Im Bann der alten Reichsstadt – Gemeinschaftsausflug nach Esslingen am Neckar

Home/Kultur, Stützpunkt Württemberg/Im Bann der alten Reichsstadt – Gemeinschaftsausflug nach Esslingen am Neckar

Im März unternahmen Mitglieder und Freunde unserer jungen Bewegung einen Gemeinschaftsausflug in das bei Stuttgart gelegene Esslingen am Neckar. Bei einer Besichtigung der historischen Altstadt konnten die Teilnehmer einen kleinen Einblick in die Geschichte der Bevölkerung, sowie in die Baugeschichte der Neckarstadt bekommen.

 

Den alten Völkern auf der Spur

Vermutlich wurde Esslingen zunächst von den Alemannen besiedelt. Diese zogen im Zuge der Völkerwanderung aus dem Baltikum immer mehr in Richtungen Südwesten. Später dann unterwarfen die Franken die alemannischen Stämme in der Region. Esslingen wurde im Jahr 777 n.Chr. zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Spätestens im Jahr 1181 wurde Esslingen zur freien Reichsstadt. Trotz mehrerer Auseinandersetzung mit den Württembergern wurde die Stadt nie eingenommen und blieb somit bis zum Verfall ders Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation immer frei. 1802 fiel die Stadt dann in die Hände der Württemberger. Lediglich ein Stadtbrand, welcher in Esslingen wütete, zerstörte historisches Gut. Auch im zweiten Weltkrieg blieb Esslingen glücklicherweise vor alliierten Terrorbombardements verschont.

 

 

Esslinger Baudenkmäler

Aufgrund der weitestgehenden Verschonung Esslingens vor Krieg und Zerstörung strotzt die Stadt noch heute vor historischen Baudenkmälern. Etwa das Schwörhaus besteht noch weiter. Hier gab der Bürgermeister zu Zeiten der freien Reichsstadt seine jährlichen Schwüre ab, in denen er gelobte, stets dem Willen der Stadt – und so seiner Bürger – nach zu Handeln. Neben dem Schwörhaus liegt gleich die heutige katholische Kirche. Im Mittelalter war die Kirche eine Stätte sogenannter Bettelorden, welche sich in Esslingen ansiedelten. In der Umgebung liegen gleich noch zwei weitere beeindruckende Gotteshäuser. Über den Marktplatz geschritten, welcher zu jener Zeit noch mit einem Spital bebaut war, gelangt man gleich zum alten und dem gegenüber gelegenen neuen Rathaus. Gerade das sogenannte alte Rathaus überzeugt mit seiner mittelalterlichen Eleganz. Die Turmuhr mit dem Glockenspiel stellt ein Denkmal unschätzbaren Wertes für die Kultur unserer Heimat dar. Auch viele weitere Gebäude wurden von den Teilnehmern begutachtet.

 

 

Esslinger Sagen

Was zeichnet eine mittelalterliche Stadt aus? Neben einer überwältigenden Geschichte, welche den 30-jährigen Krieg, die Pest und zwei Weltkriege – um nur wenige Beispiele zu nennen – überdauert hat, gibt es selbstverständlich auch die ein oder andere Sage, deren Inhalt sich in der Stadt zugetragen haben soll. Und so kommen wir zur Sage des alten Postmichels. Der Botenreiter Michel Banhard soll auf dem Weg zwischen Stuttgart und Esslingen einen goldenen Ring entdeckt haben. Zwar wollte der Bote den Ring abgeben, wurde aber an dem Mord des ehemaligen Besitzers des Ringes beschuldigt, festgenommen und gefoltert. Der Michel gestand den Mord, um den Qualen der Folter zu entgehen und wurde zum Tode verurteilt. Doch ehe das Urteil vollstreckt wurde, schwor der Postler Rache. Jedes Jahr tauchte ein Reiter ohne Kopf auf und blies in sein Horn. Erst als der wahre Mörder – der Neffe des Opfers – die Tat gestand, waren die Heimgesuchten frei von dem Postmichel ohne Kopf.

 

 

Im Anschluss verbrachten die Volkstreuen den Nachmittag in geselliger Runde und entdeckten noch so manches Denkmal in der ehemaligen freien Reichsstadt zu Esslingen.

 

×

Schneller und einfacher Kontakt über WhatsApp - Einfach auf den unteren Button klicken!

 

Kontakt über Threema unter der ID:
Y87HKB2B

×