Krieg in der Ukraine – Tag 44 | 8.04.2022

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Lage am Abend des 8. April 2022

Aus den westlichen Gebieten hat sich die russische Armee komplett zurückgezogen. Viele der Wohngegenden sind jedoch mittels Sprengfallen vermint. Die Sprengfallen tauchen derart massiert auf, dass davon ausgegangen werden kann, dass diese hinterhältige Taktik auf Befehl großflächig angewendet wurde. Dadurch werden die Aufräumarbeiten massiv verzögert und für die Zivilbevölkerung entstehen große Gefahren und Unsicherheiten.

Neben Bucha sind auch in dem Ort Makariw Massengräber gefunden worden. Auch in anderen befreiten Ortschaften stoßen die ukrainischen Soldaten und Freiwilligen immer wieder auf die Leichen von Zivilisten, die von den Russen getötet worden sind. Einige der Frauenleichen wiesen Spuren von Vergewaltigungen auf. Selbst bei der Leiche eines dreijährigen Mädchens ließ die Auffindesituation auf eine zuvor stattgefundene Vergewaltigung des Kleinkindes schließen.

Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Kramatorsk, die ein Etappenziel für die Russen im Osten des Landes darstellt, sind mindestens 50 Zivilisten getötet worden. Zwei Raketen schlugen am Bahnhof ein. Hier warteten mehrere Einwohner auf die Evakuierung aus der Kampfzone. Die Russen streiten die Verantwortung für den Angriff ab.

Im Osten stoßen die Russen in Richtung der Städte Barvinkove und Sloviansk vor. In Sloviansk sollen die Ukrainer in den letzten Wochen starke Befestigungen ausgehoben haben. Neben Kramatorsk gilt die Stadt als wichtiger Schlüsselpunkt für die Eroberung des Gebietes.

In Mariupol halten die Verteidiger noch die südlichen Gebiete und das weitläufige Industriegebiet. Die Russen versuchen, den Widerstand vor allem mit starker Artillerie von Land und vom Asowschen Meer her zu brechen. Bislang gelang ihnen das nicht.

Aktuelle Karte HIER

23:30 Uhr: 132 Leichen in Makariv gefunden

Auch in Makariv, westlich von Kiew sind zahlreiche Zivilisten von den russischen Besatzern hingerichtet worden. Bislang wurden 132 Leichen gefunden.

23:00 Uhr: Weitere Sprengfallen in zivilen Objekten

Die von den Russen befreiten Gebiete sind regelrecht übersäht mit Sprengfallen. Handgranaten unter kaputten Möbeln, in den Gärten von Häusern, Sprengladungen an Lastwägen usw. Das Verminen dieser Gebiete ist eine besonders perfide Methode, welche die russische Armee offenbar großflächig anwendet.

22:00 Uhr: Weiterer Panzerabschuss durch Azow-Kräfte

21:00 Uhr: Arbeit der Azow-Kräfte in Mariupol

In der schwer umkämpften und seit Wochen vollkommen eingekesselten Stadt kämpfen noch immer Azow-Kräfte gegen die russischen Angreifer.

Angriff mit einen thermobarischen Raketenwerfer (Flammenwerfer) auf einen russischen BMP-Schützenpanzer und die begleitende Infanterie.

 

 

20:00 Uhr: Russischer Panzer durch Schützenpanzer zerstört

Ein Schützenpanzer vom Typ BTR-4 der Azow-Truppen greift mit seiner 30mm-Kanone zwei russische T 72-Kampfpanzer an und zerstört mutmaßlich einen mit mehreren Treffern. Die Aufnahme stammt aus den südwestlichen Vororten von Mariupol.

 

19:00 Uhr: III. Weg-Materialspende in guten Händen

Ein weiteres Bild erreichte uns von unserem gespendeten Material, das in guten Händen ist und seinen Zweck erfüllt. Das Bild ist geschwärzt, um die genauen Geräte, die verwendet werden, dem russischen Feind nicht offenzulegen. Siehe auch: Nationalisten helfen Nationalisten: Materialspende für die Front abgeliefert

14:00 Uhr: Russische Soldaten hinterlassen Sprengfallen

In den Wohngegegenden der befreiten Gebiete werden immer wieder heimtückische Sprengfallen entdeckt. In diesem Video explodiert die Granate, sobald der Stuhl angehoben wird. Andere Sprengfallen wurden bereits in Toiletten, Treppenhäusern oder in nicht geklauten Waschmaschinen entdeckt. Das Einrichten dieser Sprengfallen in den Wohnhäusern und Gärten ist besonders perfide.

13:30 Uhr: Russische Rakete schlägt in Kramatorsk ein

In der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind mindestens 30 Menschen bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof ums Leben gekommen. Die meisten Menschen warteten dort auf ihre Evakuierung. Es sollen zwei Raketen eingeschlagen sein. Die Russen behaupten, nicht für den Angriff verantwortlich zu sein.

12:00 Uhr: Kreml-Sprecher räumt hohe Verluste ein

Erstmals hat ein offizieller Kreml-Sprecher hohe Verluste der russischen Armee eingeräumt. Dimitry Peskov sagte in einem Interview mit Sky-News: „Wir haben bedeutende Verluste bei uns zu vermelden. Das ist eine große Tragödie für uns.“

09:00 Uhr: Zoombare Karten

Gute zoombare Karten finden sich unter dem Account war_mapper auf der Plattform SOAR.EARTH und können HIER abgerufen werden. Über einen Klick auf „Back“ können die Karten der vergangenen Tage angesehen werden.

Tag-für-Tag-Ansicht:

 

08:00 Uhr: Hubschrauberabschuss mit Panzerabwehrlenkwaffe

Ukrainischen Soldaten ist es gelungen, mit einer gelenkten Anti-Panzer-Rakete Stugna-P ATGM (Anti Tank Guided Missle) einen russischen Ka 52-Kampfhubschrauber abzuschießen. Dieser beging den Fehler, zu lange und in zu exponierter Stellung im Schwebeflug zu verbleiben. Die Panzerabwehrwaffe hat eine Reichweite von 5,5 Km und kann vom Raketenwarnungssystem des Hubschraubers durch den Laserstrahl, der die Rakete in das Ziel lenkt, eigentlich erkannt werden. Warum die Hubschrauberbesatzung jedoch nicht reagierte und etwa den Schwebeflug beendete, ist nicht bekannt.


Interessantes Interview der Tagessschau mit Gustav Gressel (Senior Policy Fellow beim European Council On Foreign Affairs in Berlin) über den weiteren möglichen Kriegsverlauf in der Ukraine.

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