Nun auch Stihl: Verlässt das nächste Traditionsunternehmen Deutschland?

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Der Motorsägen-Hersteller Stihl verlässt möglicherweise Deutschland. Der Beiratsvorsitzende Niklas Stihl gab bekannt, dass das Unternehmen über einen Umzug in die Schweiz nachdenkt. Gründe seien zum einen die hohen Energiekosten in Deutschland und zum anderen die Furcht vor einer möglichen 32-Stunden-Woche. Damit folgt das bald 100 Jahre alte Traditionsunternehmen vielen weiteren großen Firmen, wie Miele, Volkswagen, Bayer und Bosch, die ebenfalls vermehrt Stellen ins Ausland verlagern. Die Entscheidung ist dabei wenig verwunderlich: Die kapitalistische Unternehmensführung betrachtet „Globalisierung“ als einen Wert und kennt offenbar keine Verbundenheit zum Vaterland. Die Partei „Der III. Weg“ setzt sich für eine raumgebundene Volkswirtschaft ein und fordert die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien.

 

 

Stihl: Neue Hiobsbotschaft aus deutscher Wirtschaft

Die Firma Stihl ist ein Paradebeispiel für ein deutsches Traditionsunternehmen. Fast 100 Jahre alt, weltweit geschätzte deutsche Qualität und Wertarbeit, noch immer in den Händen der Eigentümerfamilie. Der Motorsägen-Hersteller stellt jedoch bereits zu 90 Prozent nicht mehr in Deutschland her, dennoch ist der Firmensitz bislang noch in Waiblingen bei Stuttgart. Doch Unternehmensführer Niklas Stihl hat schon lange deutlich gemacht, dass er den Standort Deutschland für kaum noch wettbewerbsfähig hält.

Bis vor kurzem plante Stihl noch den Ausbau eines Werks in Ludwigsburg. Jedoch stellte man fest, dass die Gebäudesubstanz „den Anforderungen und Rahmenbedingungen nicht mehr gerecht“ geworden sei. Daher habe man die Produktion von dort „sukzessive ins Stihl Werk 2 nach Waiblingen-Neustadt verlagert“. Bei den Überlegungen über eine Neuentwicklung am Standort Ludwigsburg habe man festgestellt, „dass die Umsetzung der bestehenden Vorplanung eine unerwartet hohe Investitionssumme erfordern würde“. Dies liege an den hohen Bau- und Energiekosten in Deutschland. Bei der Überlegung über einen Alternativstandort sei man dann auf die Schweiz gekommen. Hier stellt Stihl bereits Schneidegarnituren für Motorsägen her, so dass die kürzeren Wege durchaus einen Grund für eine Standortverlagerung in das teure Nachbarland ergeben.

Gleichzeitig versucht man bei Stihl zu beruhigen: Man stünde „fest zum Standort Deutschland“. Weiter führte das Unternehmen aus: „Da der Weiterbetrieb der bestehenden Schienenfertigung im Werk 2 in Waiblingen-Neustadt bis mindestens 2030 gesichert ist, wird zu einem späteren Zeitpunkt final über den künftigen Fertigungsstandort entschieden“. Aber was passiert nach 2030? Eine Firmensprecherin erklärte, dass nicht allein Bau- und Energiekosten gegen die Produktion in Deutschland sprechen würden. „Mittelfristig steht die Forderung der IG Metall nach einer 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich im Raum. Diese Arbeitszeitverkürzung würde die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Standorts insgesamt nochmals deutlich schwächen.“ Eine Forderung, die von der Politik durchaus unterstützt wird. So erklärte kürzlich die Grünen-Abgeordnete Emilia Fester: „Die Vier-Tage-Woche muss kommen, wenn wir uns geschlechtergerecht weiterentwickeln wollen“.

