Der Widerstand wächst: Neuer ziviler Ungehorsam

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Beitragsbild Fakten Einschätzungen Strategien bei der Corona-Krise Bei dem folgenden Artikel handelt es sich um eine persönliche Reflexion eines Aktivisten aus München.

Die Deutschen galten bislang als ziemlich obrigkeitshörig. Während in Frankreich, Italien oder Griechenland regelmäßig heftige Proteste gegen soziale Ungerechtigkeiten aufflammten, konnte das System in Deutschland ziemlich ruhig arbeiten, selbst als während der Asylflut bereits hunderttausende sich von dem System abgewandt haben. Durch die drastischen Maßnahmen gegen die Covid19-Pandemie verlieren nun noch mehr Menschen das Vertrauen in Politik, Medien und Justiz. Angesichts von zunehmender Willkür und steigendem Druck auf weite Teile unseres Volkes wächst der Freiheitsdrang der Deutschen. Es liegt ein Hauch von Aufruhr in der Luft.

Eine S-Bahn-Fahrt durch München, Mitte Mai. Während in Supermärkten Markierungen auf dem Boden und verpflichtende Einkaufskörbe für Abstand sorgen sollen, ist im öffentlichen Nahverkehr davon nichts zu spüren. Im Feierabendverkehr stehen Menschen, weil alle Sitzplätze in den neuen, vom Designer gekonnt auf Nähe und „Zusammenrücken“ ausgerichteten Waggons belegt sind. Einziger Unterschied: Die obligatorischen Mund- und Nasenbedeckungen. Eine junge Frau, vielleicht 18 oder 19 Jahre alt, sitzt mir gegenüber. Sie hat ihre Kopfhörer in den Ohren und Pentagramme auf ihrer dunklen Tasche. Auf ihrem Mundschutz steht: „Meinungsfreiheit Artikel 5 GG“. Ich frage sie, was es damit auf sich hat und ob sie damit gegen die Mundschutzpflicht protestieren möchte. Bereitwillig gibt sie mir Antwort. Es geht ihr nicht speziell um die Mundschutzpflicht, sondern allgemein um den Umgang mit Kritikern der Corona-Schutzmaßnahmen. Sie hat bereits an beiden Corona-Demos in München teilgenommen, wobei sie bei der Demonstration auf der Theresienwiese, wie so viele, von der Polizei nicht zum Veranstaltungsort gelassen wurde.

 

Für viele die erste Konfrontation mit dem System

Vielleicht ist es das erste Mal, dass diese junge Frau sich politisch engagiert. Auf jeden Fall dürfte es das erste Mal sein, dass sie in das Visier von Pressehetze und antideutscher Politik geraten ist. Eine Erfahrung, die viele Deutsche derzeit machen. Die subtilen „Warnungen“ vor „Verschwörungstheoretikern“ und „rechter Unterwanderung“, die Abkanzelungen als „Spinner“ und „Wirrköpfe“ im Fernsehen, die ausgefeilten Strafkataloge für „Vergehen“ wie Verstößen gegen Abstandsregelungen oder Mundschutzpflicht. Bislang dürfte sie noch an die Illusion der uneingeschränkten Meinungsfreiheit geglaubt haben – wie so viele lernt sie nun eine unangenehme Wahrheit kennen. Ja, wir haben Meinungsfreiheit. Doch andere haben dieser Meinungsfreiheit Grenzen gesetzt. Und wenn deine Gedanken diese Schranken sprengen – dann sei auf der Hut. Denn sprichst du sie aus, wirst du „belehrt“, wenn das nichts hilft wirst du isoliert und wenn du auch dann keine Einsicht zeigst, bist du ein Fall für die Justiz.

 

Polizeigewalt

Diese Erfahrung sammeln derzeit viele Deutsche. Eine 56-jährige Ladenbesitzerin wollte in ihrem Geschäft keine Maske aufsetzen. Sie trug die Maske demonstrativ um den Hals gehängt, nicht über Mund und Nase gezogen. Eine Polizeistreife wurde auf die rüstige Dame aufmerksam und verlangte die Einhaltung der Maskenpflicht. Doch die Frau weigerte sich. Als die Beamten die Personalien der Frau aufnehmen wollten, versuchte die Ladenbesitzerin zu flüchten. Sie wehrte sich und wurde von den Polizisten gefesselt. Es bildete sich eine Traube von Menschen um die gefangene Bürgerin und protestierte laut: „Polizeigewalt“.

