom Haus ferngehalten.

-Springt man beim 12. Glockenschlag möglichst laut von einem Tisch auf den Boden, bringt dies Glück fürs neue Jahr.

-Ruft man um Mitternacht 3-mal seinen eigenen Namen, sieht man sich selbst im neuen Jahr.

Räucherung: Salbei und Beifuß

Bauernregel: „Silvesterwind und warme Sonn, verdirbt die Hoffnung auf Wein und Korn.“

 

Einkehr und Ruhe

 

 

1. Januar- 8. Rauhnacht „eine Entscheidung treffen“

Steht für den Monat August im neuen Jahr.

„In dem Augenblick, in dem man sich einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorhersehung auch. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen.“

Johann Wolfgang von Goethe

 

-Geht man in der Morgendämmerung zu einer Quelle, streut 7 Lavendelblüten hinein und trinkt 12 Schlucke davon, wird das nächste Jahr sehr glückreich sein.

-Es ist nicht nur Brauch, anderen von Herzen Glück und Gutes zu wünschen, sondern auch an einen Kraftort in der Natur zu gehen und dankbar und glücklich für sein Leben zu sein und Altes abzuschließen. Das Glückwünschen aber, ist nicht nur Nettigkeit, sondern ein wirksamer Zauber. Gratuliert man über Kreuz, bringt dies Unglück. Auch den Tieren und den Obstbäumen wird Glück und Gesundheit gewünscht.

-Das erste Wort beim Aufschlagen des Gesangsbuches am frühen Morgen, gibt Auskunft über das kommende Jahr.

-Es darf nichts verliehen oder verkauft werden, damit gibt man das Glück aus dem Haus.

Räucherung mit Weihrauch, Myrrhe und Zeder – heute wird alles ausgeräuchert und somit gereinigt. Haus, Keller, Schuppen usw.

Bauernregel: „Neujahrsnacht still und klar, deutet auf ein gutes Jahr.“

Bauernweisheit: Wer heut gut isst, wird im neuen Jahr nicht hungern. Außerdem wurde Brot gebacken das bis zum Dreikönigstag nicht ausgehen soll.

 

2. Januar – 9.Rauhnacht „verzeihen und versöhnen“

Steht für den Monat September im neuen Jahr.

Eine Versöhnung ist keine, die das Herz nicht ganz befreit. Ein Tropfen Hass, der in dem Freudenbecher zurück bleibt, macht den Segenstrank zu Gifte.“                                                                                                                                                                                                                                    -Friedrich Schiller

-Heute sollten keine Handwerker bestellt werden oder Nägel geschlagen werden.

-Für Vorahnungen und Eingebungen ist man heut sehr empfänglich, daher wird heut sehr auf das innere Gefühl gehört.

Räucherung: weißer Lavendel und Fichtenharz

Bauernweisheit: Hängen lange Zapfen am Haus, wird das Korn im nächsten Jahr groß.

 

3. Januar – 10. Rauhnacht „Achtsam werden“

Steht für den Monat Oktober im neuen Jahr.

Räucherung: Fichtenharz und Myrrhe

Bauernregel: „Wenn es drei Tage nach Neujahr Regen gibt, oft um Ostern Schnee noch stiebt.“

Bauernweisheit: Heute ist das Spinnen erlaubt. Der Faden der heute gesponnen wird ist magisch, reißt nie und heilt kranke Tiere und Menschen.

 

4. Januar – 11. Rauhnacht „Dankbar sein“

Steht für den Monat November im neuen Jahr.

-Hülsenfrüchte, wie zum Beispiel Erbsen, darf man heut weder beim Namen nennen noch essen, sonst gibt es Geschwüre am ganzen Körper. Aber in den Kamin zusammen mit Nüssen darf man sie schmeißen, damit besänftigt man die Hausgeister.

-Wirft man eine Münze in der frühen Morgenstunde in einen 20 Meter tiefen Brunnen hinein, bekommt man es 10-fach zurück. Wirft man aber etwas Wertloses hinein, wird man in den Brunnen gerissen.

