Die Weggefährtin #064: „Fertigprodukte“ selbst gemacht – Teil 1: Kekse und Tiefkühlpizza

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Die Liste der Argumente für den Verzicht auf industriell hergestellte Lebensmittel wird schnell sehr lang, wenn man anfängt, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Genau dies habe ich vor einigen Jahren getan und schnell war klar: Für die Gesundheit meiner Familie muss ich versuchen, möglichst viele Fertigprodukte aus unserer Ernährung zu verbannen.

Zu Beginn ging ich ganz euphorisch an die Aufgabe, dieses doch recht hoch gesetzte Ziel zu erreichen und merkte bei einigen Produkten auch schnell, warum sie so beliebt sind: Der Zeitaufwand für die Herstellung ist teils sehr hoch.

In dieser Artikelserie möchte ich Euch Lebensmittel vorstellen, die gerne als Fertigprodukt gekauft werden, deren eigene Herstellung sich aber lohnt. Dabei handelt es sich z.B. um Produkte, die man in größerer Menge herstellen und gut bevorraten kann oder um Produkte, die man gemeinsam oder abwechselnd mit Freunden herstellen kann.
Letzteres hat noch einen weiteren positiven Effekt. Einige Freundschaften sind erst durch das gemeinsame Probieren, Austauschen und Erstellen von Lebensmitteln oder aber auch Reinigungsmitteln oder Alltagsgegenständen entstanden bzw. vertieft worden. Ganz von allein entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, wie man es früher aus der dörflichen Gemeinschaft kannte, die gemeinsam im Backhaus Brot herstellte.

 

Teegebäck/Kekse

 

Von einfachen Butterkeksen über Schokoladenkekse bis zu extravaganten Varianten landet das Gebäck im Einkaufswagen, um den Kindern am Nachmittag etwas Süßes anbieten zu können, beliebt auch unterwegs oder für Erwachsene zum Kaffee statt selbstgebackenen Kuchen.
Dabei lassen sich einfache Butterkekse in großen Mengen sehr einfach herstellen und in Blechdosen sehr gut lagern.

Ich nutze das gute, alte Butterplätzchen-Rezept, welches meine Großmutter für Weihnachtsplätzchen nutzte. Ist eine Gebäckspritze oder ein Fleischwolf mit entsprechendem Aufsatz vorhanden, sind die Plätzchen sehr schnell hergestellt. Ansonsten kann man den Teig ausrollen und einfach in Quadrate oder Rechtecke schneiden. So entfällt der zeitliche Aufwand durch wiederholtes Ausrollen des Teiges, weil durch die Ausstechformen Ausschuss entsteht.
Die altbewährten Plätzchen-Rezepte aus eurem Backbuch enthalten meist sehr viel Zucker. Tut eurer Gesundheit etwas Gutes und reduziert den Zucker Stück für Stück. Wird der Zucker von Backvorgang zu Backvorgang jeweils um 10 % reduziert, fällt der Umstieg nicht so schwer. 40 % Zucker lassen sich bei den meisten Rezepten einsparen.
Auf diese Weise lässt sich ebenfalls ein Teil ungesundes Weißmehl durch gesundes Vollkornmehl ersetzen. Sehr lecker schmecken auch Varianten, in denen Teile des Weißmehls durch gemahlene Nüsse oder grob geschroteten Hafer ersetzt wurden. Mit gutem Gewissen kann hier auch einmal ein Keks mehr gegessen werden.

Grundrezept für etwa 150 Butterkekse

1100 g Mehl
1 ½ Päckchen Backpulver
750 g Butter
300g Puderzucker (bereits reduzierte Menge im Vergleich zu den meisten weihnachtlichen Plätzchenrezepten)
4-5 Eigelb
1 Prise Salz

Puderzucker in eine Rührschüssel sieben und mit den restlichen Zutaten zu einem Teig kneten.
Teig mit einem Nudelholz dünn (etwa 5 mm) ausrollen und für die zeitsparende Variante in Quadrate ähnlicher Größe schneiden.
Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei 180° C für etwa 10 Minuten backen.
Aufgrund der großen Menge wird ein freier Platz in der Küche benötigt, an dem die Kekse auskühlen können, damit das Backblech sofort weiter verwendet werden kann.

Die ausgekühlten Kekse können noch mit geschmolzener Schokolade verziert werden.