Bislang konnte man sich wegducken. Wenn man nicht grade für eine nationalistische Partei oder auf ebensolchen Demonstrationen aktiv war, konnte man sich den schleichenden Untergang erträglich machen oder wegreden. Mit einem vollgestopften Terminkalender, zwischen Arbeit, Einkaufstour und Feiern gehen war keine Zeit für Protestaktionen. Politische Demonstrationen? Einzig ein lästiges Verkehrshindernis. Die neue Partei? Keine Zeit für Parteiprogramme, die Union wird ohnehin schon alles regeln. Doch in der Zeit von Ausgangssperren und „Shut Down“ wuchs nicht nur der Druck auf den „kleinen Mann“, man hatte auf einmal auch Gelegenheit, sich mit der Welt um einen herum auseinanderzusetzen. Und viele wurden kritischer, skeptischer. Es wuchsen Zweifel an der Unfehlbarkeit der sogenannten „unabhängigen Medien“ und Zweifel am Kurs der Politik. Aus den Zweifeln wurde Wut, aus der Wut gebar der Protest. Der Protest artikuliert sich auf der Straße und hier erfahren bislang unpolitische Bürger, zumindest des „Rechtsextremismus“ unverdächtige Bürger, das wahre Gesicht des Systems.

 

Die echte Krise steht noch aus

Da ist die Verhaftung der DDR-Bürgerrechtlerin Angelika Barbe in Berlin, da ist der vegane Koch Attila Hildmann, dessen Kochbücher nach seinen kritischen Äußerungen aus dem Sortiment der großen Buchhandlungen verschwanden. Da ist der, allerdings schon vorher in Ungnaden gefallene, Sänger Xavier Naidoo, dem Lokalpolitiker die Konzertsäle ihrer Städte schließen wollen. Und da ist die ungezählte Masse namenloser Bürger, die aufsteht, protestiert, sich widersetzt. Sie alle stehen für die neue Aufmüpfigkeit der Deutschen. Manche glauben noch immer, dass die Krise vorüberziehen wird, ohne Spuren zu hinterlassen. Dass alles so wird, wie es vor Corona war. Doch die eigentliche Krise, die Krise des Wirtschaftssystems, steht erst noch aus. Es wird sich zeigen, welche Lehren sich daraus durchsetzen werden. Vielleicht hat so mancher die Nase so gestrichen voll, dass er bereit ist für eine revolutionäre Veränderung. Bereit, weil er im alten System nichts mehr zu verlieren hat. Bereit, weil das neue System eine bessere Zukunft verspricht.

An der nächsten Haltestelle muss die junge Frau aussteigen. Ich frage sie noch, ob sie wieder demonstrieren gehen wird. „Auf jeden Fall bin ich Samstag wieder dabei“. Lächelnd sehe ich ihr nach. Der Widerstand wird weiter wachsen – keine mehrseitigen Presseartikel und keine reißerischen Fernsehberichte können ihn mehr aufhalten. Wir sehen uns auf der Straße!

1 Kommentar

  • Ist es Wahrheit oder stehts nur in den Medien?
    Wie alles im Leben gibt es immer zwei Seiten. Klar ist, das der Anfang des Ausbruchs des Virus verpennt wurde. In so einem Fall sollte jeder noch so ahnungslose Krisenstab wissen müssen, das man alles dafür tun muss, dass sich so ein Virus nicht aus breiten darf. Da für sollte die mangelnde Intelligenz unserer Politiker eigentlich ausreichend sein.
    Vielfach hörst du von der Politik, solche Demonstrationen muss unser Staat aushalten, schließlich haben wir ja Meinungsfreiheit. Das heist doch nichts anderes, als das unsere Politiker dir erlauben das du was sagen darfst, toll. Wo kommen wir denn dahin, wenn wir die Erlaubnis von solchen Leuten brauchen. Muss ich meine Meinung erst wieder, wie im SED Staat einreichen und wenn ich Antwort bekomme ist das Thema schon nicht mehr aktuell. Im Großen und Ganzen ist es doch diesen Emporkömmlingen vollkommen egal, wer da demonstriert, sie sitzen es einfach aus. Das große Zittern haben sie nur vor der Nationalen Seite, denn von da wird berichtet wie Korrupt dieses System arbeitet und am Deutschen Volk vorbei regiert.
    Aber so langsam stellt sich die Frage, was steckt wirklich hinter der ganzen undurchsichtigen Sache? Wenn man die Sorglosigkeit der Medien und der Politik beobachtet ist es schon verwunderlich wie diese Vorbilder damit umgehen. Es gibt nur immer Fallzahlen. So und soviel Leute sind gestorben bei denen dieses Virus festgestellt wurde. Sind sie nun an dem Virus gestorben oder hatten sie ihn nur in sich? Sterben zur Zeit nur Menschen die an dem Virus erkrankt sind oder auch andere? Weil nichts genaues bekannt ist wird ganz natürlich spekuliert. Jeder hat einen anderen Verdachtsfall und daraus entstehen dann die Verschwörungstheorien, aber das ist auch immer so gewollt. So kann man dann von Oben herab über ,,Spinner,, lachen.
    Aber immer wenn es darum geht eine Wirtschaftskrise herbei zu zaubern ist jedes Mittel recht.Also könnte die Verschwörungstheorie garnicht so weit weg liegen. Vor allem wenn der Ausgangspunkt in China liegt, denn dieses Land ist für Amerika wirtschaftlich gesehen die größte Konkurrenz in der Welt. Es dürfte wohl jedem klar sein, es gibt Dinge in dieser Welt die sich nie aufklären lassen, also kannst du davon ausgehen das da kein kleiner Taschendieb hinter steckt. Schnell sind aber immer Schuldige gefunden. Ob Russland, Syrien, der Iran, China oder Nordkorea, es sind immer die gleichen, schon auffällig.
    Bis Bald Wilhelm

