Der November ist üblicherweise der Gedenkmonat, in dem man verstorbenen Verwandten aber auch ganz generell Gefallenen des eigenen Volkes gedenkt. Höhepunkt ist hier sicherlich das alljährliche Heldengedenken in Wunsiedel.
Aus diesem Grund veranstaltete der „III. Weg“-Stützpunkt München/Oberbayern eine Monatsveranstaltung, um besonders die Gefallenen aus den Weltkriegen zu ehren.
Der Stützpunktleiter Karl-Heinz Statzberger begrüßte die anwesenden Gäste. Zunächst wurde das Lied „Nur der Freiheit gehört unser Leben“ angestimmt, bevor dann auf einige Termine hingewiesen wurde. Insbesondere das Heldengedenken in Wunsiedel am 12.11. wurde nochmals explizit beworben. Danach wurde die eigentliche Monatsveranstaltung mit dem Lied „Wenn alle untreu werden“ von Max von Schenkendorff eröffnet.
Es folgte ein kurzer Beitrag von Emil Klein, dem letzten lebenden Teilnehmer des Marsches auf die Feldherrenhalle 1923. Emil Klein starb 2010 im Alter von 104 Jahren in München. In kurzen Worten hatte er das Erlebte geschildert. Es folgte eine kurze Gedenkminute und das Absingen des Liedes vom guten Kameraden.
Nun begannen die eigentlichen Beiträge zu den verschiedenen Heeresgattungen. Um eine umfassende Schau zu geben folgten im Einzelnen Beiträge zu Heer, Marine, Luftwaffe, Waffen-SS und Vertriebenen.
Zu Ehren der Wehrmacht folgte ein Text der von der Ostfront handelte. Es ging um den Einsatz eines Pioniertrupps, der eine Brücke bei Olschani gegen die Sowjets sichern sollte, dabei jedoch in eine Falle geriet. Abgeschlossen wurde dieser Beitrag mit einem Gedicht von Karl Bröger mit dem Namen „Das Vermächtnis“
Die zweite Waffengattung die vorgestellt wurde war die Marine. Hierzu wurde die berühmte und bewegende Schilderung „Der letzte Mann“ vorgetragen. Sie handelt vom Kampf der deutschen Schiffe S.M.S Gneisenau, S.M.S. Scharnhorst, S.M.S. Nürnberg und S.M.S. Leipzig bei den Falklandinseln am 08.12.1914.
Die Schiffe des Südseegeschwaders unter Graf Maximilian von Spee sollte auf Grund stark dezimierter Munitionsvorräte in die Heimat durchbrechen. Sie wurden jedoch von der H.M.S. Invincible und H.M.S. Inflexible abgefangen und so zu einem Gefecht gezwungen in dem sie deutlich an Feuerkraft und Geschwindigkeit unterlegen waren. Dennoch stellten sie sich mit unvergleichlichem Heldenmut und gingen mit wehenden Fahnen unter. Der erste Offizier der hinzugekommenen britischen Kent äußerte später: „Ich wollte, meine Leute würden so heldenhaft zu sterben wissen, wenn es mal zum letzten Augenblick käme“
Beim Untergang der „Nürnberg“ überlebten lediglich 7 von 327 Mann.
Anschließend folgte ein kleiner Auszug aus dem Buch „Die Ersten und die Letzten“ vom Generalleutnant der Jagdflieger Adolf Galland.
Dieser war einer der am höchsten ausgezeichneten Männern der Luftwaffe. Er trug u.a. das Eiserne Kreuz erster und zweiter Klasse und auch das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillianten.
Im vorgelesenen Abschnitt wurde zum einen ein Luftangriff über London geschildert und wie Adolf Galland im Kampf mit englischen Spitfires Abschüsse erzielte. Im zweiten Abschnitt ging es um eine Begleitoperation beim erfolgreichen Manöver „Cerberus“. In diesem wurden die Schiffe „Gneisenau“ und „Scharnhorst“ (nicht zu verwechseln mit den Schiffen gleichen Namens aus dem ersten Weltkrieg) und „Prinz Eugen“ durch den Ärmelkanal nach Kiel geleitet. Die Jagdflieger schützen die Schiffe durch ihren unermüdlichen Einsatz vor feindlichem Luftbeschuss.
Zu Ehren der Waffen-SS folgte ein Beitrag über den berühmten Kessel von Tscherkassy. 1944 waren deutsche Truppenteile, unter anderem der 5. Panzerdivision Wiking der Waffen-SS, an der Ostfront von sowjetischen Truppen eingekesselt. Neben der 5.SS-Panzerdivision Wiking war auch die 5. SS-Freiwilligen-Sturmbrigade „Wallonien“gefangen. Zwischen 56.000-80.000 Soldaten waren gekesselt. Das Kommando führte General der Artillerie Stemmermann. Unter Aufwendung aller Kräfte gelang es 40.000 Soldaten auszubrechen. In dem Beitrag wurde insbesondere die nervenaufreibende Situation in den russischen Wäldern beschrieben, wo der Feind überall lauern konnte.
Nun darf natürlich auch das Schicksal der Vertriebenen nicht vergessen werden. Dafür wurde der Siegerbeitrag des diesjährigen Jungautorenwettbewerb des Dritten Weges vorgetragen (siehe: Jungautorenwettbewerb: Deutschland – Briefe aus vergessenen Zeiten). Noch einmal waren alle Anwesenden zu tiefst gerührt.
Zum Abschluss wurden Wehrmacht, Marine, Luftwaffe, Waffen-SS und Opfer der Vertreibung noch einmal sinnbildlich in den Kreis der Anwesenden gerufen mit einem lauten „Hier“. Den Abschluss bildete das Lied der Deutschen.
Auch heute, über 70 Jahre nach Kriegsende ist es unverändert wichtig den Gefallenen zu gedenken.
Für uns ist es heute schwer vorstellbar, was es heißt mit Leib und Leben für das Vaterland zu kämpfen. Dennoch müssen wir uns darüber klar werden, das ihr sterben nicht aus nationaler Großmannssucht geschah, sondern um der Freiheit und Ehre Deutschlands und Europas. Ihr Erbe sei unsere Verpflichtung! Wir müssen in Zeiten der Schande und Verunglimpfung ihren Ruhm hochhalten und im Sinne eines positiven Geschichtsbildes Kraft daraus schöpfen auch für unsere heutigen Kämpfe.
Alle lieben Brüder, die schon gefallen sind,
reden aus Stein und Scholle, sprechen aus Wolke und Wind.
Ihre Stimmen erfüllen mit Macht den Raum,
ihre letzten Gedanken weben in jedem Traum.
Wieder die Stimme, gehalten und priesterlich:
„Bruder im Leben, lebendiger Bruder, hörst du mich?
Schreibe: Wenn in würgender Schlacht ein Bruder fällt,
geht nur sein Leib verloren, bleibt doch sein Werk in der Welt.
Daß kein wirkender Wille von seinem Werke läßt,
macht den Sinn des Lebens hiebsicher und kugelfest.
Brandgewölke, verzieh! Zerteil dich, PulverdampfI
Stärker als alle Kämpfer und ewig ist der Kampf.
Schreibe: Jeder gefallene Bruder wirbt
neue Hände, daß sein verlassenes Werk nicht stirbt.
Darum ist der toten Brüder letztes Gebot:
Haltet das Werk am Leben, so ist kein Geopferter tot!“
Nacht um Nacht sich in meine Seele brennt
tief der toten Brüder Wille und Testament.
Wieder hör ich die Stimme voll dunkler Kraft:
„Klagt nicht – schafft!“
Karl Bröger