Als Ludwig die Bühne des Lebens 1770 betritt,
war das Leben der Eltern alles andre als beglückt.
Der Vater ein Trinker und mäßiger Sänger,
der Lohn reichte über keinen Monat länger.
Im Alter von vier Jahren zwang der Vater ihn zum Spiel am Klavier,
fügte er sich nicht, gab ihm der Alte mit Stock den Schmerz dafür.
So lernte er leidvoll des Klavieres Spiel,
von seiner Kindheit blieb ihm nicht viel.
Der Vater den Hofkapellmeister Neefe um Unterricht bittet,
„lehre meinen Sohn streng und gesittet.“
Bereits 1782 beginnt Ludwig mit der Orgel,
er überrascht den Kapellmeister Neefe wie plötzlicher Hagel.
1783 ist er bereits Cembalo Begleiter in seiner Kapelle,
man ist verwundert, Ludwig entwickelt sich gar schnelle.
Nun schreibt der Kleine sogar Klaviersonaten Es-Dur, F-Moll, D-Dur,
er schreibt Rondos und ist eifrig wie Hochbegabte nur.
Doch 1787 welch harter weiterer Schicksalsschlag,
die Mutter dem Gevatter Tod erlag.
Und als wäre das nicht schon genug der Qual,
1792 verstarb der Vater, es gab keine Wahl.
Aber Ludwig ist unbeugsam, hat auch das Leben hart gelost,
durch seine Kompositionen findet er den stärkenden Trost.
Im November wird Ludwig zu Joseph Hayden geschickt,
mal sehen was noch alles in Beethoven liegt.
Fleißig ist er, welch ein Schüler!
Neben ihm wirkt selbst die Sonne kühler.
Tüchtig legt er sich ins Zeug, die Musik im vollen Blute,
gibt am 30. März 1795 er ein Konzert zugute.
Stürmisch gefeiert, er ist begehrt,
Ein Komponist, gottgleich, er wird verehrt.
Es folgt Konzert über Konzert, dann das Malheur,
Ludwig der Musiker verliert sein Gehör.
1810 offenbart es der Arzt, diese Schmach,
selbst seine Augen lassen allmählich nach.
Der Schmerz des Komponisten, unvorstellbar, das Leid gewinnt,
doch Ludwig tut´s dem Phönix gleich und brennt !
Dieser Kerl, welch ein Wahn,
Niemals kniend er hat noch Elan.
Mit einem Holzstück im Mund, er komponiert,
spürt die Vibration der Töne, wo ein andrer resigniert.
Es folgen “Missa solemnis” und die “Neunte Sinfonie”,
7.Mai 1824 die Premiere, welch Harmonie.
Doch Beethoven will selbst dirigieren, und das fast blind,
er lässt sich nicht abbringen, ist stur wie ein Kind.
Das Stück ist gespielt doch er stets weiter dirigiert,
die kleine Sängerin Unger dreht ihn zur Menge, die tobend applaudiert.
Am 26. März 1827 dann die traurige Verkündung,
die menschliche Legende verstarb an Lungenentzündung.
Sein Erbe ist Widerstand und Kunst von der man spricht,
“Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen,
niederringen soll es mich nicht !”
Geboren: 16. oder 17. Dezember 1770 in Bonn
Gestorben: 26. März 1827 in Wien