Covid19-Pandemie: Schwedens besonnener Umgang mit Corona

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Beitragsbild Fakten Einschätzungen Strategien bei der Corona-Krise Seit Wochen befindet sich Deutschland im Corona-Ausnahmezustand. Die strengen Schutzmaßnahmen greifen tief in die Freiheitsrechte der Bürger ein. Gerechtfertigt werden die Möglichkeiten mit ihrer angeblichen Alternativlosigkeit. Schweden hat einen anderen Weg bei der Bekämpfung des Virus eingeschlagen und auf Ausgangssperren und den „Lock-Down“ verzichtet. Der Erfolg gibt den Schweden Recht: Auch in dem skandinavischen Land ist die Zahl der Infizierten am Sinken.

 

Nordische Gelassenheit: Der schwedische Weg

Während in Deutschland Restaurants, Bars und Geschäfte schließen mussten, sind die Schweden in ihrem Alltag kaum eingeschränkt. Die Schweden genießen den Frühling gemeinsam bei einem Kaffee in der Sonne oder bei einem Bier am Tresen. Eltern können ihre Kinder in den Kindergarten geben, und Schüler gehen weiterhin in die Schule. Während in Deutschland schon ein Besuch bei den eigenen Eltern polizeilich geahndet werden kann, kann man in Schweden ohne Krimi den eigenen Freundeskreis treffen. Dabei nimmt die schwedische Regierung Corona keineswegs auf die leichte Schulter. Auch Schweden hat Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung angeordnet, setzt aber vor allem auf Freiwilligkeit der Bürger. Gymnasien, Universitäten und Berufsschulen sind geschlossen, Veranstaltungen sind nur bis zu einer Größe von 50 Personen erlaubt.

Schenkt man den alltäglichen, mit ernstem Gesicht vorgetragenen Erklärungen von Politik und Robert-Koch-Institut Glauben, müsste das schwedische Gesundheitswesen längst kollabiert sein. Doch erstaunlicherweise verläuft die Entwicklung der Corona-Fallzahlen in Schweden fast analog zu der Entwicklung in Deutschland. Nach einem steilen Anstieg im März stagnieren die Zahlen nun. Schweden hat derzeit (Stand 16. April) 12.540 Infizierte nach Angaben der John Hopkins Universität. Die Zahl der Sterbefälle ist, gemessen am Anteil der Infizierten, relativ hoch. Bislang starben etwa 1200 Schweden an Corona. Dennoch liegt dieser Kennwert in Schweden niedriger als beispielsweise in Großbritannien, Frankreich oder Spanien. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Sterbezahlen verzögert zu den Infektionszahlen stagnieren, weil die meisten Infizierten erst 10 Tage vor ihrem Tod erstmals in die Statistik aufgenommen werden.

Hinter den lockeren Maßnahmen der schwedischen Regierung steckt Kalkül. So erklärte der schwedische Regierungschef Stefan Löfven: „Es geht um gesunden Menschenverstand“. Weiterhin führte er aus: „Wir vertrauen einander. Wir brauchen keine Verbote.“ Er vertraut dabei auf seinen Chef-Epidemiologen Anders Tegnell, der auf Herdenimmunität setzt. Tegnell erklärte: „Wir, die mit Infektionskrankheiten arbeiten, wissen ja, dass sich dieser Typ von Krankheit weiter ausbreiten wird, bis wir eine Immunität in der Bevölkerung erreicht haben“ und: „Einen anderen Weg, um es zu stoppen, gibt es nicht.“

 

Herauszögerung des Normalzustands

In den meisten Ländern werden die strengen Kontaktbeschränkungen nur sehr behutsam aufgehoben. Das verwundert nicht: Experten rechnen mit einer erneuten raschen Ausbreitung des Virus, sobald die Europäer zum Alltag zurückkehren. Man geht davon aus, dass etwa 80 bis 85 Prozent der Bevölkerung bereits Antikörper gegen den Virus entwickelt haben müssten, um diese rasche Ausbreitung zu verhindern. Vor diesem Hintergrund wirkt die Zahl der Menschen, die bereits eine Infektion hinter sich haben, sehr gering. Es ist schwer vorstellbar, dass eine erneute Einführung von einmal zurückgenommenen Maßnahmen auf Zustimmung in der Bevölkerung treffen würde. Deswegen versucht die deutsche Regierung die Rückkehr zur Normalität solange es geht hinauszuzögern. Es steht zu befürchten, dass eine Rückkehr zum Alltag erst dann wieder möglich ist, wenn Medikamente und Impfungen gegen das Virus entwickelt sind und ausreichend vorrätig sind. Das dürfte noch mindestens bis zum Ende des Jahres dauern. Soziale und ökonomische Probleme dürften bis dahin in Deutschland größer werden.

