Frankreich: Regierung löst GUD auf und kommt Rechtspopulisten zuvor

Home/Ausland/Frankreich: Regierung löst GUD auf und kommt Rechtspopulisten zuvor

Zum 26. Juni hat der Ministerrat in Frankreich neben drei weiteren nationalen Strukturen die seit 1968 bestehende nationalrevolutionäre Studentengruppe Groupe Union Défense (GUD) aufgelöst. Die Groupe Union Défense (GUD) blickt auf eine lange Tradition zurück und ist vor allem für ihren militanten antikommunistischen Widerstand bekannt, der eine Reaktion auf die linken 68er-Unruhen in Frankreich war. Doch damit ist Innenminister Gérald Darmanin lediglich einem bereits für den Fall eines Wahlsiegs geplanten Verbots durch die rechtspopulistische Partei „Rassemblement National“ zuvorgekommen. Deren Vorsitzender Jordan Bardella hatte für den Fall seiner Wahl zum Premierminister Frankreichs angekündigt, die nationalrevolutionäre Studenten-Gruppe GUD ebenfalls verbieten zu wollen.

 

 

Rechtspopulisten gegen Nationalrevolutionäre

Während eines Spaziergangs über die europäische Rüstungsmesse Eurosatory hat Jordan Bardella erklärt, dass er „keine Toleranz“ gegenüber „denjenigen, die Gewalt ausüben“ zeigen würde. Bardella präzisierte diese Aussage, in dem er versicherte, „ultralinke und ultrarechte“ Gruppen aufzulösen, sollte er zum Präsidenten Frankreichs gewählt werden. Vor der mittlerweile erfolgten Auflösung bestätigte Bardella, dass auch die Groupe Union Défense (GUD) von einem Verbot betroffen sein würde. Dass Bardella zum neuen Präsidenten gewählt werden könnte, ist kein unrealistisches Szenario. Wie berichtet, hat der amtierende Präsident Emmanuel Macron (Renaissance) Neuwahlen angekündigt. Umfrageergebnisse sagen dem Rassemblement National gute Aussichten auf einen Wahlsieg voraus. Insofern sich ein Koalitionspartner findet, könnte nach Italien und den Niederlanden das nächste westeuropäische Land eine rechtspopulistische Regierung erhalten. Doch wer ist Bardella und wie hat es die GUD in das Visier Bardellas geschafft?

Jordan Bardella ist so etwas wie der Posterboy des Rassemblement National (RN). Der 1995 geborene Politiker ist seit November 2022 Vorsitzender des RN und sitzt seit 2019 im Europaparlament. Dort war er nach der Dänin Kira Marie Peter-Hansen (SF) zweitjüngster Europaparlamentsabgeordneter. Bardellas Wurzeln liegen nicht in Frankreich. Seine Eltern waren Einwanderer, kamen aus Italien und Algerien. Aufgewachsen ist Bardella in Drancy, einem der berüchtigten Vororte von Paris, den sogenannten Banlieues. Im Alter von 16 Jahren zog es Bardella zum RN, der damals noch Front National hieß. Nach eigenen Angaben faszinierten ihn dabei weniger die Inhalte der rechtspopulistischen Partei, sondern vor allem deren Vorsitzende Marine Le Pen. Es verwundert daher auch nicht, dass Bardella auch privat die Nähe zur Le Pen-Familie suchte. So war er nach der Europawahl 2019 mit Nolwenn Olivier liiert, der Tochter von Marie-Caroline Le Pen und des RN-Politikers und Europaabgeordneten Philippe Olivier. Zwar trennte sich das Paar im Mai dieses Jahres, doch die engen Kontakte zum Hause Le Pen blieben bestehen.

Bardella ist einer der beliebtesten Franzosen. Bei TikTok ist er mit über einer Million Abonnenten der erfolgreichste Politiker. In einer Rangliste der beliebtesten Franzosen im vergangenen Jahr lag er auf Platz 30 und war damit der erfolgreichste Politiker des Landes. In seinen Inhalten bleibt Bardella hingegen blass. Es muss eher spekuliert werden, wohin Frankreich unter Bardella steuern würde. Seine Partei jedenfalls will der 28-Jährige „moderner, weiblicher und professioneller“ aufstellen. Ob aus Strategie oder aus Überzeugung, Fakt ist jedenfalls, dass Bardella auch mit radikalen nationalistischen Gruppen aufräumen will. Die GUD dürfte dabei eine der bekanntesten sein, was wohl die Ursache sein könnte, warum Bardella gerade diese Gruppe namentlich erwähnte.

