Sommersonnenwende an der Lahn

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Am gestrigen Tag jährte sich die Sommersonnenwende. Der 21. Juni ist der längste Tag im Jahr, an diesem Tag wird traditionell die Sommersonnenwende gefeiert. Der 21. Dezember dagegen ist der kürzeste Tag im Jahr, hier begehen wir die Wintersonnenwende. Zur Wintersonnenwende feierten die alten Germanen auch das Julfest. Der 21. Dezember markierte im germanischen Kalender das Ende eines Jahres und den zeitgleich anbrechenden Sieg der Sonne über den Winter.

Der Stützpunkt Westerwald/Taunus startete die diesjährige Sommersonnenwende mit einer kleinen Wanderung. Am frühen Abend trafen sich alle Beteiligten mit ihren Familien am vereinbarten Ort und wanderten von dort in gemütlichem Schritt zur drei Km entfernten ehemaligen Ringwallanlage. Diese liegt versteckt am Rande des Lahntals auf einer steilen Anhöhe, welche vor über 2000 Jahren als Zufluchtsort im Falle von Angriffen genutzt wurde.

Anschließend wurde mit einer Feierfolge das heilige Feuer entfacht. Die vier Fackelträger sagten hierzu:

Norden: Vom Norden des Reiches bring ich ein Licht, das in die Herzen der Harrenden bricht!

Osten: Vom Osten des Reiches bring ich die Glut, die in den Starken und Treuen ruht!

Süden: Vom Süden des Reiches bring ich den Brand, der den Weg in die Seelen fand!

Westen: Vom Westen des Reiches bring ich den Schein, der soll uns Kraft und Heimat sein!

Neben zwei Liedern, Gedichten und einigen Feuersprüchen imponierte den Kindern vorallem der brennende Feuerstoß. Mit Spielen und gemeinsamem Essen ließ man den jungen Abend ausklingen und wanderte anschließend, moralisch und seelisch gestärkt, zurück zum Ausgangspunkt.

Schon vor über 2000 Jahren erkannten die Germanen, unsere Vorfahren, die Allmacht der Sonne und das untrennbare Schicksal von Leben und Sterben. An diesen Tagen, wo die Sonne am höchsten und am tiefsten am Himmel steht, markierte dies den ewigen Kreislauf, und das zum Fest entfachte Feuer sollte die Lebenden mit den Toten in Verbindung bringen.

Die Bräuche der Sommersonnenwende gehören mit zum ältesten überlieferten Brauchtum unseres Volkes. Galt die Mittwinterzeit, die Wiederkehr des lebenspendenden Lichtes als höchste Festzeit, an der überall Julfrieden herrschte, so waren das Frühlings- oder Osterfest, die Sommersonnenwende und die Totengedenktage die festliegenden Tage des ungebotenen Things, der großen Rats- und Gerichtsversammlungen aller freien Männer eines Volksstammes.

Sonnenwende, komm und ende
alles Dunkel, mach uns frei!
Wende ab den Schlaf der Satten,
wende ab den Tod der Schatten,
wende ab die Nacht der Träume,
sende Licht in alle Räume.

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