“Ein Volk ist nur soviel wert, wie es seine Toten ehrt”
Unsere Weltanschauung ist eben kein Mantel, den man an manchen Tagen anzieht oder ablegt. Nein, es ist eine Lebenseinstellung die wir leben, die uns tagtäglich begleitet und unserem Leben einen Rahmen gibt. So auch im Urlaub. Usedom ist mit seiner Vielfältigkeit immer eine Reise wert. Nicht nur Sonne, Strand und Meer, sondern auch die alte Kriegsgräberstätte auf der Insel sind einen Besuch wert.
So trafen wir uns mit den Kameraden aus Mecklenburg-Vorpommern, um jenen tapferen Deutschen zu gedenken, die ihr teures Leben verloren. Wir zünden Kerzen an für jenen Soldaten und anonymen Verstorbenen; legen Blumen nieder für jene deutsche Frau, die um ihre Männer und Söhne weinte.
Am 12. März 1945 in den Mittagsstunden wurde die kleine Hafenstadt Swinemünde durch 671 amerikanische Bomber in Schutt und Asche gelegt. Über 3.000 Bomben fielen auf die Stadt. Auf der Flucht vor der roten Armee und den Alliierten, befanden sich zu diesem Zeitpunkt einige Flüchtlinge aus Ostpreußen und Hinterpommern in der Stadt. Bei diesem Bombenangriff kamen 23.000 Menschen ums Leben. 23.000 Tote, zum Großteil Zivilisten, sprich Frauen und Kinder, Greise und nicht wehrfähige, sowie einige verletzte und unverletzte Soldaten. Auf dem Gelände befindet sich noch ein kleines Häuschen, welches geschichtliche Eckdaten und Informationen um den 12. März liefert.
In der Gemeinde Garz, nahe der deutsch-polnischen Grenze, befindet sich der Golm. Der Golm ist mit seinen 69 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung Usedoms und gehört zu den ältesten Waldstrandorten der Insel. 1943 entstand hier eine Stätte des Gedenkens, mitten im Naturschutzgebiet, umgeben von Buchenwäldern, welche viele Menschen anzieht. Seit dem 12. März 1945 befindet sich hier eine der größten Kriegsgräberstätten Deutschlands. Die Kriegsgräberstätte ist unterteilt in vier Bereiche:
- Der Marinefriedhof, angelegt für 250 deutsche Marinesoldaten, die im Lazarett der Stadt Swinemünde oder auf der Ostsee den Tod fanden.
- Auf dem Soldatenfriedhof wurden um 1944/45 mindestens 1000 getötete und identifizierte deutsche Soldaten beigesetzt.
- Am 12.3.1945 verloren bei einem amerikanischen Bombenangriff 500 identifizierte Einwohner und Flüchtlinge aus Hinterpommern, West- und Ostpreußen ihr Leben und wurden auf dem Friedhof der zivilen Kriegsopfer beigesetzt.
- Der Friedhof der Unbekannten wurde zur Ruhestätte für mehrere tausend unbekannte Opfer des Luftkrieges. An dieser Stelle wird auch der nicht geborgenen Opfer und der im Frühjahr 1945 in der Stadt Swinemünde beigesetzten Toten des 12. März 1945 gedacht.
Des Weiteren befindet sich auf der allgemein gut gepflegten und wirklich wunderschönen Gedenkstätte ein Denkmal von einer Frau im Soldatenmantel. Leider durfte das Denkmal in seiner Entstehungszeit um 1952 nicht auf den Golm gebracht werden. Dies widersprach der ideologischen Vorstellung.
Mit niedergeschlagenem Blick wirkt die Frau entkräftet und in sich gekehrt. „Die Frierende“ kann als Symbolfigur all jener Menschen gesehen werden, die aufgrund von Krieg und Gewalt gezwungen sind, auf der Flucht zu sein. –So der Künstler Rudolf Leptien.
Fritz Heinz brachte dann, in einer Nacht und Nebelaktion im Herbst 1984, selbst das Denkmal auf den Golm. Seither fehlt der Frau auch die Nase.
Weitere Eindrücke der Gedenkstätte:
Unser Frauenblog ”Weggefährtin” ist eine regelmäßige erscheinende Kolumne von Frau zu Frau in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf der Netzseite des III. Wegs, die unser Wirken und Sein innerhalb der Partei ergänzend darstellt.
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Ein Volk das seine Ahnen nicht ehrt ist wurzellos. Wo das hinführt sehen wir jeden Tag.