– ein Zerrbild von früher –
Ich sehe, so viele Jugendliche gehen gebeugt,
und ich fragte mich wovon das zeugt.
Ihr Blick ist ernst und oft gestresst,
was großen Frust vermuten lässt.
Hier hat sich was verändert,
das jenes Bild neu rändert.
Auf der Straße erkannte ich kaum trüglich,
einen Grund für dies bezüglich.
Ein Phänomen der Neuzeit macht sich breit,
der Therapeut weiß längst Bescheid.
Hey Junger, warum lässt du denn den Kopf so sacken?
Lass mich raten – Handynacken!
Deine Freunde triffst du nur im Chat,
alles and´re ist wohl zu weit weg.
Du merkst es kaum, bist isoliert, allein,
so glaubst du deine Welt wär´ fein.
Das Handy vorm Gesicht wie ein belegtes Brot,
läufst redend du umher wie ein Idiot.
Deine Freizeit verbringst du im Schwerpunkt virtuell,
bei Fernsehen, Medien verrinnt dein Leben schnell.
Bei jeder Gelegenheit den Kopf schnell übers Handy,
denn die Flucht aus der Wirklichkeit ist trendy.
Kaum noch möglich – gemütlich auf der Parkbank sitzen,
weil deine Finger sofort übers Display flitzen.
Medial befreit etwas im Freien spielen?
Wie da die Augen Richtung Fernseher schielen!
Der Fantasie vollkommen beraubt,
chillst du im Eck wie zugestaubt.
Den Drogen bist du oftmals zugetan,
denn für Bewegung fehlt dir der Elan.
So verdümpelt ihr das Leben,
ohne wirklich etwas zu erleben.
Stumpfsinnig wie ein Stein und trübem Blick,
so altert ihr nutzlos Stück für Stück.
Den wahren Zauber aber seht ihr nicht,
für so etwas fehlt euch meist die Sicht.
Wenn bunte Blumen durch die Böden sprießen,
sich Farbfluten frisch entfalten auf den Wiesen.
Die Vögel morgens ihren Singsang starten,
die fleißigen Bienen auf die Sonne warten.
Sich alte Bauwerke in den Himmel recken,
und Spechte die Waldbewohner wecken.
Wie historische Steine ihre Geschichten flüstern,
und Pferde wohlig schnauben aus den Nüstern.
Das fröhliche Tanzen auf einem traditionellem Fest,
wie man sich die Gesellschaft schmecken lässt.
Ein Bier in geselliger Runde,
und lustig vergeht so manche Stunde.
All das, was wirklich Leben heißt,
wird von euch als veraltet abgespeist.
Doch darüber können wir „Alten“ nur müde lachen,
macht nur weiter mit euren „neuklugen“ Sachen.
Der Sinne beraubt und farblos wie grau,
verpasst ihr das Leben und seine Schau.
Als virtuelle Stubenhocker mit dem Handy in der Hand,
entfremdet ihr euch von eurem Volk und Vaterland!
Mobiltelephonzombies gibt es in beinahe jeder Altersgruppe.
Klasse! Dem ist nichts hinzuzufügen.
Das paradoxe ist, um das Gedicht lesen zu können muss man medial unterwegs sein. Aber ja es ist leider so zu beobachten. Ich denke die wenigsten können sich davon freisprechen. Dennoch übertreiben manche es echt und vernachlässigen Familie, Freunde und Sport etc.
Es wird nicht umsonst von der „goldenen Mitte“ gesprochen – diese gilt es bei vielen Dingen zu halten (Essen, Trinken, Sport, Einkaufen, Handy, Social Media…)