Ein Nachtrag auf die Segelfahrt der Kameraden vom „III.Weg“ im August 2020
Bereits im Mai sollte die Fahrt stattfinden, geplant war eine Segelreise vorwiegend um und über das Ijsselmeer, dem größten See der Niederlande. Dem damaligen 1. Lockdown geschuldet wurde umdisponiert und unsere Segelfahrt führte entlang der niederländischen Nordseeküste mit einigen ihrer Inseln.
Donnerstag
Es sollte ein Tag ohne Auslaufen des Segelschiffs werden. Um den reibungslosen Tagesablauf an Bord zu gewährleisten, waren Rituale und Disziplin der Mannschaft von gewichtiger Bedeutung. Später, nach den Pflichten wie Sport, gemeinsames Essen, klar Schiff in der Kombüse und dem Aufräumen in der Messe, erfolgte ein Vortrag eines Kameraden vom SP Pfalz. Ein Referat über den Nationalen Widerstand in der BRD von 1945-1995. Gründungen, Existenzen und Verbote Nationaler Parteien, Organisationen als auch Gruppen. Der Vortrag war nicht nur für die Kameraden von besonderem Interesse, die bislang auf diesem Gebiet geschichtliche Defizite hatten. Im Anschluss an das Referat erfolgte eine angeregte Diskussion. Am frühen Nachmittag stand der lang ersehnte Besuch des Marinemuseums Den Helder in der Nähe unseres Ankerplatzes auf der Liste, auch, um unsere maritimen Wissenslücken auszugleichen. Für Freunde und Interessierte seemännischer Kriegs-und Waffentechnik ein unbedingtes Muss. Neben den in den Ausstellungshallen befindlichen historischen Segelkriegsschiffen aus vier Jahrhunderten und gut gemachter Darstellung von Seeschlachten der niederländischen Marine, beginnend von 1488, der Gründerzeit durch Maximilian von Österreich, dem Beginn des Goldenen Zeitalters, konnten wir uns in jene Zeit gut hineinversetzen, wie der Übergang vom Segel- zum Dampfschiff vonstatten ging.
Im Freigelände des Museums interessierte besonders das Rammschiff Schorpioen, das von 1869 -1906 der niederländischen Küstensicherung diente. Später, bis in die 60ziger Jahre, diente es als Wohnschiff, vorwiegend für weibliche Marineangehörige.
Das Minensuchboot Abraham Crijnssen (Baujahr 1936) konnte 1942 vor den Japanern aus der Java- See nach Australien rechtzeitig entweichen, weil es von der Besatzung als kleine Dschungelinsel getarnt wurde.
Der eigentliche Höhepunkt aber war die Besichtigung des U-Bootes Tonijn (Baujahr 1966). Es fuhr bis 1991 mit 67 Mann Besatzung. Angetrieben wurde es dieselelektrisch mit zwei Wellen, bei maximaler Unterwassergeschwindigkeit von 17 Knoten. Bewaffnung: 8 533 mm Torpedorohre, 4 im Bug, 4 im Heck, Länge: 80 m, Breite: 7,8 m, Tiefgang: 4,9 m. Man durfte bei der inneren Besichtigung des Bootes keine Platzangst haben. So besuchten auch nicht alle aus unserer Gruppe die „Röhre“. Ein bisschen konnten wir es atmosphärisch nachvollziehen, wie der Tagesablauf unserer U-Boot-Fahrer ablief; vorausgesetzt, das U-Boot stand nicht unter Feindbeschuss.
Später am Abend bekamen wir Besuch von Kameraden der niederländischen Studiengesellschaft „Erkenbrand“. Sie verstehen sich als nationalistisch und sind rassebewußt geprägt. Kultur, Politik, Spiritualität und Geschichte sind Fixpunkte Ihres Seins. Viele aus der Gruppe sind akademisch ausgebildet, was aber nicht die Voraussetzung ist, um an der Organisation teilzuhaben. Sie setzen sich aus Menschen unterschiedlicher Altersgruppen zusammen. Ein erfolgreiches berufliches Leben und intakte Familienverhältnisse sind wichtig und erstrebenswert. Kameradschaft ist sehr wichtig. Treffen zu Hause, in Kneipen, Museen, Theatern und zu Konzerten unterstreichen ihren Zusammenhalt. Sportliche Aktivitäten wie Kampftraining, Waldwanderungen etc. runden das Selbstverständnis ab (siehe: Gespräche mit Erkenbrand Teil 1 & Teil 2-Der Dritte Weg vom 3. Januar 2020, weiter Informationen 30. März 2020 /31. März 2020 / 1. April 2020 /1. Juni Deutsch-Niederländische Wanderung im Westerwald /5. November 2020 Revolution auf Sendung).
