Die Weggefährtin #066: Die Vielfältigkeit des Löwenzahns

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Der Löwenzahn, auch Pusteblume oder Kuhblume genannt, ist das wohl bekannteste  „Unkraut“ im Garten. Die sonnig-gelbe Blume blüht von April bis Juni auf fast jeder Wiese. Danach bilden sich Samen und es entsteht die Pusteblume. Gelegentlich kommt es auch vor, dass der Löwenzahn bis in den Spätsommer oder Herbst blüht oder vereinzelt jetzt schon Pusteblumen zu sehen sind.

Die bis zu 2 Meter tief in die Erde gehende Wurzel versorgt den Löwenzahn mit so viel Energie, dass abgemähte oder abgerissene Blüten schnell nachwachsen können und man somit ganz beruhigt die Blüten pflücken und verarbeiten kann.

Dieses oft verkannte “Unkraut“ ist vielseitig in seiner Anwendung sowie Verarbeitungsmöglichkeiten und besitzt etliche positive Eigenschaften. Löwenzahn ist reich an den Vitaminen A, B, C, D sowie an Mineralstoffen. Unter anderem wirkt Löwenzahn entgiftend, ist gut für Haut und Haar und regt den Stoffwechsel an. Die wichtigsten Wirkstoffe sind allerdings die im Löwenzahn enthaltenen Bitterstoffe Taraxin und Taracerin. Sie regen die Verdauung an und verbessern die Gallen- und Leberfunktion. Außerdem wurde, durch die hohe Kaliumkonzentration, eine harntreibende Wirkung nachgewiesen. Der weiße Saft in dem Stängel hilft gut gegen Warzen und Hühneraugen, ist aber nicht zum Verzehr geeignet.

 

 

Die inulinreichen Wurzeln, die vorzugsweise im Herbst geerntet werden, dienten dazu, in den Nachkriegsjahren ein kaffeeähnliches Getränk herzustellen. Die Wurzeln wurden getrocknet, geröstet und wie Kaffeebohnen gemahlen und verarbeitet. Auch heute wird der Kaffeeersatz noch gern getrunken. Für eine verbreitete Verarbeitung sind jedoch die Wurzeln zu klein und zu tief in der Erde. Wurzeln in Kombination mit Blättern schmecken auch sehr lecker als Tee.

Bekanntermaßen ist Löwenzahn auch lecker in Salaten oder als pürierter Saft, vorzugsweise noch mit anderen Komponenten. Sein Geschmack ist würzig-herb und leicht bitter. Wer die bittere Note nicht mag, kann den Löwenzahn vor dem Verarbeiten blanchieren.

Wer allerdings eine Korbblütler-Allergie hat, sollte auf den Verzehr von Löwenzahn verzichten!

 

Es gibt zahlreiche Rezepte und Varianten zur Verarbeitung des Löwenzahns. Hier einige Beispiele:

 

Löwenzahngelee:

Man sammelt ca. 200g Löwenzahnblüten, zupft die Blütenblätter ab und übergießt diese vollständig mit Wasser. Dieses Gemisch nun bei geringer Hitze 20 Minuten köcheln lassen. Danach das Ganze ca. 24 Stunden zugedeckt ruhen lassen. Danach die Blüten (diese bitte auch ausdrücken) durch ein Sieb schütten und den Sud auffangen. Anschließend dem Sud 250ml frisch gepressten Orangensaft hinzufügen und mit Gelierzucker (meist im Verhältnis 1:2, bitte schaue auf die Anleitung auf der Gelierzucker-Packung) nochmal richtig aufkochen lassen. Fertig ist das Löwenzahngelee.

 

 

Löwenzahnhonig:

Auch hier werden wieder 200g Löwenzahnblüten (ganz oder nur die Blütenblätter) gesammelt und mit Wasser und Zitronensaft/Zitronenscheiben  aufgekocht. Nachdem der Sud 24 Stunden geruht hat, werden die festen Bestandteile von dem Saft getrennt und mit 1kg Zucker aufgekocht. Den Honig ca. 1 Stunde auf kleiner Stufe vor sich hin kochen lassen. Die Dauer des Köchelns hängt von der gewünschten Konsistenz des Honigs ab. Umso länger er kocht, desto fester wird er.

Wer auf Zucker verzichten möchte, kann diesen durch Birkenzucker, Zuckerrübensirup oder Ahornsirup ersetzen. Auch der Gelierzucker kann durch andere Geliermittel, wie Pektin, problemlos ausgetauscht werden.

 

 

Löwenzahnsalbe:

Hierzu sammelt man wieder ca. 3 handvoll Löwenzahnblüten, lässt sie trocknen und übergießt diese vollständig mit einem Pflanzenöl. Ich bevorzuge Olivenöl. Dieses Gemisch muss nun ca. 4 – 6 Wochen an einem schattigen, warmen Ort durchziehen und alle paar Tage leicht bewegt werden. Danach werden die Blüten vom Öl abgeseiht. Dieses gewonnene Öl kann durchaus schon als Massageöl bei Verspannungen und Krämpfen verwendet werden. Um dieses Öl aber jetzt zu einer Salbe zu verarbeiten, erhitzen wir 100ml dieses Öles mit 12g Bienenwachs in einem Wasserbad. Um die Konsistenz zu prüfen, können einige Tropfen der Salbe auf einem Teller erkaltet werden lassen. Soll die Salbe fester werden, einfach noch etwas Wachs hinzugeben. Um die Salbe etwas cremiger werden zu lassen, kann anstatt 12g Bienenwachs nur 7g Bienenwachs zusammen mit 20 Gramm Lanolin (Wollfett) verwendet werden.

 

 

Unser Frauenblog ”Weggefährtin” ist eine regelmäßige erscheinende Kolumne von Frau zu Frau in unterschiedlichen Ausprägungsformen auf der Netzseite des III. Wegs, die unser Wirken und Sein innerhalb der Partei ergänzend darstellt.

Bei Interesse: [email protected]

1 Kommentar

  • Bitte diese Kolummne erweitern. Ich bin begeistert. Diese Salben können mit so ziemlich allen Pflanzen gemacht werden. auch für Hauterkrankungen und und und. Ich wünsche den Weggefährtinen alles Gute .

    Stefan Stolze 17.04.2021
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