Abwandlungsmöglichkeiten

Das Weißmehl kann vollständig durch Vollkornmehl ersetzt werden. Dadurch schmecken die Kekse kerniger. Für den Anfang ist teilweises Ersetzen sinnvoller, um sich an den Geschmack und die Konsistenz zu gewöhnen.
Das Weißmehl kann zu Teilen durch gemahlene Nüsse oder geschroteten Hafer ersetzt werden.

 

Hafer-Kokos-Kugeln

 

Grundrezept für etwa 70 Stück

2 Eier
200 g Kokosflocken
160 g Vollkorn-Mehl
300 g geschroteter Hafer oder kleinblättrige Haferflocken
75 g Honig
160 g Butter

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und zu einem Teig kneten. Walnussgroße Kugeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Im vorgeheizten Ofen bei 180° C für etwa 10 Minuten goldgelb backen.

 

Pizzateigrohlinge auf Vorrat

 

Pizza aus der Tiefkühltruhe ist bequem. Innerhalb weniger Minuten hat man etwas Warmes auf dem Tisch, wenn mal keine Zeit zum Kochen ist.
Gesund ist diese schnelle Mahlzeit leider nicht: Der Teig der Tiefkühlpizza besteht aus Weißmehl, Fett- und Salzgehalt sind sehr hoch. Auch wenn es sich auf den ersten Blick nicht vermuten läßt, in der Tiefkühlpizza steckt viel Zucker. Auch über den Belag lässt sich kaum positiv urteilen, gesund geht anders.
Ich möchte euch Möglichkeiten aufzeigen, wie eine gesunde Alternative mit frischen Zutaten und ohne Zusatzstoffe aussehen kann und wie ihr diese auf Vorrat herstellen könnt.

Rezept für 6 runde Pizza-Formen oder 3 Bleche

1 Würfel frische Hefe
1 Prise Zucker
900 – 1000 g Vollkornmehl
1 Teelöffel Salz
30 ml Olivenöl
etwa 500 ml warmes Wasser

900 g Mehl in eine Schüssel geben. Es kann auch eine Mischung aus Vollkorn- und Weißmehl verwendet werden.
In einer Tasse den Hefewürfel unter Hinzugabe einer Prise Zucker in warmem Wasser auflösen und zum Mehl geben. Salz, restliches Wasser und die Hälfte des Öls hinzugeben und den Teig mit einem Handrührgerät oder einer Küchenmaschine kneten.
Zum Schluß wird der Teig mit den Händen geknetet bis er nicht mehr klebt. Dazu werden die Hände mit dem restlichen Öl eingerieben. So bleibt der Teig nicht an den Händen kleben. Je nach verwendeter Mehlmischung muss noch ein wenig Mehl hinzugegeben werden.

Der Teig muss nun zugedeckt an einem warmen Ort ruhen, bis sich sein Volumen verdoppelt hat.
Rolle den Teig nun auf drei Backpapiere aus und schneide den Teig jeweils inklusive Backpapier in 4 Teile. Diese haben eine angenehme Größe zum Einfrieren. Man kann alternativ auch 6 runde Pizzarohlinge formen. Damit die Teigrohlinge nicht aneinander kleben, sollten sie zunächst nebeneinander liegend eingefroren werden. Die gefrorenen Teigrohlinge stapelst du dann platzsparend in einer Gefrierdose oder einem Gefrierbeutel. Zwischen den Rohlingen sollte immer das passend geschnittene Backpapier liegen, welches du später direkt zum Backen verwenden kannst.

Der Teig ist bei Bedarf in kurzer Zeit bei Zimmertemperatur aufgetaut.

 

Unser Frauenblog ”Weggefährtin” ist eine regelmäßig erscheinende Kolumne von Frau zu Frau in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf der Netzseite des III. Wegs, die unser Wirken und Sein innerhalb der Partei ergänzend darstellt.

Bei Interesse: [email protected]

1 Kommentar

  • Pizza selbst gemacht ist immer noch am besten. Mein Favorit ist die Tirolese – Tomatensoße, Käse, Tiroler Speck und Zwiebeln.

    Nils Weber 21.02.2021
  • Bin zwar keine Frau, aber das versuche ich gleich direkt mal aus. Danke

    Luca 30.01.2021
  • Super Rezepte.
    Vielen Dank.

    Luise 29.01.2021
  • Danke für das Pizzateig-Rezept. Muß mal sehen, ob ich es hinkriege, das mal auszuprobieren.

    RW 29.01.2021
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