Gedichteinsendung: Das Hamstertier

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Das Hamstertier ist von einer ganz besonderen Sorte,
bei Not rutscht ihm das Gehirn in der Popobacken Pforte.
Dort verweilt es und lässt niedere Triebe walten,
die Idiotie kennt von nun an kein Halten.

Es handelt bar jeder Logik und Verstand,
ist nunmehr „Ich-bezogen“ und arrogant.
Machen Not und Engpass sich breit,
ist auch das Hamstertier nicht weit.
Hufescharrend steht es gierig vor Ladentüren,
seinen Hungerneid und Groll kriegst du zu spüren.

Wie Bluthunde wetzen sie durch den Laden,
und stürzen sich auf vermeintlich knappe Waren.
Gekauft wird stets im Übermaß,
mehr als je ein Mensch besaß.
Auch wenn die Schränke aus allen Fugen bersten,
beim Horten sind sie stets die Ersten.

Das Hamstertier kennt auch kein Teilen,
lieber sollen andere vor leeren Regalen verweilen.
Gerne wird aus fremden Einkaufswägen geklaut,
selber schuld wer dieser kranken Welt vertraut.
Giftig und zähnefletschend wird der eigene Wille verteidigt,
wer zuviel kauft wird vom Hamstertier gesteinigt.

Nur das gierige Hamstertier darf horten,
Pech für Notleidende und Konsorten.
Für Nudeln, Mehl und Öl ist es bereit für Krieg,
erst 80 Packungen Klopapier bringen den Sieg!
Was es mit so viel Klopapier will, das bleibt ein Rätsel,
vielleicht essen, trinken oder zum Belegen einer Brezel?

Die Selbstsucht geht ihm vor das gemeine Wohl,
die Habsucht vor dem Anderen ist sein Idol.
Gern wird es vor den Kaufregalen zur Bestie,
Übergriffe folgen bei Fleisch, Öl und Pistazie.
Das Hamsterhaus platzt bald aus allen Nähten,
es wird schamlos gebunkert was Bauern fleißig säten.

Bis zur Decke sind Vorräte getümmelt,
und sind bald darauf verschimmelt.
Doch das Hamstertier, das stört das nicht,
das Selbstwohl steht ihm im Gesicht.
Diese niedere Gattung erzeugt zusätzliche Not,
sie neidet Volksgenossen selbst das Brot.

So werden, asozial daheim, ganze Berge aufgetürmt,
Berge an Waren, welche es selbst hat erstürmt.
Diese Massen kann das Hamstertier selbst nicht verzehren,
doch kein Haben stoppt sein egoistisches Begehren.
Nach wenigen Wochen ist das meiste Zeug verschimmelt,
ekelhaft wie es vor Pilzen und Maden wimmelt.

Nahrung, wofür andere sehr dankbar wären,
nun die Mülleimer vom Hamstertier beschweren.
Wahre Volksgemeinschaft – die geht anders,
sie hält zusammen wie die Walzen des Kalanders.

Gemeinsam ist man stark – auch in der Not,
am Strang zusammenziehen heißt das Gebot.
Darum sei ehrbar und edel – vom Ich zum Wir,
sei kein gierig und niederes Hamstertier.

1 Kommentar

  • Klasse 👍

    Jörg 02.04.2022
  • Sehr schön geschrieben und die Botschaft dahinter ist grandios. Das hat Potenzial in vielen Jahren mal im Geschichtsunterricht analysiert zu werden, finde ich!

    willi westland 01.04.2022
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