Die Veranstaltung unter dem Motto „Tag der Freiheit“ wurde vom Bündnis „Querdenken 711“ organisiert und fordert ein Ende aller Auflagen zur Eindämmung von Corona. Die auferlegten Hygienevorgaben wie Abstand und Mund-Nasen-Schutz wurden flächendeckend von den Teilnehmern nicht eingehalten, was immer wieder zu Repressionen seitens der Polizei führte. U.a. wurden diverse Kundgebungen von den Behörden abgebrochen und Anzeigen gegen die Veranstalter gestellt. Die Polizei war mit etwa 1.500 Einsatzkräften in der Berliner Innenstadt unterwegs.
„Zu Recht war und ist die Sorge groß, dass man dieses „Herunterfahren der Wirtschaft“ als ein kleines Licht im neoliberalen Chaossystem nicht übersteht.“ („Corona Soforthilfe“ wird zur Schuldenfalle). Wenn nun viele Bürger Schäden erfahren (durch eine schon erwartete Rezession, durch unterbrochene Lieferketten infolge einer sich ausbreitenden Infektionswelle anderswso und durch das als Vorsorge gedachte Herunterfahren in unserem Lande), dann erscheint die Frage, was diese Schäden wirklich verursacht, sehr angemessen. Der Kurzarbeiter ist nämlich überwiegend nicht krank, sondern ihm wird Einkommen weggenommen. Und es fehlt nicht Arbeit überhaupt, sondern Arbeit für globalisierte Geschäfte. Daraus wird hier geschlossen: „das System ist gefährlicher als Corona“. Jetzt kann man unter dem Druck des Schadens sich von der realen Politik wünschen, möglichst wenige Schließungen (!) zu verordnen. Wenn allerdings bekannt ist, dass die Verbreitung des Virus gefährliche Krankheiten bei häufig älteren Mitbürgern hervorruft (die hier leben und arbeiteten – dazu haben Prof. Lauterbach, MdB, Prof. Kasson, Universität Uppsala (s. Newsweek 07.07.2020) und andere etwas gesagt), dann kann ich der Verweigerung von Mitbürger schützenden Maßnahmen durch die Demonstranten nichts Gutes abgewinnen. MIr fällt auch auf, dass Verbreitungen des Virus auf Feiern (Ischgl wegen Après-Ski-Partys, Weitere Corona-Infektionen nach Zuckerfest in Göttingen, t-online 2.6.2020) ohne Rücksichtnahme stattfanden und manche Demonstranten nicht abgeneigt sind, ausgerechnet in diesem Zusammenhang auf ihrer Freiheit, also in dieser Gesellschaft auf ihrer Rücksichtslosigkeit gegen andere Mitbürger, zu bestehen. Solchen nicht gemeinschaftsdienlichen Vorhaben kann ich leider nicht behilflich sein.