Zwickau: Vortrag zur „CasaPound“

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Der Stützpunkt Westsachsen veranstaltet monatlich intern einen Schulungsnachmittag, bei dem zu unterschiedlichen Themen Vorträge gehalten werden und im Anschluss über deren Inhalt diskutiert wird.
So stand am letzten Oktoberwochenende ein Vortrag zur faschistischen CasaPound aus Italien auf dem Plan, der sich ausführlich mit einer der bedeutendsten und am stärksten gewachsenen nationalistischen Bewegungen Europas befasste.

Die Gründung der faschistischen Bewegung CasaPound fand im Dezember des Jahres 2003 statt, im Zuge dessen wurde in Rom ein sechsstöckiges Gebäude besetzt und fortan zum Hauptquartier ausgebaut.
Die Intention ist und war es u.a., dem durch radikale Linke besetzten „Centri Sociali“ etwas entgegenzusetzen und zudem Wohnraum für zuvor von Obdachlosigkeit bedrohte italienische Familien zur Verfügung zu stellen.
Namensgeber war der amerikanische Dichter Ezra Pound (30.10.1885; † 01.11.1972), der ein glühender Anhänger Mussolinis war und lange Zeit in Italien lebte.

Die italienische Bewegung, die sich selbst als „Faschisten des dritten Milleniums“ bezeichnet, wuchs bis heute auf mehrere Tausend Mitstreiter an und ist heute in vielen Regionen Italiens präsent. So entstanden im Laufe der Zeit Dutzende Zentren und Einrichtungen der CasaPound über ganz Italien verteilt. Dort finden regelmäßig Veranstaltungen statt, beispielsweise werden Vorträge gehalten und auch kulturelle Darbietungen wie Theater und Lesungen finden hier ihren Platz, aber auch Kampfsportveranstaltungen und Konzerte.

Im Jahr 2006 gründete CasaPound außerdem eine Schüler- und Studentenorganisation, den Blocco Studentesco, um junge Interessenten leichter an die faschistische Ideologie heranführen zu können. Dieser nimmt auch an entsprechenden Wahlen teil, so zog er 2009 erfolgreich mit 100 Vertretern in die Schülerparlamente ein. Außerdem ist der Blocco Studentesco auf der Straße in Form von Demonstrationen und Umzügen präsent, die im Nachgang medial genutzt und verbreitet werden.

2012 erhielt CasaPound den Status einer Partei. Bei den Parlamentswahlen in Italien 2018 erreichte CasaPound 0,95% der Stimmen und bei der Landtagswahl in Südtirol 2018 0,9% Stimmenanteil. Im Juni 2019 kündigte der Präsident Gianluca Iannone an, dass CasaPound nicht mehr als Partei an Wahlen teilnehmen werde und man sich stattdessen wieder auf den außerparlamentarischen Kampf konzentrieren wird.

Zusammengefasst betreibt die CasaPound einen mitunter sehr erfolgreichen „Kulturkampf von rechts“, da sie auf vielen unterschiedlichen Ebenen aktiv ist, ein breites kulturelles Spektrum bietet und auch bisweilen als allgemein eher links geltende Themen aufgreift.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine rege Diskussion zum Auftreten und der Aussendarstellung der CasaPound, ihren Aktionsformen und ihrem kulturellen Wirken statt.

Das Logo der CasaPound, die „Tartaruga“ (Schildkröte)
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