Krieg in der Ukraine – Tag 51 | 15.04.2022 - Nationale Partei

Lage am Abend des 15. April 2022

Die Russische Armee und Rebellengruppen der Separatistengebiete versuchen im Osten, die Städte Rubschne und Pospasna einzunehmen. Bislang scheiterten diese jedoch an dem Widerstand der Ukrainer. Östlich von Izium stoßen derweil die Ukrainer in die von Russen besetzten Gebiete hinein.

Russland hat mittlerweile bestätigt, dass der Raketenkreuzer Moskwa gesunken ist. Nach Angaben von Moskau jedoch aufgrund eines Sturms, der Munition zum Explodieren brachte und das Schiff durch den darauf folgenden Brand beschädigte. Beim Abschleppen in den Hafen sei das Schiff dann angeblich in schwerer See gesunken. Wetterkarten aus dem Bereich vermelden allerdings keinen Sturm im seemännischen Sinne. Die Ukraine gibt an, das Schiff mit zwei Neptun-Raketen getroffen und damit zerstört zu haben.

In dem von der russischen Armee besetzten Süden der Ukraine sind offenbar Partisanengruppen aktiv. So sollen im Raum um Melitopol mittlerweile etwa 80 russische Soldaten im Rahmen von Partisanenoperationen gefallen sein.

In Mariupol leisten die Verteidiger weiterhin heldenhaft Widerstand.

Russischer Luftangriff auf Mariupol

Die russische Luftwaffe hat wieder Luftangriffe auf Mariupol durchgeführt. Ein Mittelstreckenbomber vom Typ Tu-22 griff vermutete Asow-Stellungen im Asowtal-Stahlwerk an.

Ukrainische Erfolge im Osten

Im Osten konnten die Ukrainer einen russischen Konvoi zerschlagen und an anderer Stelle einen aufmunitionierten Raketenwerfer vom Typ TOS für thermobarische Raketen erbeuten.

Russen beschießen Nikolaev abermals mit Streumunition

Zum wiederholten Male setzen russische Artilleristen Raketen mit Anti-Personen-Streumunition gegen die Stadt Nikolaev ein. Militärisch ist der Beschuss bewohnter Städte mit dieser Munition weitestgehend wirkungslos und dient vornehmlich dem Terrorisieren der Bevölkerung.

Ukrainischer Gegenangriff

Östlich von Izium haben die Ukrainer mit einer Gegenoffensive begonnen. Die Ortschaft Borowa soll dabei eingenommen worden sein.

Karte von War Mapper: https://soar.earth/maps/12358?pos=49.7919584223419%2C36.754011414196526%2C9

Weißrussische Partisanen bekennen sich zu Anschlägen auf Eisenbahn

Eine weißrusssische Partisanengruppe hat sich zu mehreren Anschlägen auf Eisenbahnverbindungen in den Gebiete Brjansk, Orjol, Smolensk und Kursk bekannt.

Russischer Hubschrauber im Raum Charkow abgeschossen

In der Nacht zu heute konnten die Ukrainer wieder einen modernen russischen Ka 52-Hubschrauber im Raum Charkow abschießen.

Hubschrauber über Belgorod

Auch Hubschrauber fliegen tief über Belgorod. Deren Identität ist ebenfalls noch unklar. Es scheint sich um modifizierte Mi 8-Hubschrauber zu handeln, wie sie maßgeblich von Russland eingesetzt werden.

Russische Luftabwehr über Belgorod aktiv

Im Himmel über der russischen Stadt Belgorod schießt die russische Luftabwehr auf Flugobjekte.

Russischer Konvoi im Osten zerstört

Ein russischer Konvoi ist im Osten der Ukraine von Grenzschutzsoldaten angegriffen und zerstört worden.

Serhi „Zbrojar“ Vorobjov gefallen

Geboren am 7. Oktober 1965 in Krywyj Rih fiel der Scharfschütze des Freiwilligenbataillons ODC Carpathian Sich (C14) am 11. April 2022 im Gebiet Charkow. Er kämpfte bereits 2015 bis 2016 im Bereich des Flughafens Donetsk. Der bodenständige Mann, der im Umgang mit verschiedenen Waffen bestens ausgebildet war, bewies unter feindlichem Beschuss stets stählerne Nerven und wirkte so immer beruhigend auf seine Kameraden. Er hinterlässt seine Frau Julia und seinen Sohn Serhi.

Russische Raketenangriffe auf Kiew

In der Nacht kam es zu vermehrten Luftangriffen gegen Ziele in der Ukraine. Dabei wurde auch Kiew getroffen. Nach Angaben der Russen wurde mittels Kalibr-Raketen eine Fabrik in Zhulhany angegriffen. In der Fabrik sollen Flugabwehr-Waffen repariert und Anti-Schiffs-Raketen gebaut werden. Ob der Angriff eine Reaktion auf das vermeintliche „Feuer“, welches zum Untergang des Raketenkreuzers Moskwa führte, war, lässt das russische Ministerium im Dunkeln.

Russische „High-Tech“ Aufklärungsdrohne mit handelsüblicher Kamera?

Das ukrainische Verteidigungsministerium hat eine Aufnahme veröffentlicht, auf der eine abgeschossene russische Aufklärungsdrohne vom Typ Orlan-10 zerlegt wird. Nach russischen Angaben kann die – komplett in Eigenfertigung hergestellte – Drohne hochauflösende Aufnahmen tätigen und besitzt eine Wärmebildkamera. Das von den Ukrainern zerlegte Exemplar hat dagegen eine handelsüblich Canon Spiegelreflexkamera (vermutlich eine Einsteigerkamera vom Typ 700D für ca. 270 Euro) mit einer mittelwertigen Festbrennweite als Objektiv verbaut. Der Tankdeckel besteht offenbar aus einem PET-Flaschenverschluss. Sofern es sich tatsächlich um eine Orlan-10-Drohne handelt, wirft dies kein gutes Licht auf die High-Tech-Fähigkeiten der russischen Rüstungsindustrie.

Artillerieeinschläge in Charkow

Die Stadt im Norden der Ukraine steht seit Wochen unter schweren Beschuss der russischen Armee. Auf den Videos der Überwachungskameras des Maxim-Gorki-Parks sind die Einschläge eines Artillerieschlags vom Mittwoch zu sehen. Der beliebte Park erstreckt sich über ca. 130 Hektar und wurde vermutlich absichtlich von den Russen angegriffen, um die Moral der Einwohner zu schädigen. Militärischen Wert hat der Erhohlungs- und Vergnügungspark aktuell nicht.