Die Weggefährtin #050: Kriegsgräberstätte auf Usedom
Home/Weggefährtin/Die Weggefährtin #050: Kriegsgräberstätte auf Usedom
“Ein Volk ist nur soviel wert, wie es seine Toten ehrt”
Unsere Weltanschauung ist eben kein Mantel, den man an manchen Tagen anzieht oder ablegt. Nein, es ist eine Lebenseinstellung die wir leben, die uns tagtäglich begleitet und unserem Leben einen Rahmen gibt. So auch im Urlaub. Usedom ist mit seiner Vielfältigkeit immer eine Reise wert. Nicht nur Sonne, Strand und Meer, sondern auch die alte Kriegsgräberstätte auf der Insel sind einen Besuch wert.
So trafen wir uns mit den Kameraden aus Mecklenburg-Vorpommern, um jenen tapferen Deutschen zu gedenken, die ihr teures Leben verloren. Wir zünden Kerzen an für jenen Soldaten und anonymen Verstorbenen; legen Blumen nieder für jene deutsche Frau, die um ihre Männer und Söhne weinte.
Am 12. März 1945 in den Mittagsstunden wurde die kleine Hafenstadt Swinemünde durch 671 amerikanische Bomber in Schutt und Asche gelegt. Über 3.000 Bomben fielen auf die Stadt. Auf der Flucht vor der roten Armee und den Alliierten, befanden sich zu diesem Zeitpunkt einige Flüchtlinge aus Ostpreußen und Hinterpommern in der Stadt. Bei diesem Bombenangriff kamen 23.000 Menschen ums Leben. 23.000 Tote, zum Großteil Zivilisten, sprich Frauen und Kinder, Greise und nicht wehrfähige, sowie einige verletzte und unverletzte Soldaten. Auf dem Gelände befindet sich noch ein kleines Häuschen, welches geschichtliche Eckdaten und Informationen um den 12. März liefert.
In der Gemeinde Garz, nahe der deutsch-polnischen Grenze, befindet sich der Golm. Der Golm ist mit seinen 69 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung Usedoms und gehört zu den ältesten Waldstrandorten der Insel. 1943 entstand hier eine Stätte des Gedenkens, mitten im Naturschutzgebiet, umgeben von Buchenwäldern, welche viele Menschen anzieht. Seit dem 12. März 1945 befindet sich hier eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Die Kriegsgräberstätte ist unterteilt in vier Bereiche:
Der Marinefriedhof, angelegt für 250 deutsche Marinesoldaten, die im Lazarett der Stadt Swinemünde oder auf der Ostsee den Tod fanden.
Auf dem Soldatenfriedhof wurden um 1944/45 mindestens 1000 getötete und identifizierte deutsche Soldaten beigesetzt.
Am 12.3.1945 verloren bei einem amerikanischen Bombenangriff 500 identifizierte Einwohner und Flüchtlinge aus Hinterpommern, West- und Ostpreußen ihr Leben und wurden auf dem Friedhof der zivilen Kriegsopfer beigesetzt.
Der Friedhof der Unbekannten wurde zur Ruhestätte für mehrere tausend unbekannte Opfer des Luftkrieges. An dieser Stelle wird auch der nicht geborgenen Opfer und der im Frühjahr 1945 in der Stadt Swinemünde beigesetzten Toten des 12. März 1945 gedacht.
Des Weiteren befindet sich auf der allgemein gut gepflegten und wirklich wunderschönen Gedenkstätte ein Denkmal von einer Frau im Soldatenmantel. Leider durfte das Denkmal in seiner Entstehungszeit um 1952 nicht auf den Golm gebracht werden. Dies widersprach der ideologischen Vorstellung.
Mit niedergeschlagenem Blick wirkt die Frau entkräftet und in sich gekehrt. „Die Frierende“ kann als Symbolfigur all jener Menschen gesehen werden, die aufgrund von Krieg und Gewalt gezwungen sind, auf der Flucht zu sein. –So der Künstler Rudolf Leptien.
Fritz Heinz brachte dann, in einer Nacht und Nebelaktion im Herbst 1984, selbst das Denkmal auf den Golm. Seither fehlt der Frau auch die Nase.
Weitere Eindrücke der Gedenkstätte:
Unser Frauenblog ”Weggefährtin” ist eine regelmäßige erscheinende Kolumne von Frau zu Frau in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf der Netzseite des III. Wegs, die unser Wirken und Sein innerhalb der Partei ergänzend darstellt.
Wir verwenden Cookies um unsere Netzseite optimal darzustellen. Durch das Akzeptieren werden außerdem Tracking- und Werbetools nachgeladen. Diese Einwilligung können Sie jederzeit in der Datenschutzerklärung widerrufen. Ohne die Einwilligung funktionieren diese Dienste auf unserer Seite nicht.
Funktionale Cookies
Immer aktiv
Die technische Speicherung oder der Zugang ist unbedingt erforderlich für den rechtmäßigen Zweck, die Nutzung eines bestimmten Dienstes zu ermöglichen, der vom Teilnehmer oder Nutzer ausdrücklich gewünscht wird, oder für den alleinigen Zweck, die Übertragung einer Nachricht über ein elektronisches Kommunikationsnetz durchzuführen.
Vorlieben
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist für den rechtmäßigen Zweck der Speicherung von Präferenzen erforderlich, die nicht vom Abonnenten oder Benutzer angefordert wurden.
Statistiken
Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu statistischen Zwecken erfolgt.Die technische Speicherung oder der Zugriff, der ausschließlich zu anonymen statistischen Zwecken verwendet wird. Ohne eine Vorladung, die freiwillige Zustimmung deines Internetdienstanbieters oder zusätzliche Aufzeichnungen von Dritten können die zu diesem Zweck gespeicherten oder abgerufenen Informationen allein in der Regel nicht dazu verwendet werden, dich zu identifizieren.
Marketing
Die technische Speicherung oder der Zugriff ist erforderlich, um Nutzerprofile zu erstellen, um Werbung zu versenden oder um den Nutzer auf einer Website oder über mehrere Websites hinweg zu ähnlichen Marketingzwecken zu verfolgen.
Ein Volk das seine Ahnen nicht ehrt ist wurzellos. Wo das hinführt sehen wir jeden Tag.