Die „Groupe Union Défense“ entstand im Zuge der Mai-Unruhen 1968 an der Pariser Universität Panthéon-Assas. Ihre Wurzeln reichen jedoch noch weiter zurück, beispielsweise zum 1964 gegründeten Mouvement Occident. Das Symbol der GUD ist das weiße Keltenkreuz auf schwarzem Grund sowie die von Jack Marchal entworfene schwarze Ratte. Während der RN die GUD heute verbieten will, gab es früher durchaus Kontakte zwischen beiden Organisationen. Die GUD ist traditionell bekannt für ihren Kampf gegen den Kommunismus, aber auch für eine generell nationalrevolutionäre Ausrichtung. Die GUD wurde in der Vergangenheit mehrfach aufgelöst, jedoch auch immer wieder neu gegründet. Schwerpunkt der Studentenorganisation ist heute die Stadt Lyon. Der sogenannte Politikwissenschaftler Stéphane François sagte dazu: „Lyon ist die Hauptstadt der Leugnung des Holocausts.“ Doch auch in anderen Orten und Regionen gibt es Ableger; so in Paris, der Bretagne und dem Elsass. Sogar in der französischsprachigen Schweiz soll es eine Sektion gegeben haben. Befreundet ist der GUD mit der neofaschistischen italienischen Bewegung Casa Pound und deren Studentenorganisation Blocco Studentesco.

Zuletzt rückte die GUD im Zuge der Ereignisse in dem Ort Romans-sur-Isère wieder in den Blick der Öffentlichkeit. Fremdländische Täter hatten dort einen 16-Jährigen Franzosen ermordet und dabei anti-weiße Parolen geschrien. Wie sich herausstellte, kamen die Täter aus einem nahe gelegenen Migrantenviertel. Französische Nationalisten hatten zu Protesten mobilisiert. Im Zuge dieser Proteste hat die amtierende Regierung drei Gruppen verboten und 17 Nationalisten zeitweilig inhaftiert. Auch GUD-Aktivisten waren offenbar von Razzien betroffen. Das dürfte einer der Hauptgründe sein, weswegen die Studentenorganisation durch den aktuell regierenden Ministerrat verboten wurde und nach Machtpositionen gierende selbsternannte Patrioten wie Bardella sich auf die Seite der Herrschenden schlagen.

Der RN gilt in Deutschland schon seit der Affäre Krah als windelweich und opportunistisch gegenüber dem herrschenden System. Auch beim Thema Migration zeigt die Partei, die von dem Migrantensproß Bardella geführt wird, eine ambivalente Haltung. Der RN wie auch die Regierung Meloni in Italien sind Musterbeispiele dafür, dass rechtspopulistische Parteien in Wahrheit verkappte Konservative sind. Dennoch erhoffen sich viele Nationalisten, dass von einer rechtspopulistischen Regierung wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung ausgehen würde. Das Beispiel Bardella zeigt jedoch, dass Rechtspopulisten für authentische nationalrevolutionäre Bewegungen sogar eine Gefahr darstellen können.

Auch die AfD hat in Deutschland bereits einen Vorstoß zum Verbot unserer Partei «Der III. Weg» in Bayern unterstützt. Es ist deswegen an der Zeit, sich konsequent vom Lager bürgerlicher und populistischer Rechter loszureißen. Rechtspopulisten sind keine Alternative für Europa, sondern ein oftmals fremdgesteuertes Instrument zur Täuschung, welches das Bewusstsein für das dahinsiechende Sterben unserer Völker trübt. Nur eine nationalrevolutionäre Neuordnung wird unseren Kulturkontinent vor dem Untergang und unsere Nationen vor dem Volkstod bewahren !

1 Kommentar

  • Und die Partei mit dem vergleichsweise banalen neuen Namen “Die Heimat” feiert gerade auf ihrer Netzseite die lokale Zusammenarbeit mit den “blauen” Freunden der selbst ernannten “Auserwählten” … (brrr, da schüttelt es mich)

    Max 01.07.2024
×

Schneller und einfacher Kontakt über WhatsApp - Einfach auf den unteren Button klicken!

 

×