    Wilhelm 25.05.2020
  • Voller Bauch rebelliert nicht gern.
    Darum ist es gut, daß die „Wohlfühldemokratie“ sehr bald der (dunklen) Vergangenheit angehören wird. /;=)

    Bert Brech 24.05.2020
  • Das deutsche Volk, welches ich schon lange nicht mehr als ein solches sieht, will ganz klar untergehen. Es wird ganz klar absaufen. Das zeigte schon seit langem, seit schon längere Zeit, aber auch immer deutlicher.

    Udo 24.05.2020
  • Ich habe mir übrigens schon recht viele dieser Demos angesehen (wenn auch nicht live). Und dort sei schon recht viele Festnahmen. Doch nicht in einem einzigen Fall, hat sich die Masse erhoben, um die Festnahme zu verhindern. Ja, der Einwohner der ein oder andere Spruch ist gefallen, ebenso Pfeif und Ähnliches, aber kein körperliches verhindern. Also hat sich wirklich eingesetzt für denjenigen, hat sich keiner. Daher konnte die Polizei auch immer ihren Befehl ausführen. Und die Polizei war immer in der absoluten Minderheit. Es wäre also für die Masse ein leichtes gewesen, die Festnahme zu verhindern. Also, wie kann einer da noch ernsthaft erwarten, dass der Staat uns ernst nimmt. Ich sitze hier bewusst kein Fragezeichen, weil es eine rhetorische Frage ist.

    Udo 24.05.2020
  • Sehr guter Artikel. Wir brauchen tausende solcher mutigen und kurzweiligen Kommentare.

    Artjom 24.05.2020
    • Nein, brauchen wir nicht. Ebenso ebenso wenig brauchen wir diese ganzen möchte gern YouTube Patrioten. Was wir bräuchten, beziehungsweise was wir brauchen, ist ein Volk, welches die Schnauze voll hat von solchen Zuständen. Aber das ist leider Utopie. Das deutsche Volk, zu mindestens das absolute Cro dessen, ist offensichtlich sehr glücklich, so, wie es aktuell läuft. Da kann man nichts machen.

      Thomas B. 24.05.2020
  • Doch auch der Terror der Antinationalen wächst. In Bielefeld fand gestern auf dem Kesselbrink auch eine Corona-Diktatur Demo statt auf der auch Nationalisten waren. Wie auf den beiden vorherigen Demos waren am Rand auch Späher und Fotografen der linksautonomen Antifa zu sehen. Fleißig machten sie Fotos. Als zwei nationale Aktivisten sich auf den Heimweg machten wurden sie von einer Meute vermummter und bewaffneter Linker überfallen und übel zugerichtet. Genauso wie in Stuttgart! Hetzpresse hat nicht darüber berichtet. Die Roten gehen also in den offenen Straßenterrorismus über. Kameraden, bereitet euch jetzt vor. Das verlangt nach Konsequenzen!

    Fabian 24.05.2020
    • Tja, siehst du: nicht einmal mehr die deutschen Nationalisten wehren sich (noch). Also wenn das kein Zeichen dafür ist, dass Deutschland und das deutsche Volk absolut fertig haben, dann weiß ich auch nicht.

      Thomas B. 24.05.2020
  • Wie sagte jemand so treffend: „Ich garantiere die Freiheit der Rede, doch ich garantiere nicht die Freiheit nach der Rede.“ (aus dem Englischen übersetzt)

    Auf patriotischen Youtube-Kanälen erfährt man, daß im Abgeordnetenhaus in Berlin nur einer von zwanzig Menschen eine Maske trägt; es drängt sich die Frage auf, ob manche Regeln nur für das dumme Wählervolk gelten…

    Thomas G. 24.05.2020
    • Der Bundespräsident setzt den Maulkorb anscheinend nur dann auf, wenn er glaubt das die Kameras noch laufen 🙂

      Deswegen spricht man wohl von dem Corona-Theaterstück, welches aufgeführt wird.

      Wenn die Masken funktionieren, warum dann die Einschränkungen?
      Wenn die Masken nicht funktionieren, warum dann die Maskenpflicht?

      GeNOzid 24.05.2020
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