Eines der wichtigsten deutschen Feste im Jahreslauf mit althergebrachtem Brauchtum, ist der Erntedank. Im Stützpunkt München/Oberbayern wurde dieses Fest der Hochzeit des Jahres mit einem Ritual, spielerischen Herausforderungen und gelebter Gemeinschaft begangen. Insbesondere wurde der deutsche Bauernstand geehrt, dessen mühsames Werk erst das tägliche Brot möglich macht. Gemeinsam mit Aktivisten vom Stützpunkt Ostbayern und aus der Region Baden-Württemberg konnte an einem unvergesslichen Tag neue Kraft für die kommenden Wochen und Monate gesammelt werden.
Standesgemäß wurde das Fest an einem sonnigen Ort im Grünen begangen. Gemeinsam wurde ein großes Zelt aufgebaut und alle Gäste waren aufgefordert, getreu dem Motto „Vom Ich zum Wir“ selbst Salate und Kuchen mitzubringen. Nachdem alle Freunde und Aktivisten der nationalrevolutionären Bewegung eingetroffen waren, begrüßte Stützpunktleiter Karl-Heinz Statzberger die Anwesenden in einer themenbezogenen Ansprache. Dabei ging er insbesondere auf die Situation des Bauernstandes in der heutigen Zeit ein, die gekennzeichnet ist durch eine abnehmende Wertschätzung des deutschen Bauern. Dies zeigt sich beispielsweise darin, dass Bauern vermehrt einzig als Unternehmer angesehen werden und daher Berufsbezeichnungen wie „Landwirtschaftsdesigner“ oder Viehwirt tragen.
Nachdem sich mit Kaffee und Kuchen gestärkt wurde, begannen die germanisch-bayerischen Wettspiele. In den Disziplinen „Bergung eines Kameraden“, „Nageln“, „Bierbankklettern“, „Sackhüpfen“ und „Maßkrugstemmen“ konnten Jung und Alt Kraft und Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Bei der „Bergung eines Kameraden“ musste der kräftigste Mann der jeweiligen Mannschaft von seinen Kameraden getragen werden. Beim „Nageln“ sollte ein Nagel mit der Kante eines Werkzeuges in einen Holzbock und das mit möglichst wenigen Schlägen geschlagen werden. Beim Bierbankklettern mussten die Aktivisten in möglichst kurzer Zeit, ohne den Boden zu berühren, um einen Biertisch klettern. Maßkrugstemmen und Sackhüpfen, sind wohl den meisten ein Begriff. Die „Könige der Räusche“ und die „Ostbayern“ waren dabei die am geschicktesten und durften somit in einem Finale gegeneinander antreten. Dort galt es schnellstmöglich die gegnerische Mannschaft aus einem abgegrenzten Bereich zu tragen. Den Sieg trugen letztlich die glücklichen Aktivisten aus Ostbayern davon.
Noch vor Einbruch der Dunkelheit versammelten sich alle Männer, Frauen und Kinder zu einem langen Zug zum Ritual. In einer kurzen Ansprache wurde der Ursprung unseres arteigenen Brauchtums erläutert, die Verbundenheit zum eigenen Heimatboden. Das Erntedankfest war dabei stets der symbolische Abschluss eines Arbeitsjahres, an dem der Lohn der Arbeit des Bauern, seines Schweißes und Blutes, eingefahren wurde. Einem anwesenden Bauern wurde eine Erntedankkrone überreicht, um ihn für sein Werk zu ehren. Anschließend ertönte das Lied, der Männer vom Bauernstand. Im Rahmen dieser feierlichen Stunde konnten auch zwei bewährte Aktivisten des Stützpunkt München/Oberbayern zu Vollmitgliedern ernannt werden.
Folgendes Gedicht wurde vorgetragen:
Wir denken dran, o Bauersmann,
Was alles du für uns getan,
Wie du gepflügt, gesät, bestellt
Von früh bis spät dein Ackerfeld.Wir denken dran, o Bauersmann,
Wie dir der Schweiß in Strömen rann,
Wie du in mancher Wetternacht
Voll Sorge an dein Korn gedacht.Wir denken dran, o Bauersmann,
Hier in den Städten, Frau und Mann,
Da deine Not auch unsre Not,
Fahr ein fürs Volk das täglich Brot.Wir denken dran, o Bauersmann,
In den Fabriken, Frau und Mann,
Für unsre Kinder brich die Not,
Fahr ein fürs Volk das täglich Brot.Wir denken dran, o Bauersmann,
In den Kontoren, Frau und Mann,
Wenn du nur erntest, hat’s nicht Not,
Fahr ein fürs Volk das täglich Brot.
Nach einem weiteren kurzen Gedicht zu Ehren der Heimaterde bildeten alle Anwesenden einen Kreis für einen kurzen Tischspruch, ehe gemeinsam gegessen wurde. Für strahlende Kinderaugen sorgte dann ein weiterer Höhepunkt, als eine Kuhherde in unmittelbarer Nähe eingetrieben wurde. Zum Abschluss des Abends versammelte man sich um ein Lagerfeuer, wo bei Stockbrot und Gitarrenklängen noch einmal die Gemeinschaft genossen wurde.