Auch in Deutsch-Österreich wurde wieder der Heimatvertriebenen gedacht – im besonderen den Karpatendeutschen, die in der Slowakei, welche als „Oberungarn“ von 907 bis 1918 über tausend Jahre lang zu Ungarn gehörte, seit etwa 1200 folgende Gebiete besiedelt hatten:
Im Osten die Zips (slowak. Spiš, ung. Szepes) um Leutschau (Levoca/ Löcse) und Kesmark (Keµmarok/Késmárk), in der Landesmitte das Hauerland um die Bergbaustädte Kremnitz (Kremnica/ Köärmöcbánya), Schemnitz (Banská Štiavnica/Selmecbány), Krickerhau (Handlová/ Nyitrabánya), Deutschproben (Nemecké Pravno/ Németpróna) und im Westen die Schüttinsel bei Preßburg (ung. Pozsony, slowak. seit 1918 Bratislava), das 1526-1784 ungarische Landeshauptstadt war.
Deutscher Landesausbau
Vor allem Bergleute und Handwerker, später auch Bauern waren es, die als von den ungarischen Königen gerufene „Gäste“ den Landesausbau vorantrieben. Die Deutschen hatten eine ausgeprägte, landesherrschaftlich durch die „Zipser Willkür“ von 1370 garantierte Selbstverwaltung, die bis 1876 bestand. Den deutschen Städten waren dabei insbesondere eine eigene Gerichtsbarkeit sowie freie Pfarrer- und Richterwahl zugesichert.
1910 wurden in „Oberungarn“ knapp 200.000 deutsche Muttersprachler (6,7% Bevölkerungsanteil) gezählt. Zur deutschen Nationalität bekannten sich nach dem Übergang des Landes an die Tschechoslowakei 1918/19 etwa 150.000, was knapp 5 Prozent der Bevölkerung der Slowakei und einem Viertel der Bevölkerung Preßburgs entsprach.
Erhebliche deutsche Verluste
Der slowakische Nationalaufstand im Herbst 1944 verursachte erhebliche Verluste unter der deutschen Bevölkerung und führte zu umfangreichen Evakuierungsmaßnahmen nach Böhmen und Mähren. Etwa 5.000 Karpatendeutsche fielen im Krieg als slowakische oder deutsche Soldaten im Osten. 4.000 Zivilisten wurden zur Zwangsarbeit nach Osten deportiert und etwa 13.000 teilten dann das Vertreibungsschicksal der Sudetendeutschen.
Siehe dazu auch den detailierten Bericht unter:
https://der-dritte-weg.info/2021/09/gedenken-an-die-heimatvertriebenen-auch-in-der-ostmark/
Zum Heimatvertriebenentag wurde bei der Gedenkstätte der Karpatendeutschen am Hainburger Braunsberg und beim Mahnmal für die Opfer der Vertreibung unserer Landsleute aus der Slowakei auf dem Hainburger Friedhof deren grausamem Schicksal gedacht und Kerzen entzündet.
Wir vergessen euch nicht.
Verzicht ist Verrat!