Alliierter Blutdurst: Dresden 45 – Die Dritte Angriffswelle (Kapitel 6/7)

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Die ganze Nacht hindurch kämpften die Dresdner ums nackte Überleben,
hetzten durch die Gassen, versuchten einander Hoffnung zu geben.
Sie zogen sich aus dem Feuer, reichten einander die Hand,
sprangen gemeinsam über der Todesklingen Rand.

So viele Tränen sind geflossen, die Körper sind ausgezehrt,
Familien wurden zerrissen, die Welt ist verkehrt.
Da streckt sich der zitternde Finger zum Himmel hinauf,
„Sieh Mutter, sieh! Die Bomber sind zurück!“ – „Lauf mein Kind! Lauf!“

Wieder erzittert die Erde, das Wummern durchzieht die sengende Luft,
wer kann nur so grausam sein? Wer ist dieser kranke Schweineschuft?
Es gibt keine Gnade, jetzt fällt der Amerikaner ein,
„Blut solln sie saufen! Wir zerbomben euer Heim!“

Es ist der 14. Februar, etwa gegen 11.00 Uhr,
311 B17 Bomber vollstrecken „Jaltas“ Blutdurstschwur.
Erneut regnet es Bomben von oben herab,
wie eine Donnerfaust schlagen sie Dresden ins glühende Grab.

Es stehen nur noch wenige Gebäude, doch auch sie trifft es jetzt,
der „Befreier“ gibt erst Ruhe wenn alles ist zerfetzt!
Wie Aasgeier fallen sie über die Reste her,
stoßen Dresden von der Klippe, machen Kindern das Leben schwer.

Noch immer brennt die Stadt, das Feuer erhält neues Futter,
neue Explosionen töten gierig Kind und Mutter.
Nur noch wenig Menschen sind jetzt in der Stadt,
die meisten es zum kühlen Elbe-Ufer getrieben hat.

Hier suchen sie Hoffnung und Rettung,
doch der Teufel lechzt nach noch mehr Genugtuung.
Wie ein Schwarm Hornissen tauchen plötzlich Tiefflieger auf,
sie nehmen Kurs auf das Elbufer, eine blutige Treibjagd nimmt ihren Lauf!

Die Bordwaffen laufen an, der Blutdurst färbt die Augen rot,
„habt Spaß mit den Hunnen!“ Heißt das Rachegebot!
Kinder schreien, Frauen in Panik,
das Grauen hält Einzug in diesem Augenblick.

Maschinengewehrsalven peitschen über das Ufer,
durchlöchern die Erde, „Tötet die Hitlerrufer!“
Unzählige Kugeln zerfetzen die schutzlosen Menschen wie einen Sieb,
die Leiber zerschossen – Mordgier ist der „Befreier“ Trieb!

Wieder und wieder tauchen die Maschinen ab zum Sturzflug,
die Bordwaffen rattern, fällen Schneisen in die Massen wie ein gewaltiger Pflug.
Es gibt kein Entrinnen, eröffnet ist die große Hetzjagd,
das Urteil fällt heute! Und wird nicht vertagt!

Angst und Panik überall an der Elbe,
sterbende Schreie, Blut tränkt den Boden am Felde.
Kinderwägen, Koffer und Kleider liegen zerschossen am Wiesengrund,
das Ufer voller Leichen, ob Kinder, Mensch ob Hund.

Als die Flieger endlich gehen, ist nichts mehr wie es war,
unzählige Tote, Zerstörung, Verwüstung und die schreckende Feuergefahr.
Das Geschenk der Alliierten – 475 Tonnen Sprengbomben,
der „Befreier“ grüßt – mit 290 Tonnen Brandbomben!

 

Fortsetzung folgt…

 

Zum Nachlesen:

Kapitel 1: Das Elbflorenz und die Flüchtlinge
Kapitel 2: Die Erste Angriffswelle
Kapitel 3: Zeitzünderbomben für die Löschtrupps
Kapitel 4: Die Zweite Angriffswelle
Kapitel 5: Feuersturm und Katakomben

1 Kommentar

  • Ja. Kann man(n) lesen.

    Patrick Klemme 13.02.2023
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