Die längste Nacht des Jahres am 21. Dezember ist die Nacht der Wintersonnwende, in der in Deutschland wie auch in den nördlichen Staaten Europas vielerorts das Julfest, das Fest der Wiedergeburt der Sonne, gefeiert wird. So fanden sich auch im Hermannsland Aktivisten und Freunde des "III. Wegs" zusammen, um gemeinsam zu feiern.
Ein warmes Gefühl erfüllte jeden, der den festlich geschmückten Raum betrat. Immergrüne Tannenzweige, Kerzen und das reichhaltige Gebäck verbreiten den wohligen, weihnachtlichen Duft, den wohl ein jeder von Kindheitsbeinen an liebt.
Das Anzünden der Kerzen am festlich geschmückten Julbogen läutete einen besinnlichen Abend ein. Gedichte, Geschichten und die feierlichen Lieder bescherten Jung und Alt glänzende Augen. Auch die Gefangenen wurden nicht vergessen und werden in den nächsten Tagen einen Gruß erhalten. Jeder spürte das, was in unseren Tagen für viele oft ein Fremdwort ist: Das Gefühl der Gemeinschaft!
Der Alltag schläft – wir rücken eng zusammen,
durchs Land geht stumm die deutsche Weihenacht.
In allen Herzen ist gleich stillen Flammen
ein zages, stummes Hoffen aufgewacht.
Kein Sturm vermag den Glauben zu verscheuchen,
daß unter Schnee und Eis ersprießt.
Wir wollen einander still die Hände reichen
und denken, daß heute deutsche Weihnacht ist.
Später am Abend begab sich Alt und Jung zur Feuerstätte. Der Holzstoß war geschichtet, der Kreis geschlossen und die Fackeln entzündet. Feuersprüche und Lieder hallten von den Bäumen wieder. Der Schein des entzündeten Sonnwendfeuers durchdrang die Dunkelheit der langen Nacht und die Funken tanzten in den Himmel. Jeder der Anwesenden fühlte das er ein Teil des großen Ganzen ist. Jeder für den anderen – und gemeinsam für Deutschland:
Zündet die Feuer!
Versteckt nur in Tälern dürfen sie brennen?
Holt sie hervor, ihr sollt euch zum Mal der Flammen bekennen!
Verbrennet die Lüge, die fahl und bleich
die Seele benetzte mit billigem Tand.
Und tragt der Wahrheit Fackel ins Reich!
Zündet die Feuer!
So daß ihr heller leuchtender Schein
die Schlafenden wecke,
bis in die dunkelste Kammer hinein.
In dämmernde Zukunft Schritt für Schritt
Jugend voran! Ein ganzes Volk faßt dann wieder Tritt.
Zündet die Feuer!
Bald lodern die Flammen in nächtliche Luft
und trotzen dem Dunkel.
Spürt ihr, wie der neue Morgen schon ruft?