Räucherung: Myrrhe, Tannenharz und Salbei

Bauernregel: „Knarrt an Melchior viel Eis und Schnee, gibt’s zur Ernt viel Korn und Klee.“

 

5. Januar – 12. Rauhnacht „zum Licht erwachen“

Steht für den Monat Dezember im neuen Jahr.

-Die 12. Rauhnacht, die stärkste aller Rauhnächte. Sie endet um Mittenacht auf den 6. Januar.

Alles Böse sammelt nochmal all seine Kräfte, aber es kommen auch die guten Geister der Verstorbenen und Ahnen ein letztes Mal zu Besuch. Für sie wird ein Krug mit Milch und Brot auf der Fensterbank gestellt.

-Genau um Mitternacht sollten alle Fester und Türen geöffnet werden, dass alles Böse aus dem Haus verschwinden kann. Und der heilige Wind Glück in die Häuser weht.

-Quellwasser was um Mitternacht geschöpft wird, hat eine heilende Wirkung.

-In vielen Gegenden gibt es Perchtenumzüge.

 

Aufbruch und Glaube an die wiederkehrende Kraft des Lichtes

 

Damit ist die Reise in die Rauhnächte und in die magischste Zeit des Jahres vorbei.

Altlasten wurden begraben. Die Konzentration liegt in der Zukunft und im Erreichen neuer Ziele und Aufgaben. Jede Herausforderung und jeder Stein im Weg, gibt uns die Möglichkeit, noch mehr über uns hinauszuwachsen und uns selbst zu festigen. Selbstreflektion soll uns dabei helfen. Und dabei sind wir nicht alleine. Liebevolle Menschen in unserem Umfeld schenken uns Kraft und Vertrauen für die kommende Zeit.

Gestärkt und mit neuer Kraft geht es nun ins neue Jahr.

Gewiss ist das Thema für einige neu und befremdlich und passt mit gewissen Mythen und Bräuchen heute nicht mehr in unseren Alltag und unser Leben, doch mit Sicherheit lässt sich die eine oder andere Kleinigkeit noch ins Heute verflechten.

 

Die nachfolgende Bücherempfehlung kann allen Interessierten einen genaueren Einblick in dieses Thema geben:

„Rauhnächte – Die schönsten Rituale.“ von Nadine Stegelmeier

Das Wunder der Rauhnächte“ von Valentin Kirschgruber

 

 

Unser Frauenblog ”Weggefährtin” ist eine monatlich erscheinende Kolumne von Frau zu Frau in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf der Netzseite des III. Wegs, die unser Wirken und Sein innerhalb der Partei ergänzend darstellt.

Bei Interesse: [email protected]

1 Kommentar

  • Zum einen beginnen die Weih- und Rauhnächte mit der Wintersonnenwende am 21. Julmond. Daß die Christen bei ihrer Fälschungsarie den 25.12. als Ersatz für sol invictus wählten, lag an ihrem um 4 Tage falschen Gregorianischen Kalender.

    Zum anderen verstehe ich nicht den wiederholten Hinweis, wie befremdlich dies alles sei. Nichts wäre falscher. Diese unsere Bräuche sind eben nicht fremd, sondern arteigen. Fremd ist uns nur die Gleichheits- und Sklavenreligion des orientalischen Christentums. Dieses Judentum für Nichtjuden feiert ein jüdisches Knäblein, das von einem Geist und einer Jungfrau gezeugt wurde. Und dieser Jesus ist gleichzeitig sein eigener Vater und auch noch ein Geist in einer Person. Obendrein predigt er uns Heiden Feindesliebe und Erbschuld, während laut Bibel Heiden zu töten sind und das Volk Israel als das auserwählte Herrschervolk gilt. Noch Fragen, was nun befremdlich ist?

    Fritze 20.12.2019
  • Saubere Arbeit, danke an die Erstellerin.

    DZ 20.12.2019
  • Äußerst interessant und belehrend.
    Bringt Kraft und erfüllt mit Energie.

    dm 20.12.2019
  • Ein sehr schöner und aufschlussreicher Artikel.
    Grade in unserer heutigen Zeit die von Konsumwahn und einer Ellenbogengesellschaft dominiert wird, ist es wichtig zu Ruhe zu kommen und alte Bräuche aufleben zu lassen!

    Nadine 19.12.2019
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