Von Finnland bis zum Schwarzen Meer – Europas östlicher Schutzschild? (+Videos)

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Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine am 24. Februar 2022 muss Jedem in Europa bewusst sein, dass die von Putins Kreml-Clique regierte Russische Föderation eine reale Bedrohung für europäisches Leben darstellt. Besonders die uns Nordländern sowohl ethnisch als auch kulturell am nächsten stehenden europäischen Ostvölker wie die Polen und Balten haben nicht den Luxus der realitätsfernen Bundesbürger, einen Staatenraum als Pufferzone zwischen sich und Putin-Russland zu haben.

Wie bekanntermaßen sind die westeuropäischen Völker alles andere als gewillt, ihre Heimat zu verteidigen. So wäre nur jeder zehnte Deutsche bereit, zur Waffe zu greifen, jeder Dritte würde so weiter machen wie bisher und jeder vierte Deutsche würde sofort versuchen sein Heimatland zu verlassen. Besonders in nationalen Kreisen sollte dieser Zustand des eigenen Volkes zu denken geben. Mögen auch einige von uns die alten Soldatenlieder singen, so sollte mittlerweile jeder wissen, dass im Falle der Fälle der Nationalist, der Patriot und der übliche Kriegsabenteurer auf verlorenem Posten stehen. Wäre es nicht besser, sich in einem solchen Konflikt zu bewahren? Oder ist dies eine feige Grundhaltung?

Fest steht, dass nur der Lebende sein Land und Volk gestalten kann, denn es sind auch die Lebenden, die ihrer Toten gedenken. Aufopferung ist eines der höchsten Ideale und wohl Sinnbild aller Kriegstugenden. Doch das gilt nur unter der Prämisse, dass des Opfers gedacht wird, um dadurch ein stetiges Aufbegehren und gemeinsames Wollen des Volkes zu bestärken. Die Ukraine trauert um ihre „Asow-Kämpfer“ und wird diese lange als Helden für ihre Opferbereitschaft verehren. Dieses Opfer ist somit den menschlichen Verlust wert, da es Menschen gibt, die es rühmen.

In Osteuropa formiert sich von Finnland bis zum Schwarzen Meer ein europäischer „Ostschild“.

 

 

Die vier Länder Schweden und Finnland, welche beide NATO-Beitrittskandidaten sind und die NATO-Staaten Polen und Rumänien sind die Träger dieses Schilds. Diese Allianz hat sich unter dem Namen „Drei-Meere-Initiative“ formiert. Vor allem Polen mit seiner geostrategisch-zentralen Lage wird mittelfristig eine Führungsrolle einnehmen müssen. Aufgrund der genannten Länderkonstellation wird die Ostsee zu einem „NATO-Binnenmeer“.

Bis auf die russische Enklave Kaliningrad (ehemals Königsberg/Ostpreußen) und Sankt Petersburg wird die russische Föderation keine Marinestützpunkte im Ostseeraum mehr haben. Deutschland wird erstmalig in Europa zum geostrategischen Hinterland. Handlungsmöglichkeiten Richtung Osten werden hauptsächlich von Polen und dessen Anrainerstaaten beansprucht.

Deutschland und Frankreich werden militärpolitisch näher zusammenrücken müssen, vor allem, um das Machtvakuum in Nordafrika zu füllen. Der Schulterschluss Berlin-Paris kann in der Theorie die Lösung für neue europäische Initiativen sein. Die USA werden mehr und mehr ihr Desinteresse an Europa und dem Nahen Osten zeigen, denn die Vereinigten Staaten sind bereits jetzt schon im Pazifikraum mit China konfrontiert und dort mit ihren Kräften gebunden. Diese Prognose ist nicht als Gefahr, sondern als geopolitische Chance zu betrachten. Finnland, das Baltikum, Polen, Rumänien und die Ukraine grenzen direkt an Großrussland und bilden somit die „Wacht im Osten“. Dieser „östliche Schutzschild“ ermöglicht es dementsprechend vor allem Deutschland, Frankreich und Großbritannien, das Gros ihrer militärischen Ressourcen in Nordafrika, der Sahelzone, welche Afrika durch die Sahara in einen Nord- und Südkontinent trennt, einzusetzen. Ziel solcher Einsätze wäre die Schaffung einer interkontinentalen Pufferzone und die Sicherung von lebenswichtigen Ressourcen. Ein tragender Faktor im Nahen Osten wird die Türkei sein, welche bereits jetzt schon als absolute Regionalmacht bezeichnet werden kann.

