Der letzte Gemeinschaftsausflug in diesem Jahr führte die Mitglieder und Unterstützer des Stützpunktes München/Oberbayern dieses mal in die österreichische Grenzstadt Braunau am Inn.
Zunächst einmal traf man zu einem gemütlichen Ritteressen in einem Gasthof in der Nähe der Stadt zusammen. In geselliger Atmosphäre wurden Jung und Alt gestärkt, um an einem kalten Dezember-Tag die Stadt zu besichtigen.
Bereits 788 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Rantersdorf (Ranshofen), einem heutigen Stadtteil und 1120 die erste Erwähnung von Prounaw (Braunau). Damit ist Braunau die älteste Stadt im oberösterreichischen Innviertel. In seiner über tausendjährigen Geschichte erlebte sie Höhen und Tiefen. Hier wurde der Patriot Johann Philipp Palm hingerichtet, der ein Pamphlet gegen Napoleon verfasst hatte. Während des bayerischen Volksaufstandes war die Stadt kurzzeitig unter Kontrolle der Rebellen, die sich gegen die Ausbeutung des Bauernstandes wehrten.
Braunau liegt malerisch gelegen am Inn und kann eine klassische Altstadt vorweisen, die verschiedene Epochen deutscher Baugeschichte, vor allem aber des Barocks repräsentiert.
Imposant erhebt sich der Kirchturm von St. Stephan, einer spätgotischen römisch-katholischen Kirche über ihrer Silhouette. Ihr Grundstein wurde bereits 1492 gelegt. Hier finden wir eine schöne Gedenktafel für die Söhne der Stadt die im ersten Weltkrieg ihr Leben ließen. Zudem gibt es auch eine Tafel für Hans Staininger. Das Ende des sechsmal gewählten Stadthauptmannes muss komisch wie tragisch gewesen sein. Sein Barthaar war dreieinhalb Ellen (ca. 2 Meter) lang. Der Sage nach habe er in der Eile bei der Flucht vor einem Brand in der Stadt vergessen seinen Bart in seine Brusttasche zu stecken. Daher sei er über die haarige Pracht gestolpert und die Stiege hinunter gefallen und an einem Genickbruch gestorben.
Der bekannteste Sohn der Stadt dürfte jedoch Adolf Hitler sein. Der deutsche Reichskanzler wurde am 20. April 1889 in einem eher schlicht wirkenden Biedermeierhaus in der Salzburger Vorstadt 15 geboren. Auf Grund seiner Bausubstanz aus dem 17. Jahrhundert steht es als „Biedermeierhaus im Kontext der Braunauer Altstadt“ unter Denkmalschutz. Welche Achtung heutige Politiker jedoch vor diesem haben, zeigt der österreichische Innenminister Wolfgang Sobotka. Das Haus soll abgerissen, oder doch wenigstens so umgestaltet werden dass es in dieser Außenform nicht mehr erkennbar ist (siehe https://der-dritte-weg.info/2016/08/06/braunau-am-inn-oesterreich-enteignet-eigentuemerin-von-hitlers-geburtshaus/ und https://der-dritte-weg.info/2016/11/02/braunau-berlin-arktis-wo-wohnt-hitler/).
Ein rationeller Grund für diese vom Steuergeld finanzierte Aktion liegt nicht vor. Zu allem Überfluss wird hierfür auch noch die bisherige Inhaberin enteignet. Obwohl das Haus bisher für das Gemeinwohl genutzt wurde, so als Bibliothek oder als Stätte eines Sozialvereins gibt man vor einer
Nutzung im Sinne nationalsozialistischer Wiederbetätigung vorzubeugen. Worin in einem Abriss oder gar einer Umgestaltung jedoch der Mehrwert für die Allgemeinheit liegt wird nicht begründet. Wer also diese Sehenswürdigkeit besichtigen möchte, sollte sich beeilen ehe den Worten Taten folgen. Die Mitglieder des Gemeinschaftsausfluges können diesen Punkt jedoch als abgehakt ansehen und machten zur Bestätigung noch ein Gemeinschaftsfoto vor dem Gebäude.
Abschließend begab man sich noch auf den örtlichen Weihnachtsmarkt, wo ein rot-tragender Alt-Damenchor ausschließlich englische Chansons zum Besten gab und wertete den Tag bei einem Glühwein aus.
In diesem Sinne: „Fahr doch mal hin – Braunau am Inn!“