Rosen am Valentinstag für gefallene Soldaten
Valentinstag – „Fest der Liebe“ – eine Erfindung der Konsumgesellschaft, die heute eigentlich nur noch dazu dient, das Geld in den Kassen klingeln zu lassen. Ein Tag, an dem man seinem Partner, mit Blumen, Pralinen, Schmuck und anderen Aufmerksamkeiten zeigen soll, wie sehr man sich doch liebt. Wir entschlossen uns dazu, den Tag zu nutzen, um jene gefallenen Soldaten zu ehren, die ihr Leben für ihre Liebsten gelassen haben.
Am Nürnberger Friedhof verteilte eine Weggefährtin Rosen auf den Gräbern und gedachte der Toten. Auf dem Soldatenfriedhof des 1. Weltkrieges liegen 1168 deutsche Soldaten und 139 russische Soldaten. Auf dem Friedhof des 2. Weltkriegs liegen 2070 gefallene Soldaten. Von den dort bestatteten deutschen Soldaten sind 177 namentlich unbekannt geblieben. 476 Zivilisten liegen dort ebenfalls begraben. Hier ein Einblick in das heutige Erlebnis der Dame:
-All die Blumen lege ich im Namen eurer Liebsten ab.-
Jeder Soldat hatte zu Hause jemanden, der auf ihn gewartet hat. Eltern, Geschwister, Frau und Kinder. Wenn ich an diesen Gräbern stehe, stellen sich mir immer wieder dieselben Fragen. Wie viele Menschen haben auf die Heimkehr gewartet? Wie sehr müssen diese Familien gelitten haben, als sie die schreckliche Nachricht gehört haben? Wie geht man damit um? Mein Herz wird schwer. –
Auf dem Stein steht „unbekannter Soldat“. Wer warst Du? Wo war Deine Heimat? Hier liegen einige Steine wo selbiges steht, wie auf Deinem. Ich lege Blumen nieder und mein Blick schweift nach rechts. Neben Dir liegt ein Mädchen. Auf ihrem Stein steht „Herta geb. 2.5.38 gest. 29.8.42“. Du kamst nicht mal in die erste Klasse. Du hattest Dein ganzes Leben noch vor Dir. Welch schreckliche Angst musst Du gehabt haben? Warum hast Du kein Familiengrab? Warst Du ganz alleine als Du gestorben bist? Auch Dir schenke ich ein paar Blumen. – Mein Mutterherz bricht –
Wir sollten unseren Liebsten jeden Tag zeigen, wie gern wir sie haben. Es sind doch die kleinen Dinge, die uns besonders erfreuen. Ein gemaltes Bild von unseren Kindern, ein Kuss auf die Stirn von unseren Männern, eine liebe Umarmung von den Großeltern, ein einfaches Danke dafür, dass man da ist. Wir wissen nicht, wie lange wir einander noch haben. Es kann jeden Moment vorbei sein. Nutzt nicht den Valentinstag als Vorwand, um jemanden zu zeigen, dass ihr ihn gern habt. Es sind die kleinen Dinge, die wir empfangen und die kleinen Dinge, die wir geben- und wenn es nur eine Rose auf einem Grab ist.
Soldaten-Abschied
Heute scheid‘ ich, heute wand’r ich,
Keine Seele weint um mich.
Sind’s nicht diese, sind’s doch Andre,
Die da trauern, wenn ich wandre:
Holder Schatz, ich denk‘ an dich.
Auf dem Bachstrom hängen Weiden;
In den Thälern liegt der Schnee;
Trautes Kind, daß ich muß scheiden,
Muß nun unsre Heimath meiden,
Tief im Herzen tut mir’s weh.
Hunderttausend Kugeln pfeifen
Über meinem Haupte hin!
Wo ich fall‘, scharrt man mich nieder
Ohne Klang und ohne Lieder,
Niemand fraget, wer ich bin.
Du allein wirst um mich weinen,
Siehst du meinen Todesschein.
Trautes Kind, sollt‘ er erscheinen,
Thu‘ im Stillen um mich weinen
Und gedenk‘ auch immer mein.
Heb‘ zum Himmel unsern Kleinen,
Schluchz‘: nun tot der Vater dein!
Lehr‘ ihn beten! Gib ihm Segen!
Reich‘ ihm seines Vaters Degen!
Mag die Welt sein Vater sein.
Hörst? Die Trommel ruft, zu scheiden:
Drück‘ ich dir die weiße Hand!
Still‘ die Tränen! Laß mich scheiden!
Muß nun für die Ehre streiten,
Streiten für das Vaterland.
Sollt‘ ich unterm freien Himmel
Schlafen in der Feldschlacht ein:
Soll aus meinem Grabe blühen
Soll auf meinem Grabe glühen
Blümchen süß: Vergiß nicht mein.
Friedrich Müller
Unser Frauenblog ”Weggefährtin” ist eine regelmäßige erscheinende Kolumne von Frau zu Frau in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf der Netzseite des III. Wegs, die unser Wirken und Sein innerhalb der Partei ergänzend darstellt.
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