Der Sommer scheidet und mit ihm das Licht. Herbstanfang feiern wir in diesem Monat (Tagundnachtgleiche), den die Angelsachsen den „Heiligmonat“ nannten. Von nun an steht das Jahr im Zeichen der absteigenden Sonne und alles wendet sich nach innen, die gesammelten Kräfte (Ernte) zu bergen und zu wahren.
Scheiding
Nun bin ich, Scheiding, an der Reih´,
als neunter Monat bin ich mit dabei.
Eure Vorfahren haben sich wichtig aufgestellt,
und in mir große Ent“scheidungen“ gefällt.
Diese waren von besonderer Art,
betrafen Zukunft als auch Gegenwart.
In mir wird auch noch etwas and´res offenbar,
die Sonne „scheidet“, zuende geht das Jahr.
Das Obst wird geerntet und die Wärme schwindet.
Mit dem Christentum kamen – wie so vieles andere Fremde – auch die römischen Monatsnamen in Gebrauch und verdrängten die nach unserem Sprach- und Volksempfinden viel ausdrucksvolleren alten Monatsbezeichnungen, die den Ablauf des Jahres versinnbildlichen. Wir können nicht bei allen Monatsnamen auf die Bezeichnungen unserer Vorfahren zurückgreifen, aber wir können und wollen deutsche Namen für die Zeitabschnitte des Jahres wählen, die dem deutschen Sprachschatz entstammen und in denen die Verbundenheit mit dem Naturgeschehen zum Ausdruck kommt. Den Sinngehalt dieser Bezeichnungen und sein Zusammenhang mit der Bewegung des Jahreskreises gilt es in unseren Reihen sowie im deutschen Volk zu verbreiten. Von verschiedenen Neubildungen, von denen diejenigen mit der Endung =mond (Eismond usw.) eine Zeitlang gebräuchlich waren, haben sich die folgenden am meisten durchgesetzt:
Hartung = Januar
Hornung = Februar
Lenzing = März
Ostermond = April
Wonnemond = Mai
Brachet = Juni
Heuert = Juli
Ernting = August
Scheiding = September
Gilbhart = Oktober
Neblung = November
Julmond = Dezember
Weitere Erklärungen der Monatsnamen
Hartung (Januar)
Hornung (Februar)
Lenzing (März)
Ostermond (April)
Wonnemond (Mai)
Brachet (Juni)
Heuert (Juli)
Ernting (August)