Heraus zum Neujahrsbaden! (+Videos)

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Als ich Ende Dezember an einem nasskalten Tag ein Bild von einem Kameraden bekam, wie er fröhlich in einem nahegelegenen Waldsee „planschte“, dachte ich erst an ein Foto vom längst vergangenen Sommer. Beim genaueren Hinsehen allerdings entdeckte ich deutliche Schneereste am Bildrand und stellte fest, dass es sich um ein Echtzeitfoto handeln musste. Wohl gemerkt, es waren nur wenige Grad über Null! Zehn Minuten später kamen die nächsten Fotos von Kameraden aus Sachsen, die sich nicht lumpen lassen wollten und ihrerseits ins eiskalte Nass sprangen. Wahnsinn, dachte ich noch, als ich unter den fragenden Blicken meiner Familie dicke Socken und Handtücher in die Badetasche stopfte. Die Familie muss natürlich mit, wegen der Fotos oder der Wiederbeatmung, deren meine Frau hoffentlich kundig ist.

Endlich wieder eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Die Euphorie verflog allerdings schlagartig, als ich im kalten Nieselregen, nur mit einer Badehose begleitet, am Waldsee stand. Dass ein Angler und ein Spaziergänger mit Hund schon eine Weile in meine Richtung schauten, machte es nicht unbedingt leichter für mich. Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr, zumal ich als Antwort auf die Bilder ein prahlerisches „Was ist denn da schon dabei?“ zurückschrieb.

Wie so oft im Leben sollte man bei gewissen Sachen nicht lange drüber nachdenken und einfach loslegen. Schnellen Schrittes geht es hinein in die eiskalte Brühe. Sofort überkommt mich ein eiskaltes Stechen an Füßen und Beinen. Einfach voranschreiten, dann hast du`s bald hinter dir! Ab Bauch wird’s nochmal einen Zacken schlimmer. Und als der Kopf im Wasser ist, hat man sich eigentlich mit dem Unabwendbaren abgefunden.

Schnellen Schrittes verlasse ich den gefühlt minus zwanzig Grad kalten See und hoffe, dass die Bilder was geworden sind, um nicht gleich nochmal rein zu müssen. Jetzt schnell die dicken Klamotten drüber ziehen und einen heißen Tee. Die Füße bekommen langsam wieder Gefühl, der Angler und Hund mit Herrchen haben ihr Interesse verloren und gehen ihres Weges.

Abschließend muss man sagen, dass es nicht ganz so schlimm ist, wie man es sich vorstellt. Es kostet Überwindung, soviel steht fest. Wenn jedoch der erste Schritt getan ist, folgt der nächste und immer so weiter. Aufgeben gibt’s nicht! Inzwischen ist das Eis- oder Winterbaden bei uns im Kameradenkreis zum festen Bestandteil in den Wintermonaten geworden, um Körper und Geist abzuhärten und zu beleben. Morgen heißt es bei uns allen wieder: Heraus zum Neujahrsbaden!

Gerne könnt ihr uns Bilder von eurem Neujahrsbaden zukommen lassen, die wir dann gesammelt veröffentlichen werden.
Bitte an sp-westerwald(at)der-dritte-weg.net

 

Sinn und Zweck von Eisbaden

Eisbaden im Anschluß an eine Wanderung

Winter- bzw. Eisbaden ist das Baden bei Wassertemperaturen um den Nullpunkt, wobei man bis zur Brust ins Wasser steigt, teilweise auch mal kurz untertaucht. Durch die plötzlich eintretende Kälte ist man einem starken Temperaturreiz ausgesetzt. Der Körper reagiert sofort und produziert schnellstmöglich Wärme. Dabei weiten sich die Gefäße, die sich nach dem Temperatursturz kurzfristig zusammengezogen hatten. Somit kann das Blut schneller zirkulieren, der Kreislauf stabilisiert sich.

Regelmäßiges Eisbaden stärkt das Immunsystem und die Abwehrkräfte. Auf extrem niedrige Temperaturen reagiert der Körper u.a. auch damit, daß er wertvolle Stoffe wie Adrenalin, Endorphine sowie entzündungshemmende Kortikoide ausschüttet. Nach einer körperlichen Anstrengung kann der Körper so mitunter schneller regenerieren. Daher werden Eistonnen/Eisbäder, insbesondere bei Leistungssportlern nach dem Training oder Spiel, zur Regenerierung eingesetzt.

Um seine Gesundheit nicht zu gefährden, sollte man sich anfänglich nicht länger als wenige Sekunden – bei regelmäßigem Eisbaden nicht länger als wenige Minuten- im Wasser aufhalten. Außerdem sollte man sich zuvor gut aufwärmen – sei es durch etwas Bewegung oder dicke Kleidung. Gleiches gilt für die Zeit nach dem Bad, so reduziert man die Gefahr einer Unterkühlung.

Darüber hinaus ist es ratsam, nicht alleine im kalten Naß baden zu gehen, damit im Notfall eine Begleitperson helfen kann.

 

Videos zum Thema Eisbaden

 

 

1 Kommentar

  • Auf jeden Fall ein großartiger Prozess, um den Geist zu entspannen.

    Luka 31.12.2021
  • Sehr gute Sache. Dusche schon länger nur noch kalt (außer ich habe mir bei einer Wanderung o.ä. eine kleine Unterkühlung zugezogen). Ist noch jedes Mal eine Überwindung aber da ich weiß wie gut es mir danach geht kann man sich überwinden. Es ist wirklich entspannend und erzeugt ein unbeschreibliches Wohlgefühl. Gleiches gilt fürs Eisbaden während Wanderungen (egal zu welcher Jahreszeit).

    Andi 31.12.2021
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