Am nördlichsten Punkt von Den Helder, an der Fährverbindung zwischen Den Helder und der Insel Texel, trafen wir uns: die Schiffsbesatzung vom „lll.Weg“ und die Kameraden von Erkenbrand. Im Gedenken an die niederländischen Kriegsfreiwilligen und Gefallenen in der Waffen-SS und den Kampfverbänden der deutschen Wehrmacht hielten wir unsere gemeinsame Feierstunde ab. Nach einführenden Worten unseres Kameraden vom SP Vogtland, dem Zitieren des Gedichtes „Heimat“, folgten Zitate aus Briefen niederländischer Freiwilliger (es wurde auf Deutsch und Niederländisch vorgetragen) und dem anrührenden Brief eines Vaters an die Schutzstaffel.
Später sangen wir gemeinsam das „Treuelied“ und das Lied „Rebellen“. Zusammen zogen wir, dreißig Kameraden und Kameradinnen, in den Hafenbereich von Den Helder, wo eine anregende Gesprächs-und Diskussionsrunde zum gegenseitigen Kennenlernen auf dem Programm stand. Es war unser letzter Abend an der Küste. Ein Gruppenbild zu später Stunde und das eine oder andere Bier unterstrichen feierlich die Tage und Nächte auf See und in den niederländischen Häfen.
Freitag
Über Nacht zog ein Gewitter mit Wetterleuchten, grollendem Donner in der Ferne, mit Regenschauern und aufkommenden mittelstarken Winden über unseren Ankerplatz hinweg. Als wir am Morgen die Schleuse und Hafenanlage von Den Helder noch mit Hilfe des Diesels verließen, war uns klar, dass heute zum Abschluss flotte Fahrt gemacht werden sollte. Draußen auf offener See zeigten sich kleine Schaumkronen auf den Wellen. Die Brise wurde heftiger. Bei Windstärke 5-6 wurden die Segel das letzte mal gesetzt. Das Manöver gelang, indem unser Kapitän das Schiff aus dem Wind nahm. Sicherheitshalber legten wir alle Rettungswesten an. Es ging aber kein Besatzungsmitglied über Bord, auch wurden die Fische wegen Übelkeit einiger Kameraden nicht gefüttert. Dann ging alles ziemlich schnell. Bald war unser Start- und Zielhafen am Horizont in Sicht. Bereits vor dem Anlanden machte sich eine etwas unruhige Atmosphäre bemerkbar. Wir lagen vor Anker und schon gingen die ersten von uns mit Sack und Pack von Bord. Vorher wurde selbstverständlich von allen unter Deck klar Schiff gemacht.
Die Melancholie des Abschiednehmens wurde durch die Betriebsamkeit, die Autos von weit entfernten Parkplätzen für die bevorstehende Heimreise zu holen, hier und da unterdrückt. Unser Segeltörn neigte sich dem Ende entgegen.
Heute, fast vier Monate nach der Fahrt, kann resümiert werden, dass leider erst zum jetzigen Zeitpunkt der Bericht geschrieben werden konnte. Es gibt aber in dem Fall kein „zu spät“, denn gerade in Zeiten des sogenannten 2. Lockdowns wird dem geneigten Leser klar, wie wertvoll es sein kann, sich an die Freiheit auf See zu erinnern und wie wichtig das gegenseitige Verlassen der Kameraden aufeinander war und ist.
HEIMAT
Heimat – das ist mehr als nur ein Wort,
es ist das Gefühl an einem bestimmten Ort.
Es sind die Winde, die über die Felder wehen,
die Ahnen, die in das Tal hinabsehen,
Die Kinder, die über bunte Wiesen springen
und die kleinen Bäche, die im Wald erklingen.
Es ist der Hafen des Schiffes nach einer Reise,
wie der Bahnhof, des Zuges auf seinem Gleise.
Es sind die Menschen, die einem die Hand hinstrecken
und ein vertrautes Gefühl in uns wecken.
Es sind die Vögel, die musizieren auf den Bäumen,
es lässt die Menschen versinken in ihren Träumen.