Westerwald: Gedenktafel an Pilotengrab zum Todestag angebracht

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Am 24. Dezember 1944 gegen 18:40 Uhr schoß eine MosquitoNF Mk XIX der britischen Luftwaffe den zweimotorigen deutschen Nachtjäger Bf 110 der 11. Staffel des Nachtjägerregiments 6 im Westerwald ab. Den Besatzungsmitgliedern Oberfeldwebel Karl Fleischmann (Flugzeugführer), Feldwebel Helmuth Buhrke (Bordfunker) und Stabsgefreiter Karl-Heinz Mohwinkel (Bordwart) gelang noch der Absprung aus der brennenden Maschine, jedoch konnten sich die Fallschirme aufgrund der geringen Höhe nicht mehr richtig öffnen und die Soldaten kamen durch den kaum gebremsten Bodenaufprall ums Leben. Oberfeldwebel Karl Fleischmann und Stabsgefreiter Karl-Heinz Mohwinkel konnten an der Absturzstelle tot geborgen werden. Die Leiche von Feldwebel Helmuth Buhrke wurde erst am 26. Dezember 1944 um 16:00 Uhr im Wald weit abseits der Absturzstelle von einem Spaziergänger gefunden. An seiner Todesstelle befindet sich seit Kriegsende ein Kreuz mit der Inschrift, daß hier ein Pilot am 24.12.1944 verstarb und von einem Spaziergänger gefunden wurde.

Duch umfangreiche Recherchen konnten Aktivisten des „III. Weg“ den Namen des dort Verstorbenen, Helmuth Buhrke, und Hintergründe zum Abschuss ausfindig machen. Helmuth Buhrke wurde am 23. Juni 1920 geboren und stammt aus Tilsit in Ostpreußen.

Gedenktafel zum 76. Todestag

Zur Erinnerung an den Feldwebel Helmuth Buhrke fertigten volkstreue Westerwälder eine Gedenktafel und brachten diese zu seinem 76. Todestag an einem Baum nahe des Gedenkkreuzes an. Ab sofort weiß jeder Spaziergänger, wer hier seine letzte Ruhe fand und daß es auch heute noch Deutsche gibt, die der toten Soldaten ihres Volkes gedenken. Tot sind schließlich nur jene, die vergessen werden.

Desweiteren legten die Aktivisten und Unterstützer des „III. Weg“-Stützpunktes Westerwald/Taunus einen Kranz nieder und hielten ein kurze Gedenkveranstaltung ab. Hierbei ging ein Redner auf das Schicksal des abgeschossenen deutschen Nachtjägers Bf 110 ein und umriß kurz die Abschnitte der Luftkämpfe im Westerwald im 2. Weltkrieg.

Luftkrieg im Westerwald

Das Luftkriegsgeschehen im Westerwald lässt sich grob in drei verschiedene Zeitabschnitte einteilen:

Abschnitt 1:              April 1941 bis März 1944

Abschnitt 2:              April 1944 bis Februar 1945

Abschnitt 3:              März und April 1945

Der Abschnitt 1 ist hauptsächlich von nächtlichen Überflügen britischer Bomberverbände geprägt. Ab Mitte 1943 kommen noch Überflüge amerikanischer Bomberformationen während der Tagesstunden hinzu. Die sich zwischen den alliierten Bombern und den deutschen Tag- und Nachtjagdverbänden entwickelnden Luftkämpfe fanden in vielen Fällen gerade auch im Luftraum über dem Westerwald als „Einflugschneise“ nach Mitteldeutschland zwischen den jeweils durch eine Vielzahl von Flugabwehrgeschützen (Flak) geschützten Räumen Köln und Frankfurt / Main statt.

Im Abschnitt 2 war neben einer deutlichen Zunahme der Anzahl der in Abschnitt 1 beschriebenen Arten von Luftkriegshandlungen insbesondere der Beginn der alliierten Jagdbomber- und Tieffliegerangriffe auch auf Ziele im Westerwald zu verzeichnen, so dass die Region zwischen Dill, Lahn, Rhein, Sieg und Heller nun auch zum direkten Angriffsziel der alliierten Luftstreitkräfte wurde. Demzufolge stieg beispielsweise die Zahl der abgestürzten US- Jäger / – Jagdbomber in diesem Zeitraum massiv an.

Der Höhepunkt des Luftkrieges über dem Westerwald (Abschnitt 3) war jedoch erst im März 1945 erreicht, als die auch auf den Westerwald übergreifenden Bodenkämpfe zwischen Verbänden der Wehrmacht und der US- Armee einen nochmaligen Anstieg an unterstützenden alliierten Jagdbomberangriffen mit sich brachte.

Im Zeitraum von April 1941 bis April 1945 wurden im Raum Westerwald 91 englische und amerikanische Flugzeuge abgeschossen. Die deutsche Luftwaffe hatte in diesem Gebiet 58 Abschüsse zu verzeichnen. Bei den Luftkämpfen kamen insgesamt 284 Besatzungsmitglieder ums Leben.  Den Abschuß überlebten zusammen auf beiden Seiten 238 Besatzungsangehörige.

 

Ein Hundsfott, der jetzt die Flinte
ins Korn werfen will!
Es gibt nur noch eines:
Bestehen und die Treue halten,
mag kommen was da will!

Aus dem letzten Brief des Jagdfliegers Major Walter Nowotny, Trägers der Brillianten zum Eichenlaub,
gefallen am 8. November 1944

 

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