Raubtierkapitalismus in der bayerischen Provinz

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Stell dir vor, du bist seit 11 Jahren in einer Firma beschäftigt und wirst plötzlich – ohne jegliches Verschulden – gekündigt, mit der Begründung Arbeitsmangel. Dies alles ist ja schon schlimm genug, doch im Tollhaus BRD, kann es durchaus noch schlimmer kommen.

Frisch arbeitssuchend gehst du schließlich zur sogenannten Agentur für Arbeit. Dort wird dir eine Stelle im Rahmen von Leiharbeit angeboten und jetzt rate mal wo: selbstverständlich beim alten Arbeitgeber und dazu auch noch auf demselben Posten. Selbsterklärend sollst du nun für die gleiche Tätigkeit wesentlich schlechter bezahlt werden.

Was sich nun liest wie ein Beitrag in einem Satiremagazin hat sich im niederbayerischen Hengersberg im Landkreis Deggendorf genau so zugetragen. Insgesamt 54 Mitarbeiter wurden bei der Firma Webasto gekündigt, offiziell begründet durch das Auslaufen eines Kundenprojekts und die Verlagerung der Produktion in die Slowakei. In diesem Zusammenhang sollen bis 2020 noch weitere Arbeitsverträge gekündigt werden. Das Vorhaben wurde im August 2018 durch einen sogenannten Sozialplan, der gemeinsam mit dem Betriebsrat verabschiedet wurde, den Mitarbeitern vorgestellt.

Ein 46-jähriger Arbeiter aus dem Landkreis Deggendorf staunte nicht schlecht, als er seine alte Arbeitsstelle so wieder angeboten bekam und machte den dreisten Sachverhalt nun öffentlich. Ob man nun still und heimlich alle Mitarbeiter als billige Beschäftigte durch Zeitarbeitsfirmen wiederholen wollte, wird wohl das Geheimnis des kapitalistischen Unternehmens bleiben. Nachdem der Fall für mediale Aufmerksamkeit sorgte, ruderte die Webasto-Gruppe schnell wieder zurück. Auch der 46-Jährige wurde nun durch einen befristeten Arbeitsvertrag wieder direkt bei dem Unternehmen, also ohne Zwischen(menschen)händler, eingestellt.

Scheinheilig versucht nun das Unternehmen, die Vorwürfe zu zerstreuen und spricht seitdem in der Presse von Verantwortungsbewusstsein als Arbeitgeber und von Unternehmenswerten. Wie weit es mit diesen Werten allerdings her ist, wenn man Mitarbeiter kündigt und an dessen Stelle billige Leiharbeiter setzt oder Arbeitsplätze ins Ausland auslagert, steht grundsätzlich auf einem anderen Blatt Papier.

Was also ein Drehbuch zu einem Sketch in einer Satiresendung sein könnte, ist längst Realität in der vom Raubtierkapitalismus beherrschten BRD. Unsere Partei „Der III. Weg“ fordert weiterhin konsequent die Abschaffung von Leiharbeit und sonstigen prekären Arbeitsverhältnissen und tritt für die Schaffung eines deutschen Sozialismus ein, der jenseits des kapitalistischen Verwertungssystems für die Würde und Rechte der Arbeiter eintritt. Arbeitsplätze dürfen nicht der Spielball für Turbokapitalisten sein!

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