Ursprünglich beheimatet in den Küstenregionen des Mittelmeerraumes, kam der echte Lavendel durch die Einführung der Benediktiner Mönche nördlich der Alpen hin zu uns und erfuhr erste Einbürgerung in Jena, Rudolstadt und Bad Blankenburg.
Zwischen Bingen und Bad Kreuznach, genauer bei Laubenheim existierte um 1800 auf dem sogenannten Lavendelberg der größte Bestand, dieser wich aber bereits 1840 der Umnutzung zu Weinanbau, so auch geschehen auf dem Mont Vully nahe Murten in der Schweiz. Dort, wo sich der Wein wohlfühlt, ergeht es auch dem Lavendel wohl und so erblüht wieder unter engagierter Hand an den Hängen der Terassenmosel in Lehmen die heilsame violette Pflanze.
Weit häufiger verbreitet als der echte Lavendel sind die Hybride Lavandin und Speik-Lavendel, aus denen preiswerte Essenzen für Waschpulver und Öle gewonnen werden. Deren Duft ist jedoch schwächer als der des echten Lavendel.
Vielseitiger Alleskönner
Lavendel – eine seltene Kombination innerhalb der Pflanzenwelt – er löst depressive Spannungen, hilft bei Migräne wie auch bei Nervenleiden, Angststörungen, nervöser Erschöpfung und Unruhezuständen. Er findet auch Anwendung bei Trauer und wird hierbei als wohltuend empfunden.
Lavendel wirkt aber auch durchblutungsfördernd und hautreizend – wobei er hier Anwendung bei Gliederschmerzen und Rheumatismus findet. Ebenso bei Wechseljahresbeschwerden wirkt er krampflösend, blähungstreibend und fördert hier die Gallensaftbildung.
Liebeskraut Natürliches Aphrodisiakum – die lösenden und entspannenden Eigenschaften sollen Wunder wirken und so ist es, dass in der Provence nach den traditionellen und rauschenden Erntefesten angeblich viele Kinder geboren werden.
Wegen seiner antibakteriellen Eigenschaft ist Lavendelöl auch in Gurgellösungen enthalten. Candida- und Fadenpilzerkrankungen lassen sich schon durch geringe Konzentration abtöten, die bei Menschen zu Haut- und Nagelpilzerkrankungen führen. – Einige Tropfen auf die betroffene Stelle geben.
Bei Rheumabeschwerden, Gicht und oder auch Insektenstichen
Zur Herstellung einer solchen Tinktur empfiehlt sich das Ansetzen mit Wodka oder Alkohol aus der Apotheke. 1 Tasse Lavendelblüten wird hierbei mit 500 ml Alkohol vermischt und in einem Steingefäß, welches mit einem Tuch abgedeckt wurde, an einem warmen Platz 10 Tage aufbewahrt. Anschließend wird das Gemisch abgesiedet und in Schraubflaschen gefüllt.
Alternativ zu der Tinktur kann mit Lavendelblüten auch ein wohltuendes Öl zur Massage und Hautpflege hergestellt werden. Die Vorgehensweise ist hierbei dieselbige, nur dass anstatt des Alkohols Olivenöl verwendet wird und die Lösung alle Tage gut durchgeschüttelt werden muss, ehe man sie nach mindestens einem Monat absiedet und umfüllt. Wer schneller Anwendung bedarf, kann für die Direktbehandlung auch einfach 4 Tropfen ätherisches Lavendelöl mit 20 ml Olivenöl mischen.
Gesund und schön – am liebsten selbstgemacht
Mit Vorurteilen aufräumen! Natürliche Gesundheits- und Pflegeprodukte erfreuen sich heutzutage immer mehr Beliebtheit und sind im Vergleich zu konventionell hergestellten Industriekosmetikprodukten eine kostengünstige und ressourcenschonende Alternative. Pflanzen lassen sich auch ohne Garten an Fensterbank oder auf dem Balkon ziehen. Alle weitere Zutaten bezieht man über das Reformhaus.
Viele weitere nützliche Rezepte finden sich bei der Suche im Weltnetz oder auch in diversen Landhauszeitschriften, die ihre Ausgaben saisonal gestalten. Man muss auch altbewährte Dinge neu entdecken und lieben lernen.
Kleiner Tipp: Lavendelsäckchen mit getrockneten Blüten vertreiben Motten aus Kleiderschränken und wirken als Duftsäckchen beruhigend über dem Bett.
Unser Frauenblog ,,Weggefährtin“ ist eine monatlich erscheinende Kolumne von Frau zu Frau in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf der Netzseite des III. Wegs, die unser Wirken und Sein innerhalb der Partei ergänzend darstellt.
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