Von dem Bekenntnis zum Standort Deutschland ist zumindest im Werteverständnis des Unternehmens mit einem Umsatz von rund 5,5 Milliarden Euro wenig zu sehen. Dort bekennt man sich zur Globalisierung und will die dafür nötige „Agilität“ sichern. Das hört sich schlecht an für die deutschen Arbeiter in Baden-Württemberg.

Gleichzeitig liegt Stihl damit im Trend. Erst kürzlich gab der Haushaltsgerätehersteller Miele bekannt, 700 Stellen am Standort Gütersloh abzubauen und dafür in Polen ein neues Werk zu eröffnen. Auch Volkswagen, Bayer und Bosch hatten ähnliche Pläne verlautbaren lassen.

 

CDU und AfD sind keine Alternative

Vordergründig hängt der Weggang deutscher Traditionsunternehmen mit Wirtschaftsnachteilen zusammen, die von der aktuellen Regierung geschaffen werden. Das Versagen der Ampelregierung stellt für viele Menschen den Grund für den Niedergang der deutschen Wirtschaft dar. Die Energiekosten sind hoch aufgrund der chaotischen Energiewende, hohe Steuern tragen zu den hohen Baukosten bei. Gleichzeitig darf jedoch nicht vergessen werden, dass die aktuelle Regierung in vielerlei Hinsicht nur das fortführt, was vorangegangene Regierungen bereits betrieben haben.

„Mehr Markt“, wie es beispielsweise von Teilen der AfD gefordert wird, wäre jedenfalls kein Ausweg. Stattdessen braucht es eine tatsächliche soziale Marktwirtschaft, in der Eigentum auch wirklich verpflichtet. Kapitalistische Unternehmen sehen sich offenbar immer weniger in der Pflicht, ihren Arbeitern die Treue zu halten. Daher wird immer deutlicher, dass es einen Staat braucht, der konsequent durchgreift. „Der III. Weg“ setzt sich einerseits für die Verstaatlichung von Schlüsselindustrien ein und andererseits für eine schöpferische, freie Unternehmerinitiative, die nichtsdestotrotz sich dem Wohl der Nation unterordnet. Es kann nicht sein, dass der Staat tatenlos zusieht, wie immer mehr wichtige Unternehmen Deutschland verlassen und letztlich eine Deindustrialisierung stattfindet. Dieser Prozess ist jedoch offenbar nicht nur geduldet, sondern von den Herrschenden sogar politisch gewollt, um Deutschlands letztes Standbein, die weltweit geschätzte Qualität seiner Erzeugnisse, zu zerschlagen.

Daher braucht es auch eine nationalrevolutionäre Veränderung im wirtschaftlichen Bereich, um dem Mittelstand und seinem freien Unternehmertum die nötigen Voraussetzungen zu bieten, um effektiv zu wirtschaften. Der linksgrüne Wahnsinn einer 32-Stunden-Woche ist daher ebenso abzulehnen, wie eine utopische „Energiewende“, die gerade kleinere Unternehmen mit immer höheren Energiekosten belastet. Auch eine geldpolitische Revolution, die die erdrückenden Zinsenlasten von den Schultern vieler Unternehmen nimmt, die mit Fremdkapital wirtschaften, ist das langfristige Ziel unseres angestrebten Erneuerungsprozesses. Die Partei „Der III. Weg“ setzt sich für eine raumgebundene Volkswirtschaft unter dem Deutschen Sozialismus ein und steht damit für eine echte Alternative zum kapitalistischen System.

1 Kommentar

  • Unsere Bäume im Wald wird es freuen. 🙂

    Bauer 04.04.2024
    • Leider nicht – die Sägen werden halt importiert (die importierte Konkurrenz ist ja auch das größte Problem in allen Wirtschaftsbereichen – irgendein anderes Land ist immer billiger).

      Nadja Beeker 05.04.2024
    • Wir haben ja so gut wie gar kein Wald (weniger als 3 %); das sind alles Holzplantagen!

      VoSo 06.04.2024
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