 

 

Hier gilt es, die diplomatischen Beziehungen zu intensivieren, um die Türkei, welche gewiss weitreichende geopolitische Ambitionen teilt, als festen Verbündeten in neuen europäischen Sicherheitsstrukturen zu gewinnen.

 

Polen rüstet auf

Polens Wirtschaft ist in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen, nicht zuletzt auch durch EU-Finanzierung. Die von der NATO geforderten 2% des BIP, die ins Militär fließen sollen, erlauben ihm also bereits, das Mittelfeld in den NATO-Streitkräften zu besetzen.

Doch Polen will deutlich aufrüsten und strebt an, bald 5% des BIP für die Verteidigung auszugeben. Die Mannstärke der Armee soll zudem in den nächsten Jahren von 123.000 auf 300.000 Mann mehr als verdoppelt werden, womit sie dann an Deutschland (momentan 189.000) vorbeiziehen würden. Dazu bietet man seit letztem Jahr jungen Rekruten an, ihre Grundausbildung in 28 Tagen abzuschließen und danach eine 11-monatige Fachausbildung zu absolvieren. Außerdem ist es Interessierten möglich, einen Tag in den Armee-Alltag reinzuschnuppern. Generell soll einem der Dienst an der Waffe schmackhaft gemacht werden, was wohl auch erfolgreich sein soll, da man schon im Jahr 2022 14.000 Berufssoldaten hinzugewonnen hätte.

Doch auch die Anzahl schwerer Waffen soll erhöht werden. Besonders aus Südkorea, aber auch den USA und der Türkei werden große Mengen Kriegsgerät bestellt. Erst kürzlich hatte Südkorea 10 Panzer und 24 Haubitzen nach Polen geliefert.

Das Geld für die massive Aufrüstung könnte jedoch Engpässe bei den Sozialausgaben zur Folge haben, da Polen Kredite aufnehmen muss und zudem Zahlungen von der EU nicht überwiesen werden aufgrund des Rechtsstreits wegen des Vorwurfs der zu großen Einflussnahme der polnischen Regierung auf Justiz und Medien.

Für die USA ist Warschau aber schon jetzt ein verlässlicher Partner in der NATO und auch die Ukraine erhält viel Militärhilfe aus Polen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob das Land alle Ziele, die es sich gesetzt hat, auch erreicht. Falls es Polen gelingt, seine militärischen Bestrebungen zu erreichen, so wird Europa eine neue Kontinentalmacht entstehen, welche Deutschland zum Junior-Partner degradiert. Der deutschfeindliche Kurs von Polens aktueller Regierung bereitet somit mehr zu Sorge als je zuvor. Dem ist unverzüglich ein Riegel vorzuschieben, denn Europäer dürfen nie wieder von fremden Mächten gegeneinander ausgespielt werden!

 

Der kontinentaleuropäische Bund

Zukunftsrelevant wird es vor allem wichtig sein, die europäischen Nationen in einem sicherheitspolitischen Dachverband, nämlich in der von uns angestrebten Europäischen Eidgenossenschaft, zu vereinen. Die europäischen Armeen müssen bezüglich Ausrüstung und Ausbildung weiter angeglichen werden, um schlussendlich die US-dominierte NATO ersetzen zu können. Dafür muss vor allem eine Deutsche Nationalarmee, nach dem Vorbild des Schweizer Milizwesens, aufgebaut werden. Eine Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland und die atomare Aufrüstung Kerneuropas sind unausweichlich, um auf Augenhöhe mit Russland, China, Indien und den USA zu stehen.