Schweden hingegen kann darauf bauen, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung für den eingeschlagenen Kurs hoch bleibt. Im Gegensatz zu Deutschland ist Schweden unter Umständen auch nicht von Impfungen und Medikamenten abhängig. Denn möglicherweise haben genügend Menschen, die nicht zur Risikogruppe gehören, schnell genug das Virus durchgemacht. Dann könnte Schweden, bevor die Corona-Medizin überhaupt auf den Markt kommt, schon eine Herdenimmunität erreicht haben.

Die Partei „Der III. Weg“ setzt sich in ihrem Parteiprogramm für die Stärkung der Bürger- und Freiheitsrechte ein. Mit dem Wissen über den schwedischen Weg zur Bewältigung der Krise, stellt sich die Frage, inwieweit die teils absurden Regelungen der Bundesregierung angemessen sind. So werden insbesondere Kinder, bei denen nur milde Krankheitssymptome auftreten, besonders streng isoliert. Sie dürfen beispielsweise nicht mit Kindern, die nicht im eigenen Haushalt leben, spielen. Schulen und Kindergärten sind grade für kleine Kinder langfristig gesperrt. Für die Eltern entsteht so eine große Belastung. Immer wieder gibt es Fälle von Bürgern, die für kleinste Verstöße gegen die Ausgangssperren bestraft werden. Auch Spiel- und Sportplätze bleiben geschlossen. Die Infizierung mit Covid19 erfolgt über den direkten Kontakt mit Infizierten. Zwar können Vieren auf Oberflächen überleben, sind dort jedoch offenbar schnell nicht mehr aktiv, sodass man sich schwer über Spiel- oder Trainingsgeräte infizieren kann.

Es stellt sich daher die Frage, ob daher nicht auch Deutschland Verbote mit mehr Augenmaß aussprechen sollte. Außerdem zeigt sich, dass die Deutschen in der Corona-Krise komplett entmündigt wurden. Wäre es bei der Tragweite der Einschränkungen nicht angemessen, das deutsche Volk an der Entscheidung über den Weg aus der Krise zu beteiligen?

1 Kommentar

  • Ich glaube hier hat sich der Fehler eingeschlichen. Die Menschen sterben mit Corona und nicht an Corona.

    Daniel 21.04.2020
  • Das mit der „Herdenimmunität“ kann nicht stimmen. Wenn das so wäre, dass der Mensch gegen Viren eine Immunität aufbauen könnte, dürfte ja keiner jemals einen 2. Schnupfen (Rhinoviren) oder eine 2. Grippe bekommen. Ganz so banal ist es natürlich nicht, aber mit Tendenz. Bekanntlich nützen Medikamente bei Viren nichts und lindern nur die Symptome. Grippeimpfung schützt eigentlich auch nicht, wird immer begründet, das Vius sei mutiert.

    An der ganzen Sache ist noch mehr suspekt. Dafür kommt jetzt die „Tracking-App“, die selbstgehäkelte „Maskenpflicht“ (praktisch für Gewaltstraftäter im öffentlichen Raum, aber vollkommen nutzlos bei Viren), später sicher die „Impfpflicht“. Muss man ja nicht mitmachen, kann dann aber kein Bus und Bahn fahren und nicht selbst einkaufen. Kontaktlos zahlen auch bitte, also weiterer Schritt zur Abschaffung Bargeld .

    Interessant jedoch, dass man pünktlich zum Ramadan jetzt kirchliche Lösungen finden will…während Ostern für Christen tot war, alte Leute in Pflegeheimmen isoliert blieben und bleiben usw. usf.

    Max-S 21.04.2020
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