Das sind nicht nur Forderungen unserer Partei und Bewegung „Der III. Weg“, sondern unsere vehementen Versprechen, die mit aller Willenskraft umgesetzt werden müssen, sobald uns die staatlichen Mittel zur Verfügung stehen!

 

Quellen und Literatur:

https://www.youtube.com/watch?v=ol5_zkPCxQk&list=LL&index=2&ab_channel=AustrianInstituteForEuropeanandSecurityPolicy
https://www.handelsblatt.com/dpa/umfrage-jeder-zehnte-deutsche-im-angriffsfall-zu-kriegsdienst-bereit/28975098.html
https://www.infranken.de/welt/bald-bestimmende-militaermacht-in-zentraleuropa-polen-bereitet-sich-auf-den-krieg-vor-art-5604106
https://www.sueddeutsche.de/politik/polen-armee-ukraine-aufruestung-1.5745430
https://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Meere-Initiative
https://www.youtube.com/watch?v=O6X-soYtBfg&ab_channel=AustrianInstituteForEuropeanandSecurityPolicy

1 Kommentar

  • (Über-)bevölkerungsdichte in Rumpfdeutschland: 233 Personen pro Quadratkilometer. Bevölkerungsdichte Polen, 117. Entvölkerungsdichte Nord-Ostpreußen («Oblast Kaliningrad»): 68 Person pro Quadratkilometer. Insbesondere mit Blick auf Rußland liegt hier noch eine Diskussion an.

    RW 07.04.2023
    • Falls du mich angeschrieben hast: Wenn es der Seitenbetreiber erlaubt, dann können wir gerne über die Bevölkerungszusammensetzung (Russländer ungleich Russe) in der RF unter Putin diskutieren – kein Thema. Oder über die Land- und Raumnahme des Islam in der RF usw.
      Deutsche gg Deutsche aufhetzen halte ich für den falschen Weg, um die Probs in D und Europa zu lösen, by the way

      Rübezahl 07.04.2023
      • Vergiss das mit den Waffenlieferungen aus Deutschland.
        Dafür braucht es die Genehmigung vom feigen Wegducker Scholz.
        Niemals wird er das genehmigen! Niemals!
        Das im Artikel vorgestellte geopolitische Konzept halte ich für sehr sinnvoll und tragfähig.
        Wir leben nunmal in Zeiten wo wir in Europa zusammenhalten müssen, um Krisen bewältigen zu können

        Christian 07.04.2023
      • Worauf ich hinauswollte, ist, daß weder Polen noch Russen die deutschen Ostgebiete außerhalb der Großstädte tatsächlich besiedelt haben. Polen ist riesengroß und leer. Und im sogenannten «Oblast Kaliningrad» gibt es eine russische Militär- und Nuklearbasis in Königsberg. Und sonst essentiell nichts.

        RW 09.04.2023
  • Darf ich fragen, warum die Polen, die benötigten Waffen nicht bei deutschen Waffenschmieden bestellen?
    Beim Hass auf Deutschland und die Deutschen sind die Tschechen derzeit auch ganz vorne mit dabei – siehe die noch immer aktiven Beneschdekrete.
    Gibt’s schon Überlegungen dazu, wie diese Konflikte gelöst werden können – ohne das Deutsche das Nachsehen haben?

    Rübezahl 07.04.2023
    • Welche deutsche Waffenschmiede produziert denn in der Größenordnung und vorallem auch die Fahrzeuge, die gewünscht werden? Dann ist natürlich auch der Preis noch ne Frage. Das sind offene Fragen.

      Redaktion 07.04.2023
      • Ist angekommen.

        Rübezahl 07.04.2023
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